• 20. Oktober 2018 · 03:12 Uhr

Pirelli reagiert auf Kritik: Forderung der Teams ist Unsinn

Mehr Regenreifen lösen nicht das Problem, dass im Training im Regen nicht gefahren wird, meint Mario Isola - Die aktuellen Kontingente seien mehr als ausreichend

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Reifenzulieferer Pirelli hat die Kritik der Teams an den angeblich zu knapp bemessenen Kontingenten von Intermediates und Regenreifen entschieden zurückgewiesen. Dass sein Team die Verantwortung für den spärlichen Fahrbetrieb im ersten und zweiten Training zum US-Grand-Prix (Formel 1 2018 live im Ticker!) trägt, streitet Pirelli-Manager Mario Isola ab: "Das glaube ich nicht!"

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Reichen die Reifenkontingente aus oder nicht? Die Meinungen gehen auseinander Zoom Download

Vielmehr würden die Mannschaften es schlichtweg vorziehen, bei Regen in der Box zu bleiben - zumal Pirelli in Austin von einer Sonderregelung Gebrauch machte, die greift, wenn schlechtes Wetter absehbar ist, und fünf statt der im Reglement verfügten vier Sätze Intermediates anlieferte. Dazu selbstverständlich noch die drei Sätze Regenreifen. Mehr als genug, findet zumindest Isola.

"Sie nutzen im ärgsten Fall drei Sätze Intermediates - und wir stellen ihnen fünf zur Verfügung", hadert Isola mit den Teams. Er rechnet vor, dass seit 2011 an keinem Rennwochenende alle angelieferten Intermediates und Regenreifen zum Einsatz gekommen worden wären - an keinem einzigen Auto. Mit einer Ausnahme: "Es war einmal in acht Jahren der Fall, dass Jenson Button vier Sätze Intermediates genutzt hat", meint Isola und fügt lachend an: "Davon einen für nur eine Runde."

Pirelli ist überzeugt: Die insgesamt sieben Sätze für feuchte Strecke reichen. "Wenn es so nass ist, ist der Verschleiß beim Regenreifen niedrig", weiß Isola, "die Temperaturen schießen nicht hoch, weil das Wasser kühlt. Ein Regenreifen ist für 40 oder 50 Grad Celsius gemacht, vielleicht sogar für weniger." Die Performance von gebrauchten Regenreifen und Intermediates ist zwar nicht identisch mit der von neuen, aber das Niveau ist im Vergleich viel höher als bei den Slick-Mischungen.


Fotostrecke: Schwarzes Gold: Alle Reifenhersteller der F1

Das Problem entsteht erst, wenn die profilierten Pneus auf abtrocknender Bahn zum Einsatz kommen. Dann gehen sie erstaunlich schnell vor die Hunde. Pirelli schlug deshalb bereits 2017 vor, an Freitagen drei Sätze Intermediates sowie drei Sätze Regenreifen zur Verfügung zu stellen, und für den Samstag je nach Wetterlage das Kontingent wieder aufzufüllen - plus einen weiteren Satz von einem der Typen. "Aber sie wollten, dass alles so bleibt, wie es ist", sagt Isola über die Teams.

Sauber-Teamchef Frederic Vasseur bleibt derweil bei seiner Kritik: "Die Autos sind dafür gemacht, im Nassen zu fahren, aber es gibt nicht genug Reifen." Die am Vormittag eigesetzten Gummis seien völlig ruiniert gewesen - und nicht so gut in Schuss wie von Pirelli versprochen. "Wenn man dann nochmal einen frischen Satz aufzieht, ist man im Qualifying aufgeschmissen", meint Vasseur und ärgert sich: "Wenn wir in jedem Meeting darüber sprechen, wie wir die Show verbessern können, sollte es erst einmal eine Show geben."

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