• 08. Oktober 2018 · 21:51 Uhr

Trotz Fahrerwunsch: Zusätzliche DRS-Zone für Suzuka zu gefährlich

Die Fahrer wollten eine weitere Überholzone, doch der Formel-1-Rennleiter lehnte ab: So begründet Charlie Whiting die Entscheidung gegen mehr DRS in Suzuka

(Motorsport-Total.com) - Meist sind es zwei Stellen pro Rennstrecke, inzwischen gibt es manchmal aber auch drei. Nur in Suzuka nicht: Beim Japan-Grand-Prix wurde erstmals seit geraumer Zeit nur eine DRS-Zone installiert. Und das stieß den Piloten vor allem vor dem Rennen sauer auf. Sie forderten eine weitere DRS-Zone, doch Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting lehnte ab - aus Sorge vor möglichen Unfällen in der ultraschnellen Kurve 130R, wie er nach dem Rennen erklärte.

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DRS wurde in Suzuka nur auf der langen Zielgeraden eingesetzt, nicht in der 130R Zoom Download

Er habe erst seinen Ohren nicht getraut, als die Fahrer tatsächlich an just dieser Stelle von Suzuka den Heckflügel flachstellen wollten. Und dann warf Whiting den Piloten die Kritik um die Ohren, mit der sie ihn im Anschluss an den Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone konfrontiert hatten: Dort war die FIA mit einer DRS-Zone in der schnellen Kurve 1 ein großes Risiko eingegangen. "Zwei Fahrzeuge flogen dort ab, weil der Heckflügel zu spät oder gar nicht geschlossen wurde. Danach zeigten sich die Fahrer unzufrieden mit der Entscheidung", sagt Whiting. Eine Neuauflage dessen stand für Japan nicht zur Debatte.

Allerdings habe man sich sehr wohl mit der Überhol-Thematik befasst. "Aber in Suzuka hätten wir nur die bestehende DRS-Zone verlängern können", erklärt Whiting. "Doch dann kommst du bei hundert Meter mehr zu weit in Kurve 18 hinein. Dort herrscht eine Querbeschleunigung von 2,5 g. Das ist sicher nicht die ideale Stelle, um das DR-System zu aktivieren. Denn alles unter 2 g halten wir für noch akzeptabel."

Die Fahrer aber ließen nicht locker und hakten noch einmal nach: Ob es nicht eine technische Hilfestellung für eine DRS-Zone durch 130R geben könnte? "Wir sprachen daher über einen automatischen Schließmechanismus", sagt Whiting und erläutert: "Das DR-System wird derzeit durch das Anheben des Gaspedals oder durch Bremsen deaktiviert. Die Teams können die Parameter konfigurieren. Sie können es [zum Beispiel] auf zehn oder 80 Prozent anheben programmieren. Wenn du also am Ende der Geraden vom Gas gehst, ist das das Signal an das DR-System, den Heckflügel wieder zuzumachen."

Doch es blieb bei der Theorie: Eine zweite DRS-Zone wurde nicht genutzt - und wird wohl auch in Zukunft nicht in Betracht gezogen. Das Rennen sei schließlich entgegen der Erwartungen der Piloten unterhaltsam gewesen, meint Whiting. "Wir haben doch gute Überholmanöver gesehen. Da müssen wir also gar nichts machen."

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