• 04. Februar 2020 · 11:23 Uhr

Damon Hill über Spa 1998: War eigentlich alles ganz anders ...

Damon Hill betont, dass er nie den Plan hatte, seinen Teamkollegen Ralf Schumacher 1998 in Belgien abzuschießen - Er habe Teamchef Eddie Jordan damals nicht gedroht

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Belgien 1998 ist aus mehreren Gründen in die Formel-1-Geschichte eingegangen. In Erinnerungen geblieben sind vor allem der Massenstartcrash und das Bild von Michael Schumacher im "Dreirad-Ferrari". Nicht weniger denkwürdig - und auch kontrovers - war zudem der Jordan-Doppelsieg. Damon Hill gewann vor seinem Teamkollegen Ralf Schumacher.

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Ralf Schumacher war auf dem Podium überhaupt nicht glücklich Zoom Download

Für Jordan war es der einzige Doppelsieg der Teamgeschichte. Trotzdem war vor allem Schumacher auf dem Podium alles andere als glücklich, denn der Deutsche war damals deutlich schneller als Hill. Überholen durfte er den Weltmeister von 1996 allerdings nicht, weil Teamchef Eddie Jordan nach einem Hill-Funkspruch eine Stallorder ausgesprochen hatte, um den Doppelsieg nicht zu gefährden.

"Am Boxenfunk sagte [Hill], dass er dieses Rennen gewinnen werde. 'Wenn Ralf versucht, mich zu überholen, dann fahre ich ihm rein. Dann verlieren wir beide, aber ich verliere nicht gegen Ralf.' Das sagte er, und danach hat sich Eddie entschieden", erinnert sich Schumacher im Podcast 'Beyond the Grid' zurück. Laut Hill war sein Funkspruch allerdings ganz anders gemeint.


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"Eddie hat das völlig missverstanden", rechtfertigt er sich mehr als 20 Jahre später im Gespräch mit 'auto motor und sport' und erklärt: "Ich habe das vor ein paar Jahren herausgefunden, als ich mit ihm Golf gespielt habe. Er behauptete, ich hätte am Funk gesagt, dass ich Ralf ins Auto fahren würde, wenn er versucht, mich zu überholen. Ich habe das aber nie gesagt."

"Warum sollte ich absichtlich Ralf abschießen? Dazu bin ich nicht der Typ", beteuert Hill und erklärt: "Ich sagte ihm am Funk nur, er sollte über eine Stallorder nachdenken. Weil er in der Situation war, ein Rennen zu gewinnen. Aber wenn wir gegeneinander fahren, riskieren wir, dass es schiefgeht. Er hat das so interpretiert, dass ich lieber mit Ralf crashen würde, als den Sieg herzuschenken. Das hat er Ralf so erzählt."


Fotostrecke: Die kontroversesten Stallordern in der Formel-1-Geschichte

Im Wortlaut klang Hills Funkspruch in der Schlussphase des Rennens so: "Ich schlage euch jetzt etwas vor, und ihr solltet besser zuhören. Wenn wir beide gegeneinander fahren, dann könnten wir am Ende mit leeren Händen dastehen. Es ist Eddies Entscheidung. Wenn wir nicht gegeneinander fahren, dann haben wir die Möglichkeit, Erster und Zweiter zu werden. Es ist deine Entscheidung."

Für Eddie Jordan klang das offenbar wie eine Drohung, dass Hill Schumacher abschießen werde, falls dieser versuchen sollte, ihn zu überholen. "Aber das habe ich so nie gesagt", betont Hill noch einmal und stellt klar: "Ich habe nur vorgeschlagen, Ralf zu erklären, dass er keine dumme Aktion starten soll. Ich weiß, dass Ralf mir nicht glaubt. Es hätte sowieso nie funktioniert mit mir und einem Schumacher."

Nach der Saison 1998 verließ Schumacher Jordan in Richtung Williams. Hill fuhr noch ein Jahr für Jordan, ehe er seine Formel-1-Karriere nach der Saison 1999 beendete.

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