• 10. Dezember 2019 · 12:05 Uhr

118 Motorenvergehen: Nur zwei Fahrer kamen straffrei durch!

Fazit der Motorenstrafen 2019: Nur zwei Fahrer konnten sich an das Limit halten, teilweise wurden die Elemente aber um mehr als das Doppelte überschritten

(Motorsport-Total.com) - Ist das aktuelle Motorenreglement in der Formel 1 sinnvoll oder sorgt es für eine unnötige Strafenflut? Seit die FIA entschieden hat, Motorenkomponenten zu begrenzen, hat sich die Anzahl der erlaubten Elemente immer weiter nach unten geschraubt. Waren es noch vor wenigen Jahren fünf Elemente pro Fahrer und Saison, sind wir jetzt teilweise bei zwei.

Foto zur News: 118 Motorenvergehen: Nur zwei Fahrer kamen straffrei durch!

Daniil Kwjat war 2019 der König unter den Motorenstrafen Zoom Download

Zwei Energiespeicher, zwei Steuereinheiten und zwei MGU-K dürfen nur verwendet werden, beim Verbrennungsmotor, der MGU-H und dem Turbolader sind es je eins mehr. Doch ist diese Kapazität zu knapp angesichts der zahlreichen Strafen (Zur Übersicht der Motorenstrafen 2019)?

Zählt man alle Strafen 2019 zusammen, kommt man auf 118 Vergehen. Das macht umgerechnet 5,6 strafbare Vergehen pro Grand Prix - somit würde pro Rennen mehr als ein Viertel des Feldes nach hinten versetzt werden. Natürlich nur rechnerisch, wenn man die Strafen gleich verteilen würde. Und wenn ein Fahrer 15 Startplätze angehäuft hat, muss er ohnehin ganz ans Ende des Feldes.

Kwjat als König der Strafen

Trotzdem ist auffällig, dass die Richtwerte im Grunde bei allen Elementen großzügig überschritten werden. Vor allem der Verbrennungsmotor scheint der Schwachpunkt zu sein. Teilweise wurden vier Motoren mehr als erlaubt eingesetzt - insgesamt sind es 30 über alle Fahrer hinweg verteilt. MGU-K, MGU-H und Turbolader schlagen mit je 20 Übertretungen zu Buche.


Ferrari-Power: Woher kommt der rote Speed-Vorteil?

Video wird geladen…

Der Antrieb des Ferrari-Teams steht unter Beobachtung, da Sebastian Vettel & Charles Leclerc auf den Geraden eindeutig die Nase vorn haben Weitere Formel-1-Videos

"Pechvogel" in dieser Kategorie ist Daniil Kwjat (Toro Rosso), der bei Verbrennungsmotor, MGU-K, MGU-H und Turbolader jeweils vier Elemente über dem Limit liegt und sich auch bei Energiespeicher und Steuereinheit nicht an die Vorgabe halten konnte - macht zusammengerechnet 18 Strafen. Also fast eine pro Grand Prix.

Aber natürlich reizen die Motorenhersteller das Limit auch mit Absicht aus. Immer wieder werden Strafen mit Absicht taktisch gezogen, um zu einem anderen Zeitpunkt mit einem frischeren und besseren Bauteil einen Vorteil zu haben. Und Toro Rosso diente schon 2018 häufig als Testobjekt von Honda.

Zwei Fahrer mit weißer Weste

Und wer das Reglement eben überzieht, der muss bestraft werden. Dass man das Limit einhalten kann, haben 2019 einige Fahrer bewiesen - auch wenn es nur zwei waren. Lediglich Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) und Romain Grosjean (Haas) kamen bei allen sechs Elementen mit dem erlaubten Kontingent hin.

Foto zur News: 118 Motorenvergehen: Nur zwei Fahrer kamen straffrei durch!

Romain Grosjean und Lewis Hamilton kamen straffrei durch Zoom Download

Ein Sonderlob gibt es für das Material bei Racing Point, das übrigens auch von Mercedes kommt: Lance Stroll kam als einziger Pilot mit dem gleichen Bauteil über die gesamte Saison. Der Kanadier setzte nämlich nur einen Energiespeicher und eine Steuereinheit ein.

Für 2020 gibt es übrigens eine kleine Erleichterung: Weil die Anzahl der Rennen um ein weiteres auf 22 Grands Prix steigt, dürfen die Teams in der kommenden Saison eine zusätzliche MGU-K einsetzen.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Melbourne: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Samstag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2024
Technik
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Krise bei Mercedes: Wer kommt nach Lewis Hamilton? | Interview Marc Surer
Foto zur News: Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?
Nach Melbourne-Foul: Wechselt Alonso zu Red Bull?

Foto zur News: Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?
Red Bull versagt in Melbourne! Kippt die WM?

Foto zur News: Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
Porsche-Geheimtest: Fährt Vettel jetzt in Le Mans?
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Top-Motorsport-News
Foto zur News: Audi-Team Attempto erklärt DTM-Aus nach zwei Jahren: "Kostet uns viel mehr"
DTM - Audi-Team Attempto erklärt DTM-Aus nach zwei Jahren: "Kostet uns viel mehr"

Foto zur News: 12h Sebring: So hat Deletraz sein Mega-Überholmanöver erlebt
WEC - 12h Sebring: So hat Deletraz sein Mega-Überholmanöver erlebt

Foto zur News: Attempto-Teamchef kritisiert Audi nach Dakar-Strafe: "Person aus Amt nehmen!"
Dakar - Attempto-Teamchef kritisiert Audi nach Dakar-Strafe: "Person aus Amt nehmen!"

Foto zur News: "Hat seine Ziele erreicht" - Muss Ducati einen Bautista-Nachfolger finden?
WSBK - "Hat seine Ziele erreicht" - Muss Ducati einen Bautista-Nachfolger finden?
Formel1.de auf YouTube