Ross Brawn: Schumachers erster Ferrari-Titel beste Japan-Erinnerung

Er werde das Suzuka-Rennen des Jahres 2000 "nie vergessen", sagt der ehemalige Ferrari-Technikchef - Japan bescherte ihm und Schumacher auch bittere Momente

von Dominik Sharaf · 03.10.2018 18:56
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Es ist vollbracht! Nach vier gescheiterten Versuchen gelingt Michael Schumacher im Jahr 2000 in seiner fünften Ferrari-Saison endlich der ersten WM-Titel mit der Scuderia. Für Schumi ist es nach seinen beiden Triumphen mit Benetton bereits Titel Nummer drei, für die Italiener ist es der erste Fahrertitel seit Jody Scheckter 1979 ...

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Sportchef Ross Brawn reist mit zahlreichen Erinnerungen an seinen ehemaligen Schützling Michael Schumacher zum anstehenden Japan-Grand-Prix nach Suzuka. "Die Strecke wird für mich immer mit dem Fahrer verbunden sein, der die dortigen Rennen komplett dominiert hat", sagt der frühere Ferrari-Technikchef in Anspielung auf Schumacher und seine vielen Japan-Dramen.

"Der beste und emotionalste Moment war für mich 2000, als Michael die Fahrer-WM geholt und nach 21 Jahren Durstrecke zurück zu Ferrari gebracht hat", meint Brawn. Damals fuhr Schumacher auf die Pole, wurde aber am Start von Titelrivale Mika Häkkinen überholt. Platz zwei hätte dem Deutschen für die vorzeitigen Entscheidung nicht gereicht, doch das Blatt wendete sich noch.

Brawns Boxenstrategie gab den Ausschlag, als er sich entschied, mit Schumachers zweitem Reifenwechsel länger zu warten als McLaren: "Ich weiß noch genau, wie es sich angefühlt hat, als Michael vor Mika Häkkinen wieder zurück auf die Strecke gekommen ist", erinnert sich Brawn an den Wendepunkt. "Die Spannung, die während der 13 letzten Runden herrschte, war unglaublich."

Nichts sei ihm aber so im Gedächtnis geblieben wie die "Michaels Freudenexplosion" nach der Zieldurchfahrt - mit der Gewissheit, den dritten WM-Titel seiner Karriere eingetütet zu haben.

Trotzdem bleibt Suzuka für das Gespann Schumacher Brawn auch mit schmerzhaften Erinnerungen und verlorenen Titelkämpfen verbunden: "Als wir 1998 den WM-Titel verpasst haben (ebenfalls im Duell mit Häkkinen und McLaren; Anm. d. Red.) und als 2006 der Ferrari-Motor in die Knie gegangen ist - was die Krone Fernando Alonso und Renault zugespielt hat", blickt Brawn zurück.