"Halbwegs zufrieden": Rookie Lando Norris sieht noch Luft nach oben
Lando Norris ist mit seiner ersten Formel-1-Saison bislang relativ zufrieden - Im Vergleich zu seinem Teamkollegen Carlos Sainz möchte er noch konstanter werden
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich kann Lando Norris mit seinen ersten zwölf Rennen in der Formel 1 zufrieden sein. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Carlos Sainz hat er McLaren auf einen komfortablen vierten Platz in der Konstrukteurs-WM und damit an die Spitze des Mittelfelds geführt. Er selbst liegt in der Fahrer-WM auf Rang zehn und ist damit zur Sommerpause bester Rookie des Jahres.
"Ich bin halbwegs zufrieden. Nicht übermäßig, aber halbwegs", gibt sich der 19-Jährige bescheiden und erklärt: "Es gibt genug Dinge, in denen ich noch besser werden muss. Teilweise sind das Dinge, die mit Erfahrung zu tun haben. Teilweise aber auch Dinge, die mit dem Fahren per se zu tun haben. Zum Beispiel, dass ich eine Runde nicht immer zusammenkriege, wenn der Speed eigentlich im Auto steckt."
"Aber im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden", resümiert der McLaren-Pilot und erklärt: "Hockenheim war eines der wenigen schlechten Rennen. Wir hatten Probleme, die nicht dabei geholfen haben, ins Q2 zu kommen. Das war aber das einzige Rennen, das mir einfällt. Nicht, dass jedes Quali und Rennen perfekt war. Aber wenn es drauf ankam, war ich immer da, und wenn Punkte zu holen waren, habe ich sie geholt."
Australien und Bahrain zwei "Meilensteine"
Sein bestes Ergebnis waren dabei zwei sechste Plätze in Bahrain und Österreich. Der bislang herausragende Moment seiner Formel-1-Karriere sei aber ein anderer gewesen. "Das Qualifying in Melbourne", verrät er und erklärt: "Davor hatten wir nicht einmal an Q2 gedacht. Dann in Q3 zu kommen, war die erste große Überraschung. Und für mich ein sehr guter Einstand."
"Auf das Rennen war ich dann nicht unvorbereitet - aber da ist halt doch viel passiert, was neu für mich war. Ich war verdammt nervös. Da stürzt eine ganze Menge ganz plötzlich auf dich ein", berichtet er. Als Zwölfter verpasste er die Punkte da bei seinem Formel-1-Debüt noch knapp. Doch das holte er bereits beim zweiten Saisonrennen nach. Und Bahrain sei "nicht nur wegen Platz sechs" ein Erfolg gewesen.
"Sondern auch, weil ich gut überholen konnte und die Reifen gut gemanagt habe. Da spielte auch die Strategie eine Rolle. Und wir waren wirklich schnell", erinnert er sich und erklärt: "Nach Australien fühlte ich mich im Qualifying sehr wohl. Nach Bahrain auch im Rennen. Das waren zwei Meilensteine." Trotzdem verrät der Rookie, dass er auch nach einer halben Formel-1-Saison manchmal noch "ein bisschen" nervös sei.
Norris will "viele kleinere Dinge" verbessern
"Vor dem Qualifying. Oder wenn die Lichter am Start der Reihe nach ausgehen", verrät er. "Aber ich glaube, das ist ganz normal. Im Paddock rumzulaufen fällt mir nicht mehr schwer. Das war nach Australien schon viel besser. In den ersten Rennen habe ich da große Schritte gemacht. Jetzt flacht die Kurve langsam ab. Ich fühle mich langsam wie zu Hause", berichtet der 19-Jährige.
In der Sommerpause wolle er sich nun die Bereiche ansehen, "in denen ich mich verbessern muss". Er verrät: "Es gibt viele Bereiche, aber das sind insgesamt keine großen Sachen." Es seien "viele kleinere Dinge", die er verbessern wolle. Zum Beispiel möchte er in der zweiten Saisonhälfte etwas "konstanter" werden. "Aber mit unserer ersten Hälfte der Saison und unseren Verbesserungen können wir sehr zufrieden sein", erklärt er.
Im internen McLaren-Duell gegen seinen erfahreneren Teamkollegen Carlos Sainz liegt Norris aktuell mit 24:58 recht klar zurück. Der Spanier fuhr in den ersten zwölf Saisonrennen achtmal in die Punkte, Norris schaffte das nur fünfmal. In der zweiten Saisonhälfte möchte der Brite den Sprung in die Top 10 daher noch häufiger schaffen.