Valtteri Bottas lässt durchblicken: WM-Titel noch ein Thema
Der Mercedes-Pilot ist mit seinen Leistungen 2018 einigermaßen zufrieden, will aber "von Rennen zu Rennen denken" - Barcelona-Pleite weniger derbe als vermutet?
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Pilot Valtteri Bottas scheint sich nicht damit abgefunden zu haben, bei den Silberpfeilen nur die zweite Geige hinter Weltmeister und WM-Leader Lewis Hamilton zu spielen. Wie der Finne nach seinem zweiten Platz beim Spanien-Grand-Prix erklärt, hätte ihm in Barcelona weniger zum Rennsieg gefehlt als es seine 20,5 Sekunden Rückstand bei der Zieldurchfahrt vermuten ließen.
Bottas spielt auf seine knapp verpasste Pole-Position an: "Fünf Hundertstelsekunden schneller und das Wochenende hätte ganz anders aussehen können, aber auf dieser Strecke bestimmt das Qualifying maßgeblich den Rennausgang", hadert er mit der Niederlage gegen Hamilton am Samstag.
Dass die Machtverhältnisse bei Mercedes am Sonntag so deutlich wirkten, hätte "mit vielen Faktoren zu tun gehabt", deutet Bottas an, ohne konkret zu werden. Zu langsam sei er jedenfalls nicht gewesen. Das hätte Tempo gestimmt. "Ich bin seit Jahresbeginn mehr oder weniger im Soll", findet er.
Tatsächlich scheint Bottas nicht mehr in Löcher zu fallen wie 2017, als ihm in manchem Qualifying über eine Sekunde pro Runde auf Hamilton fehlte. "Ich war an keinem Wochenende weit ab vom Schuss", betont er und hofft, sein Rennpech mit dem Reifenplatzer in Baku aufgebraucht zu haben.
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Dass er als WM-Dritter mit 58 Zählern Sichtkontakt zu Hamilton (95 Punkte) und Sebastian Vettel (78) hat, spielt in seinen Überlegungen wie ein möglicher Griff nach dem WM-Titel keine Rolle. "Ich konzentriere mich nicht auf die Gesamtwertung, ich denke von Rennen zu Rennen", so Bottas.
Der Ausblick auf den anstehenden Grand Prix in Monaco ist ein finsterer: "Wir wissen, dass die Strecke uns nicht unbedingt liegt", meint Bottas. Red Bull würde aufgrund seiner Stärke in engen Streckenabschnitten auch in Monaco schnell sein sein, mutmaßt er. Ferrari hat Bottas schon wegen der Doppel-Pole von 2017 auf der Rechnung. Hamilton allerdings hatte vor Jahresfrist arge Probleme mit seinem Set-up, die der Finne in der Vergangenheit oft besser kompensierte.