• 13. März 2019 · 09:48 Uhr

Nico Rosberg: Habe mich bei Toto Wolff geirrt

Nico Rosberg erinnert sich daran, dass er von Toto Wolff nicht begeistert war, und nennt jenen Mann, der für ihn einen großen Anteil an den Mercedes-Erfolgen hat

(Motorsport-Total.com) - Seit 2014 ist Mercedes in der Formel 1 ungeschlagen und hat je fünf Fahrer- und Konstrukteurs-WM-Titel gewonnen. Was fast in Vergessenheit gerät: Die ersten Jahre des modernen Silberpfeil-Werksteams waren ziemlich mager. Nico Rosberg und Michael Schumacher gelang 2010 und 2011 kein einziger Sieg, und das, obwohl das Team 2009 (unter dem Namen Brawn) noch Weltmeister war.

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Nico Rosberg: Anfangs hat er von Lauda und Wolff nicht viel gehalten ... Zoom Download

Erst beim Grand Prix von China 2012 brach der Bann - unvergessen die Bilder, wie sich Rosberg und der damalige Mercedes-Sportchef Norbert Haug in den Armen liegen.

Heute sagt Rosberg, dass er sich damit nach den harten Anfangsjahren bei Mercedes schon am Ziel seiner Träume wähnte: "Wir waren immer so weit weg", sagt er in einem Interview mit 'auto motor und sport'. Ein Rennen zu gewinnen, erschien ihm "fast unmöglich, nach so vielen Jahren." Insofern sei ein Grand-Prix-Sieg in jenen Jahren "teilweise das ganz große Ziel" gewesen.

2016, das wissen wir heute, gelang Rosberg mit dem WM-Titel gegen Teamkollege Lewis Hamilton im dritten Anlauf der goldenen Mercedes-Jahre doch noch der ganz große Coup. Aber dass der Silberpfeil jemals so überlegen sein könnte, hätte er nicht gedacht, als Ende 2012 der Management-Wechsel vollzogen wurde und Ross Brawn und Norbert Haug durch Toto Wolff und Niki Lauda ersetzt wurden.

"Was soll der jetzt hier nach vorne bringen?"

2012, sagt Rosberg, habe er "fast nicht mehr dran geglaubt", mit Mercedes Erfolg haben zu können. Und "dann kam auch noch Toto. Toto konnte man auch nicht die große Hoffnung zuschieben. Der hat ja null Ahnung gehabt! Er hat davor mal ein bisschen DTM gemacht. Was soll der jetzt hier nach vorne bringen?"

Teamintern sei die Ankunft der Österreicher daher zunächst "nicht so der große Moment" gewesen.


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Und auch Lauda löste bei den Mitarbeitern des Mercedes-Teams keine Begeisterungsstürme aus: "Niki hatte in der Vergangenheit auch keinen Erfolg in der Formel 1. Das war auch nicht der große Schub. Das sah echt nicht gut aus", erinnert sich Rosberg und spielt damit auf Laudas Management-Zeiten bei Ferrari (Anfang der 1990er-Jahre) und Jaguar (2001/02) an, die nicht von Erfolg gekrönt waren.

Besonders bei Wolff habe er dann aber "sehr schnell gesehen: 'Okay, der Typ hat's drauf!'", lacht Rosberg heute. Er habe nur "ein Abendessen" gebraucht, um das zu erkennen: "Wir haben uns gegenseitig sehr schnell schätzen gelernt. Und dann ging's wirklich aufwärts. Das war sehr stark."

Denn auch Wolff hielt von Rosberg zunächst nicht viel: "Er fand mich anfangs übrigens auch nicht gut", sagt der Weltmeister von 2016. "Sein erster Kommentar war so: 'Der Typ ist ja voll überbezahlt. Was macht ihr überhaupt mit dem Typen hier?' Ich hatte ja noch nicht mal ein Rennen gewonnen bis dahin." Mit Ausnahme des Grand Prix von China 2012.

Ist ein Aerodynamiker der wahre Mercedes-Held?

Ausschlaggebend für den Turnaround des Mercedes-Teams, da ist sich Rosberg sicher, seien aber nicht nur Wolff und Lauda gewesen. Sondern vielmehr die Verantwortlichen für die Technik.

Das Team von Andy Cowell hat in Brixworth den besten Hybridmotor gebaut, den es in den ersten Jahren des neuen Reglements gab. Und auch das Chassis, das in der geschichtlichen Betrachtung oftmals zu wenig honoriert wird, war absolute Spitze.


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Rosberg streicht in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Aerodynamikers Mike Elliott heraus, der 2012 (noch unter Teamchef Ross Brawn) von Renault abgeworben wurde.

Elliott habe 2013 "das erste Mal ein eigenes Auto gemacht. Und 2013 war zum ersten Mal ein richtig großer Schritt, wo wir Pole-Positions ohne Ende gefahren sind am Anfang des Jahres. Da haben wir gesehen: 'Okay, hier geht schon irgendwas, es geht in die richtige Richtung.'"

Neben Elliott wurde in jener Zeit, so sagt es zumindest Rosberg, auch der ehemalige Ferrari-Mann Aldo Costa stärker ins Fahrzeugdesign eingebunden. Es war die Zeit, in der Mercedes mit einem grenzwertigen "Reifentest" in Barcelona für Schlagzeilen sorgte.

Und nach Jahren des Sparens endlich die Budgets zur Verfügung hatte, die notwendig waren, um für 2014, unter neuen Regeln, das beste Auto der Formel 1 zu bauen ...

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