• 14. Juli 2017 · 21:21 Uhr

Antonio Giovinazzi: Erster echter Ferrari-Italiener seit 1992?

Antonio Giovinazzi macht sich große Hoffnungen: Der junge Italiener brennt darauf, erster italienischer Stammfahrer bei Ferrari seit Ivan Capelli 1992 zu werden

(Motorsport-Total.com) - Italienische Fahrer im Ferrari - seit einem Vierteljahrhundert ist das mittlerweile ein Bild mit Seltenheitswert. Nicola Larini, Luca Badoer und Giancarlo Fisichella fuhren allesamt in diesem Zeitraum für die Scuderia, allerdings als ungeplante Ersatzfahrer. Für den letzten italienischen Stammfahrer muss man mittlerweile 25 Jahre zurückblättern. An das Kapitel Ivan Capelli und Ferrari denken aber beide Seiten nicht gerne zurück. Doch eventuell ist es bald wieder soweit. (Ivan Capellis Formel-1-Statistik seit 1985!)

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Dem Traum ein Stückchen näher: Antonio Giovinazzi im Haas VF-17 Zoom Download

Mit Antonio Giovinazzi macht sich ein talentierter junger Italiener berechtigte Hoffnungen, den Italienern das zu geben, wonach nicht wenige schon lange suchen. Der 23-Jährige, der zu Beginn der Saison bereits bei zwei Rennen im Sauber-Cockpit Platz genommen hatte, hat bei seinem Debüt im Haas-Team überzeugt. 0,431 Sekunden Rückstand auf den äußerst talentierten und erfahrenen Romain Grosjean waren beim Sprung ins kalte Wasser eine beachtliche Leistung.

Es war der erste von sieben Freitagseinsätzen, die Giovinazzi bei den kommenden zehn Rennen absolvieren wird. "Natürlich ist es das Ziel, im kommenden Jahr (als Stammfahrer in einem Formel-1-Team; Anm. d. Red.) da zu sein, aber fürs Erste konzentriere ich mich auf meine sieben Freitagstrainings. Es ist ein gutes Programm; ich werde viel Zeit im Auto verbringen. Das ist wichtig", so der GP2-Vizemeister des vergangenen Jahres. Dort hätte er um ein Haar als Rookie seinem deutlich erfahreneren Teamkollegen Pierre Gasly den Titel entrissen.

Lektion aus China-Desaster gelernt

Giovinazzi, der über die Formel 3, ein kurzes DTM-Gastspiel und schließlich die GP2-Serie zum Test- und Ersatzfahrer bei Ferrari aufgestiegen ist, hat bei seinen zwei Einsätzen zu Saisonbeginn als Ersatz für den verletzten Pascal Wehrlein bereits alle Erfahrungen in positiver und negativer Hinsicht durchgemacht. "Es war (in Melbourne; Anm. d. Red.) ein wirklich gutes Debüt, speziell im Qualifying. Aber auch im Rennen. Ich bin Samstag direkt ins Auto gesprungen, ohne erwartet zu haben, dass ich fahren würde. Ich kannte weder die Strecke noch das Auto."

"China war dann das genaue Gegenteil", fährt er hinsichtlich seiner größten Hypothek fort. "Das war ein echt schlechtes Wochenende für mich." Er zerlegte den Sauber C36 im Rennen bereits nach drei Runden. "Aber es ist für einen jungen Fahrer sehr wichtig, aus Fehlern zu lernen", fährt er fort. Und so sieht er es positiv, dass er beide Erfahrungen machen konnte - ein gutes wie auch ein schlechtes Formel-1-Wochenende.

Neben dem Lernen aus den Fehlern war es für ihn besonders wichtig, sich in Silverstone das Selbstvertrauen wiederzuholen. "Es ist wirklich hart, wenn man lange Zeit nicht im Auto sitzt, nachdem man einen Unfall hatte", gibt er zu. "Natürlich war das ein echt schlechtes Wochenende. Jeder Fahrer hat schlechte Wochenenden, nur ist es mir zu einem ungünstigen Zeitpunkt passiert, nämlich zu meinem zweiten Rennwochenende. Ich habe mir keinerlei Kommentare anderer in den Medien darüber durchgelesen. Ich habe meine Lektion gelernt. Jetzt habe ich mir das Vertrauen zurückgeholt und glaube, dass ich China schon vergessen habe!"

Doppelrolle bei Ferrari und Haas

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Beim Großen Preis von China bekleckerte sich Giovinazzi nicht mit Ruhm Zoom Download

Für Giovinazzi geht es darum, bei den kommenden Gelegenheiten sich für ein Formel-1-Stammcockpit 2018 zu empfehlen. An die weitere Zukunft will er aber vorerst nicht denken: "Ich denke, es ist zu früh. Wir haben gerade einmal Juli, es geht also noch lang. Um ehrlich zu sein, möchte ich mich nicht zu sehr damit ablenken, wo ich kommendes Jahr fahren werde. Vielleicht werden wir im September sehen. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf meinen Job. Ich werde Haas-Pilot, aber gleichzeitig auch dritter Fahrer bei Ferrari sein." Das sollte erst einmal auslasten.

Das Fernziel steht aber bereits fest: Eines Tages möchte Antonio Giovinazzi für Ferrari Rennen gewinnen und ein hoffentlich erfolgreicheres Kapitel eines italienischen Fahrers im italienischen Vorzeigerennstall schreiben als Vorgänger Capelli. "Für jeden Fahrer ist es das Beste, was passieren kann, ein Ferrari-Fahrer zu sein", schwärmt er. "Und gerade für italienische Fahrer ist das enorm wichtig. Es war mein Traum, seit ich im Alter von drei Jahren meine Kart-Karriere begonnen habe. Für mich ist Ferrari das beste Team. Da ist es ein Traum, Teil dieses Teams zu sein."

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