• 23. Juli 2019 · 16:36 Uhr

Mansell erinnert sich: "In jeder Kurve wollte dich das Auto umbringen"

Nigel Mansell plaudert über seine aktive Karriere - Der "Löwe" glaubt, dass Lewis Hamilton und Co. nicht wissen, wie sich die "wahre" Formel 1 anfühlt

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Piloten der Generation 2019 werden nie erleben, wie sich ein "wahrer" Grand-Prix-Bolide anfühlt. Das glaubt zumindest Champion Nigel Mansell. Der Brite hat sich an seine aktive Zeit zurückerinnert und glaubt, dass vieles vom Zauber der Königsklasse verloren gegangen ist.

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Mansell im Kampf gegen Ayrton Senna 1986 in Ungarn Zoom Download

Mansell hat mit dem FIA-Magazin 'Auto' über seine aktive Karriere (1980 bis 1995) gesprochen. Er glaubt, dass die Formel 1 niemals mehr zu Autos zurückkehren wird, die er in der Turbo-Ära der 1980er-Jahre fahren durfte. "Diese Turbo-Autos zu fahren, das war das erheiterndste, aber auch beängstigendste Gefühl, das man im Leben nur fühlen kann."

Während Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Co. aktuell über das hohe Gewicht ihrer Boliden schimpfen, konnte Mansell zu seiner Zeit mit deutlich leichterem Gefährt mit umgekehrt mehr PS Gas geben. Der Williams 1987 wog nur rund 540 Kilogramm, war demnach um 200 Kilogramm leichter als die heutigen Autos.

Ihm ist der Williams FW11B besonders in Erinnerung geblieben: "Nichts auf der Welt kommt diesem Auto nahe. Die Formel 1 wird nie mehr dahin zurückkehren. Wirklich, die heutigen Fahrer wissen gar nicht, wie sich ein wahrer Formel-1-Bolide anfühlt."

Im Qualifying standen ihm bis zu 1.500 PS zur Verfügung. "Und dann hast du durchdrehende Räder im sechsten Gang die Gerade runter, bei rund 290 km/h", ist er selbst heute noch aufgeregt, wenn er davon erzählt. "Das kann man als Fahrer gar nicht in Worte fassen."

"In jeder einzelnen Kurve dachte man nur, dass einen das Auto umbringen will." Auch Auslaufzonen waren damals noch kein Thema. Mansell erinnert sich an die alte Strecke in Silverstone: "Wenn man da mit Qualifying-Boost die Hangar-Gerade runter ist, dann mit über 320 km/h. In Stowe ist man mit Vollgas reingefahren."

In der Kurve standen als Streckenbegrenzung 15 Zentimeter breite Pfosten mit Draht umwickelt. "Dann bist du durch Club gefahren und gingst ebenfalls nicht vom Gas. Als du aus der Kurve wieder rausgefahren bist, dann hast du erst einmal tief durchgeatmet."

Zum einen, weil er dann wieder atmen konnte, denn in der Kurve waren die g-Kräfte besonders hoch. Zum anderen atmete er aus Erleichterung tief aus. "Du kamst aus der Kurve und dachtest nur: 'Ich hab's geschafft!'"

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