• 25. Juli 2017 · 14:57 Uhr

Giancarlo Minardi: Haas-Fahrerwahl zerstört Ferrari-System

Ex-Teambesitzer Giancarlo Minardi kritisiert Haas und Ferrari: Im Kundenteam sollte Ferrari die eigenen italienischen Nachwuchstalente wie Antonio Giovinazzi platzieren

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team setzt auf Kontinuität. Auch 2018 werden Romain Grosjean und Kevin Magnussen für den US-Rennstall in der Formel 1 fahren. Damit ist bei diesem Team die Türe für potenzielle neue, junge Fahrer geschlossen. Kritische Worte für die Entscheidung von Gene Haas und Günther Steiner findet Giancarlo Minardi. Der ehemalige Rennstallbesitzer würde Haas lieber als eine Art Juniorteam von Ferrari sehen, um italienische Talente zu fördern.

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Antonio Giovinazzi bestritt in Silverstone das Freie Training für Haas Zoom Download

"Ich schätze, dass diese Entscheidung getroffen wurde, um Ruhe im Team zu haben. Das Team arbeitet sehr gut. Ihr Ziel ist es, in der zweiten Saisonhälfte genau so viele WM-Punkte zu sammeln." Mit 29 Zählern hält Haas bei Saisonhalbzeit den siebten Platz in der Konstrukteurs-WM. Die gleiche Punktezahl hatte das Team im Vorjahr am Ende der Debütsaison auf dem Konto. Die Leistungskurve zeigt nach oben.

Die Bestätigung von Grosjean und Magnussen ist ein Rückschlag für zwei Ferrari-Nachwuchspiloten. Antonio Giovinazzi bestritt die ersten beiden Saisonrennen als Ersatz für den verletzten Pascal Wehrlein bei Sauber. Zuletzt fuhr er in Silverstone das erste Freie Training für Haas. Mit Formel-2-Seriensieger Charles Leclerc klopft der nächste Ferrari-Nachwuchsfahrer an die Türe zur Formel 1. Ob Giovinazzi und Leclerc im nächsten Jahr ein Cockpit bekommen, ist offen.

Minardi ist der Meinung, dass Haas der Platz für Ferrari-Talente sein sollte. "Ansonsten ist es eine Niederlage für das Ferrari-Nachwuchssystem und den italienischen Motorsport. Es ist traurig, entmutigend und enttäuschend. In diesem Szenario scheint es offensichtlich zu sein, dass die Ferrari-Fahrer keine Unterstützung erhalten. Ferrari scheint in Bezug auf ihre Kunden keine Entscheidungskraft zu haben. Ich will an so ein Szenario gar nicht denken."

Der Minardi-Rennstall war zwischen 1985 und 2005 in der Formel 1. Giancarlo Minardi besaß das Team bis Ende 2000. Vor allem in der Anfangszeit setzte er auf italienische Fahrer wie Pierluigi Martini, Alessandro Nannini, Gianni Morbidelli, Fabrizio Barbazza, Luca Badoer und Giancarlo Fisichella. 1991 war Minardi außerdem der erste Rennstall in der Neuzeit, der von Ferrari einen Kundenmotor bekam.

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