Fotostrecke: Die 20 denkwürdigsten Comebacks der Formel-1-Geschichte
In zwei Teilen erzählt 'Motorsport-Total.com' unglaublich erfolgreiche, für unmöglich gehaltene und wahnsinnig peinliche Geschichten von Formel-1-Rückkehrern
(Motorsport-Total.com) - Es war ein ungeschriebenes Gesetz des Boxsports und galt jahrzehntelang: "They never come back." Nachdem Floyd Patterson 1960 den Mythos von Schwergewichts-Weltmeistern, die sich von Niederlagen nie wieder erholen, entzauberte, schrieben auch die Formel-1-Piloten und ihre Teamchefs unglaubliche Geschichten. Nicht selten galt statt der in Rente geschickten Ringweisheit das Sprichwort: "Totgeglaubte leben länger." Und das war manchmal sogar wörtlich zu verstehen.
Doch es waren nicht nur Unfälle, schwere Verletzungen und persönliche Schicksalsschläge, die Karrieren an den seidenen Faden hingen. Einige Piloten hatten den Anschluss an die Szene völlig verloren, ehe sie sich wieder einen Drive sicherten. Anderen fehlte nach großen Erfolgen einfach die Motivation, weiterzumachen. Oder sie brauchten Geld und fuhren deshalb wieder.
Das Problem eines großen Comebacks: Es gibt eine hohe Erwartungshaltung, bestimmt durch frühere Erfolge. Längst nicht jeder Star war in der Lage, diese von den Fans, den Medien und dem neuen Arbeitgeber präsentierte Bürde auf seinen Schultern zu tragen. Nicht selten endete der Versuch der Rückkehr in einer Blamage und lädierte das Vermächtnis des betreffenden Piloten.
Fotostrecke: Die 20 denkwürdigsten F1-Comebacks (Teil 1)
#20: Luca Badoer (2009). Ein Italiener im Ferrari. Klingt wie ein Traum, entwickelt sich 2009 aber zum Tifosi-Alptraum. Weil Michael Schumacher ein Comeback als Ersatz für den verletzten Felipe Massa aus gesundheitlichen Gründen nicht starten kann, muss der damalige Scuderia-Testpilot Luca Badoer ran. Es ist neun Jahre und neun Monate her, dass er seine komplett erfolglose Laufbahn als Lola-, Minardi und Forti-Corse-Pilot 1999 gegen ein Dasein als Schattenarbeiter eingetauscht hat. Der Rost rieselt förmlich aus dem Overall, als der damals 38-Jährige in Valencia und Spa-Francorchamps zweimal Letzter in Qualifying und Rennen wird - in einem Ferrari! Luca di Montezomolo hat genug gesehen und angelt sich lieber Giancarlo Fisichella von Force India. Fotostrecke
In unserem Ranking finden sich sechs frühere Weltmeister, die sich nach Pausen aus den verschiedensten Gründen wieder hinter das Volant klemmten. Drei Stars gelang es nach dem Wiedereinstieg, einen (weiteren) Titel zu holen. Allerdings hat es keiner von ihnen geschafft, nach dem Comeback mehrere Kronen zu sammeln.
Fotostrecke: Die 20 denkwürdigsten F1-Comebacks (Teil 2)
#10: Ross Brawn (2008/2009). Ross Brawn hat sich in der Formel 1 in den Neunzigerjahren und den frühen 2000ern den Ruf eines Superhirns erarbeitet. Doch 2006 ist Schluss mit Motorsport und der Brite zieht ein beschauliches Leben als Hobbygärtner vor, bei dem er sich seinem großer Leidenschaft, dem Fliegenfischen, widmen kann. Bis das Telefon klingelt und ein Anruf aus Japan alles ändert: Er kommt als Teamchef des Honda-Werksteam zurück, kann das Projekt aber nicht retten oder den Ausstieg der Japaner verhindern. Doch es stehen zwei Autos in den Hallen des Hauptsitzes in Brackley, von denen Brawn glaubt, dass sie Wunderwaffen sind... Fotostrecke
Doch nicht nur die Aktiven sorgten mit märchenhaften Storys für Formel-1-Geschichte. Es waren auch die Teamchefs und Rennstallbesitzer, auf die niemand mehr einen Pfifferling gab, die sich aber dennoch mit Feuereifer zurück an die Spitze der Motorsport-Welt manövrierten. Zwei von ihnen haben einen Platz in unserem Ranking erhalten.