Formel-1-Newsticker
Formel 1 Russland 2018: Der Sonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Mercedes-Stallregie, Shitstorm im Netz, Verständnis von Vettel +++ Gasly am Kopf getroffen +++ Red Bull hinterfragt sich +++
Verstappen erklärt seine Aufholjagd von P19 auf P5
Red-Bull-Pilot Max Verstappen schätzt sich glücklich, den Russland-Grand-Prix am Sonntag nach einem Start von Position 19 auf dem fünften Platz beendet zu haben. "Es war natürlich das Ziel", sagt der Niederländer und staunt über seine rasante Fahrt durch das Feld. "Gebraucht haben wir nur sechs oder sieben Runden. Vor dem Rennen hätte ich damit überhaupt nicht gerechnet. Gar nicht."
Schlüssel zu den vielen Manövern war, dass der Soft-Reifen ihm mehr Grip lieferte und er besser aus den 90-Grad-Kurven herausbeschleunigte ? trotz des schwachbrüstigen Renault-Motors. "Mit der Heckflügel-Einstellung ist uns ein guter Kompromiss gelungen. Das Auto hatte auf der Hinterachse viel Grip", erklärt Verstappen.
Ob ohne den Antriebswechsel und die darauf folgende Strafversetzung ans Ende des Feldes ein Sieg drin gewesen wäre, wagt er nicht zu beurteilen ? schließlich wäre die Strategie mit einem langen Stint am Anfang sonst nicht möglich gewesen. "Aber mit bei der Musik wären wir gewesen", sagt Verstappen. Trotzdem sei es die richtige Entscheidung gewesen, die Strafen in Sotschi und nicht in Suzuka auf sich zu nehmen.
Mercedes hatte Bottas den Sieg versprochen!
Ups! Toto Wolff gab nach dem Rennen zu, dass man Valtteri Bottas eigentlich versprochen hatte, dass er gewinnen dürfte: "Wir haben es in der Früh diskutiert und haben gesagt: 'Wenn du vorne in Führung liegst, dann fahren wir das auch so zu Ende'", verrät der Österreicher. "Aber dann hat Lewis hinten eine Blase aufgerissen und plötzlich war Sebastian all over him. Und dann ging es darum, auf die Meisterschaft zu schauen und so eine unpopuläre Entscheidung zu treffen."
Und so schnell ging das Versprechen flöten. Und mit ihm das gute Gewissen von Wolff: "Man muss sich auf die Jungs verlassen - und zwar in genau der Weise, wie sie sich auf uns verlassen. Das macht das Gefühl noch schlimmer, aber ein Sieg ist ein Sieg."
Sebastian Vettel gibt die Hoffnung nicht auf
"Es lief heute nicht so, wie wir uns das erwartet hatten", sagt Ferrari-Pilot Sebastian Vettel nach Platz drei in Sotschi. Doch er habe nach wie vor Vertrauen in sein Team und glaube an seine Titelchance. "Wir müssen weiter Druck machen und [alles] versuchen", meint Vettel. "Wer weiß, was in den nächsten paar Rennen alles passiert?"
Tatsache ist aber: Bei aktuell 50 Punkten Rückstand auf Lewis Hamilton in der Fahrer-WM muss Vettel schon auf einen Ausfall seines Rivalen hoffen, wenn er Hamilton ernsthaft den Titel streitig machen will.
Lewis Hamilton: "Ich wollte das nicht!"
WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton kann sich über seinen Sieg in Sotschi nicht richtig freuen. Die Teamorder, die ihn an seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas vorbeibrachte, dämpfe die Stimmung, meint Hamilton. "Als ich die Info bekam, sagte ich: 'Sagt ihm einfach, er soll schneller fahren.' Ich wollte das nicht. Valtteri zu überholen fühlte sich nicht gut an."
Es sei "schwierig", so Hamilton weiter, nach dem Rennen die "richtigen Worte" zu finden. "Es ist ein seltsames Gefühl. Und so wollte ich noch nie ein Rennen gewinnen."
Toto Wolff verteidigt Mercedes-Teamorder
Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat die Stallregie zugunsten von Lewis Hamilton verteidigt. Bei 'Sky' sagte er: "Die bittere Realität ist, dass wir heute unseren Vorsprung in der WM um sieben weitere Punkte ausgebaut haben ? in einer Saison, die bisher manchmal sehr schwierig war. Da musst du das einfach mitnehmen. Genau das haben wir heute getan."
Er könne verstehen, dass eine solche Maßnahme nicht gerade fanfreundlich sei ? und auch Valtteri Bottas vor den Kopf schlage. "Es ist enttäuschend für den Fahrer und für das Team", sagt Wolff. "Aber wir mussten Lewis schützen, als er von Sebastian [Vettel] unter Druck gesetzt wurde." Diese Situation nach den Boxenstopps sei der Anlass für den Platztausch bei Mercedes gewesen.
Im Fahrerlager wird schon gepackt ...
... aber speziell bei Mercedes wird es noch einige Diskussionen geben, bis am Sochi Autodrom heute Abend die Lichter ausgehen. Die Teamorder und die Folgen sind natürlich weiterhin das große Thema nach dem Russland-Grand-Prix in Sotschi!
Die Bilder von der Siegeehrung
Valtteri Bottas mit betretener Miene, lehnt den Siegerpokal ab, steigt aber doch auf die oberste Stufe. Und unsere Fotografen von LAT und Sutton haben das kuriose Schauspiel bei der Siegerehrung für Dich festgehalten. Jetzt durch die Aufnahmen in der Formel-1-Bildergalerie klicken und selbst sehen, welche Emotionen auf dem Podium vertreten waren!
Der aktuelle WM-Stand
Die Teamorder von Mercedes hat auch Auswirkungen auf den aktuellen Zwischenstand in der Fahrerwertung! Hier siehst Du, was sich in Sotschi getan hat ...
WM-Stand Fahrerwertung
WM-Stand Konstrukteurswertung
Es stehen in dieser Saison noch fünf Rennen aus. Hier kannst Du den Formel-1-Kalender 2018 abrufen!
