• 02. Januar 2020 · 15:41 Uhr

Ferrari betont: Wäre der Motor illegal, wäre das sofort aufgeflogen!

Dass es bei zahlreichen Checks nichts zu beanstanden gab, wertet Ferrari als Beweis der Legalität seines Motors - Kritik an Max Verstappen, Fragezeichen in Abu Dhabi

(Motorsport-Total.com) - War Ferrari in Teilen der Saison illegal unterwegs? Dieser These sah sich die Scuderia am Saisonende ausgesetzt, nachdem Fragzeichen über der Legalität des Motors standen. Das Team hatte nach der Sommerpause einen plötzlichen Leistungsvorteil, der in Austin ebenso plötzlich wieder weg war - passenderweise in der Woge einer FIA-Richtlinie für den Benzinfluss.

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Hinter Mattia Binotto und Ferrari liegt ein turbulentes Jahr Zoom Download

"Das passiert halt, wenn du aufhörst zu betrügen", hatte Max Verstappen nach dem Rennen von Austin provokativ formuliert, doch bei Ferrari berief man sich auf einen anderen Ansatz beim Set-up, der in die Hose ging. Bei einem Medienevent kam Teamchef Mattia Binotto nun noch einmal auf die Betrugsvorwürfe zu sprechen.

"Wenn ich auf die gesamte Saison blicke, dann waren wir eines der am meisten überprüften Teams - vor und nach den Richtlinien", betont der Italiener. "Aber überprüft zu werden, ist normal und in gewisser Weise auch gut, denn durch die Checks beweist man seine Legalität."

Ferrari habe alle Ergebnisse der FIA gezeigt und mit ihnen auch die Details besprochen. "Alles, was wir in Zusammenarbeit mit der FIA tun konnten, haben wir gemacht", sagt Binotto. Auch habe man die Arbeitsweise am Motor im letzten Saisonteil nicht verändert. "Das zeigt, dass unser Motor vollkommen legal war. Hätte es etwas Illegales gegeben, wäre das beim ersten Check schon aufgefallen."

"Warum sollten wir Max Glaubwürdigkeit schenken?"

Auch Ferrari-Präsident Louis Camilleri unterstreicht, dass das Thema Legalität bei den Roten ganz oben auf der Liste steht: "Ferrari ist ein öffentliches Unternehmen. Es ist weltweit bekannt. Integrität und Compliance sind wichtig", sagt er. "Ich denke, dass die Leute das berücksichtigen müssen, wenn sie auf die Anschuldigungen schauen."

Besonders hat er dabei Max Verstappen im Blick, der mit seinen Äußerungen eine Lawine losgetreten hatte. "Aufsehenerregende Aussagen bringen dich nicht sehr weit. Max ist 22 Jahre alt, warum sollten wir ihm Glaubwürdigkeit schenken, wenn wir Ferrari sind?", erklärt Camilleri. "Manchmal ist Schweigen kraftvoller. So sehe ich das."

Der Ferrari-Präsident glaubt, dass Verstappen das Team mit seinen Aussagen stark unter Druck setzen wollte. "Seine Worte haben große Probleme im Team verursacht." Dennoch sei es richtig gewesen, wie Ferrari damit umgegangen sei: "Wir sind Ferrari, wir müssen Kontroversen vermeiden. Wenn man das nicht tut, gibt es nur Verlierer. Und auf dieses Niveau sollten wir uns nicht begeben."

Frage offen: Was war in Abu Dhabi los?

Eine Frage ist bis heute aber noch ungeklärt: das Benzinproblem bei Charles Leclerc in Abu Dhabi. Weil die FIA nicht die angegebene Spritmenge vorfand, verurteilte man Ferrari zu einer Geldstrafe von 50.000 Euro. Das Team akzeptierte die Strafe, kann sich aber immer noch nicht erklären, wo die Diskrepanz herkam. Man selbst sei eigentlich im korrekten Bereich gewesen, sagt Binotto.

"Es gab viele Messungen, die alle gepasst haben. Nur eine hat nicht gepasst, von der wir nichts wussten und die wir auch nicht gesehen haben. Wir wurden nur darüber informiert, indem wir am Ende des Rennens durch das Dokument gescrollt haben. Aber dann kann man nichts mehr beweisen, weil das Benzin verbraucht wurde."

"An diesem Sonntag haben alle Daten gestimmt - außer die eine. Und wir hatten keine Chance, noch einmal darauf zurückzukommen, was passiert war", so Binotto weiter. "Niemand kann erklären, was bei dieser Messung vorgefallen war."

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