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Leclerc statt Wehrlein? Ferrari will Sauber 2018 als Juniorteam
Ferrari-Präsident Sergio Marchionne möchte Charles Leclerc oder Antonio Giovinazzi 2018 im Sauber sehen - Pascal Wehrlein müsste in dem Fall wohl gehen
(Motorsport-Total.com) - Für Pascal Wehrlein könnte sich die Suche nach einem Formel-1-Cockpit für die Saison 2018 ziemlich kompliziert gestalten. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat im Rahmen des Großen Preises von Ungarn nämlich angekündigt, Sauber ab der kommenden Saison als "Juniorteam" nutzen zu wollen. Hintergrund ist der vom neuen Sauber-Teamchef Frederic Vasseur eingefädelte Deal zwischen Ferrari und Sauber, der dem Schweizer Team ab 2018 aktuelle Motoren aus Maranello garantiert.
"Für uns ist das sehr positiv, denn es gibt uns die Möglichkeit, ein Juniorteam zu haben", so Marchionne. Man habe "zwei außergewöhnliche Fahrer" in der Hinterhand, die man gerne in der Formel 1 sehen möchte. Gemeint sind Antonio Giovinazzi, der Wehrlein bei Sauber zu Beginn des Jahres bereits zweimal ersetzte, und der aktuelle Formel-2-Spitzenreiter Charles Leclerc.
Fakt ist, dass Marcus Ericsson bei Sauber fest im Sattel sitzt. Zwar zeigte Wehrlein in dieser Saison bisher bessere Leistungen als sein Teamkollege, doch weil die Unterstützer des Schweden enge Verbindungen zu Sauber-Besitzer Longbow Finance haben, wird man den 26-Jährigen wohl kaum auf die Straße setzen. Somit erscheint es sehr wahrscheinlich, dass Wehrlein seinen Platz 2018 für einen der Ferrari-Junioren räumen muss.
Dass Wehrlein selbst von Mercedes unterstützt wird, macht die Sache noch schwieriger. Schließlich dürfte man bei Ferrari kein Interesse daran haben, einen Nachwuchsfahrer des größten Konkurrenten "auszubilden". Bereits zu Beginn des Jahres gab es wegen Wehrleins Verbindungen zu den Silberpfeilen Ärger: Der ehemalige DTM-Champion musste den Mercedes-Stern auf seinem Helm abkleben - vermutlich auf Druck von Ferrari.
Wo könnte Wehrlein 2018 also noch einen Platz bekommen? Die realistischste Option wäre wohl ein Platz in einem Mercedes-Kundenteam, doch bei Force India möchte man mit Esteban Ocon und Sergio Perez weitermachen. Bliebe noch Williams, doch dort sitzt Lance Stroll ähnlich fest im Sattel wie Ericsson bei Sauber. Wehrlein hätte hier wohl nur dann eine Chance, wenn Felipe Massa seine Karriere endgültig beenden sollte.
Für den Platz bei Sauber hat sich Charles Leclerc derweil schon einmal mit einer Bestzeit beim Test in Ungarn empfohlen. "Es war großartig. Es fühlte sich toll an, wieder in einem Formel-1-Auto zu sitzen", berichtet der Monegasse, der im Ferrari SF70H Platz nehmen durfte. "Für Ferrari zu fahren, ist etwas ganz, ganz Besonderes. Das kann man mit Worten gar nicht beschreiben", strahlt der 19-Jährige.
Leclerc gewann im vergangenen Jahr die GP3 und führt die Formel 2 in diesem Jahr nach sieben von insgesamt elf Rennwochenenden an. Er liegt aktuell satte 50 Punkte vor Oliver Rowland und ist auf dem besten Weg, der erste Rookie-Champion der Serie seit 2009 zu werden. Damals - als die Serie noch GP2 hieß - sicherte sich Nico Hülkenberg gleich in seinem ersten Jahr den Titel.
"Ich habe in den Nachwuchsserien alle nötigen Schritte unternommen und fühle mich jetzt bereit", erklärt Leclerc gegenüber 'Formula1.com' selbstbewusst im Hinblick auf einen möglichen Aufstieg in die Königsklasse 2018. "Der Schritt in die Formel 1 ist natürlich groß", ist sich Leclerc allerdings auch bewusst. Außerdem hat Ferrari mit Giovinazzi noch einen zweiten Nachwuchsfahrer in der Hinterhand. Stand jetzt gibt es aber nur ein Cockpit ...