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Nach Betrugsvorwürfen: Vettel bezeichnet Verstappen als "sehr unreif"
Sebastian Vettel hat Max Verstappen für seine Betrugsvorwürfe kritisiert, will die Antwort aber auf der Strecke geben - Austin-Schwäche habe andere Hintergründe
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat Max Verstappens Aussagen aus Austin als "sehr unreif" bezeichnet. Der Niederländer hatte nach dem Rennen in den USA Stellung zur schwachen Leistung von Ferrari bezogen und gesagt: "Das passiert halt, wenn du aufhörst zu betrügen." Für Vettel sind diese Äußerung aber vor allem eines: "nicht professionell und nicht reif".
Generell möchte sich der Ferrari-Pilot aber nicht zu den Betrugsvorwürfen des Red-Bull-Piloten äußern. "Ich ignoriere das, weil es nicht relevant ist", so der Ferrari-Pilot, der sich von den anwesenden Journalisten gedrängt fühlt, eine Retourkutsche gegen Verstappen abzugeben. "Aber daran habe ich kein Interesse", winkt er ab.
Die beste Antwort auf die Vorwürfe sei ohnehin auf der Strecke zu finden. Sollte Ferrari in Brasilien wieder "normal" performen, kann Ferrari die Unterstellungen wieder entkräften. Dass Austin schwach war, daraus macht Vettel keinen Hehl, doch er wüsste nicht, was gegen eine starke Leistung in Sao Paulo spricht.
Vettel: Haben keine Leistung verloren
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte nach dem US-Grand-Prix verneint, dass die schwache Performance eine Auswirkung der zuvor veröffentlichten FIA-Richtlinie war. Kritiker glauben jedoch, dass Ferrari dadurch gezwungen war, illegale Motorentricks einzustellen, und dass dadurch die schwache Leistung kam.
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"Wir haben keine Motorenleistung verloren", winkt Vettel aber sofort ab. "Wir haben entschieden, etwas mehr Anpressdruck zu fahren als andere. Im Quali war der Vergleich ziemlich klar. Da haben wir ein bisschen auf den Geraden gewonnen, wenn auch nicht so viel wie sonst. Wir haben in den Kurven aber auch nicht so viel wie sonst verloren. Das eine geht mit dem anderen Hand in Hand", sagt er.
Das Rennen könne man bei ihm nicht bewerten, weil er schon nach acht Runden ausschied und zuvor bereits Probleme mit der Aufhängung hatte. Teamkollege Charles Leclerc war zwar langsam unterwegs, doch das habe andere Gründe gehabt. "Am Sonntag hatten wir mehr als ein Problem: Bedingungen, Reifen, Set-up. Daran müssen wir arbeiten", so Vettel.
Verstummen die Kritiker in Brasilien?
Dass das Thema im Nachhinein aber so in den Medien breitgetreten wurde, hält der Deutsche "nicht für richtig", wie er sagt. "Leben und leben lassen. Wenn er so denkt, denkt er halt so. Wenn er nächste Woche was andres denkt, soll's auch recht sein. Unterm Strich ist uns das egal", betont er.
Auch für Verstappen selbst scheint das Thema abgehakt: "Ich sage dazu lieber nichts", hüllt er sich in Schweigen. "Ich denke, es ist wichtiger, dass wir nach vorne schauen und uns auf die letzten beiden Rennen fokussieren - und es auf der Strecke austragen."
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Dort steht Ferrari am Wochenende wieder im Blickpunkt. Eine neue Richtlinie der FIA soll den nächsten Motorentrick verhindern. "Das ist gut", findet Verstappen. "Die FIA hat das im Griff, und jetzt ist für alle klar, was erlaubt ist und was nicht."
Für Vettel macht das jedoch keinen Unterschied. Aus seiner Sicht gebe es nichts, was Ferrari in Brasilien zum Schweigen bringen müsste. Trotzdem weiß er, dass eine starke Leistung wichtig sein könnte. "Wenn wir einen Doppelsieg feiern, sollte es wieder ruhig werden. Das wäre ein schöner Nebeneffekt", weiß er. "Aber unser Ziel ist nicht, die Leute zum Schweigen zu bringen. Unser Ziel ist, Rennen zu gewinnen."
Leclerc mit neuem Spec 3
In die gleiche Kerbe schlägt auch Leclerc: "Für mich ist es keine Motivation, zu beweisen, dass sie falsch liegen", sagt er. "Im Team wissen wir alle, was wir tun, und wir wissen, dass wir nichts Falsches getan haben. Ich bin optimistisch, dass sich die Dinge hier normalisieren werden."
Der Monegasse musste in Austin mit einem alten Spec-2-Motor antreten, nachdem sein neuer im dritten Training kaputt gegangen war. Für Brasilien bekommt er nun einen ganz neuen Spec-3-Antrieb. Das bedeutet für ihn zwar eine Strafversetzung um zehn Startplätze, allerdings muss sein neuer Motor nur noch zwei Rennen lang halten.
Zuvor wurde auch über eine Spec 4 spekuliert, die schon Erkenntnisse für 2020 bringen soll, doch darüber habe man mit Leclerc nicht gesprochen: "Sie haben mir nur gesagt, dass sie mir den gleichen Motor geben wie den, den ich in Austin gehabt hätte", sagt er. "Ich glaube nicht, dass das Thema diskutiert wurde. Zumindest nicht mit mir."