• 20. Juni 2017 · 14:04 Uhr

Der Spion, der mich briefte: McLaren-Beobachter bei Reifentest

McLaren hat alles versucht, um das Chassis 2017 stark zu machen: Zu jedem einzelnen Reifentest von Pirelli schickte man sogar einen Beobachter

(Motorsport-Total.com) - Was könnte McLaren alles erreichen, wenn man einen zuverlässigen und schnellen Motor im Heck hätte? Null Punkte hat das Team nach sieben Rennwochenenden auf dem Konto, was vor allem auf Motorenpartner Honda geschoben wird. Bei McLaren ist man sich sicher, dass das Chassis des MCL32 zu den Besten gehört und gut genug für Podestplätze wäre - wären da nicht das Powerdefizit und die Unzuverlässigkeit des Motors.

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Eric Boullier schickte zu jedem Reifentest einen eigenen Beobachter Zoom Download

"Für uns sind alle Kurven Vollgas", hatte Fernando Alonso bei den Wintertestfahrten in Barcelona scherzhaft gesagt, doch ein Kern Wahrheit steckt in der Aussage drin. Die Piloten können in den Kurven deutlich Zeit gutmachen - aber nicht etwa, weil der Motor so langsam ist, wie von Alonso angedeutet, sondern weil das Auto und die Reifen perfekt harmonieren. Im Gegensatz zu anderen Teams hat McLaren kaum Probleme, in das richtige Temperaturfenster zu kommen.

Doch woher kommt das? Schließlich hat das Team aus Woking nicht den Vorteil von Ferrari, Mercedes und Red Bull, die im Vorjahr ein Auto von 2015 umbauten und Reifentests für Pirelli fuhren, um die breiteren Pneus für 2017 zu bewerten. Man selbst wollte sich laut eigener Aussage auf andere Dinge konzentrieren und hat daher kein Auto gestellt, und dennoch hat man die Testtage intensiv genutzt, wie Teamchef Eric Boullier verrät.

Denn obwohl die Teams mit Daten versorgt wurden, reichte das McLaren nicht aus: "Wir haben als einziges Team zu allen 24 Testtagen einen Beobachter geschickt und von der FIA und Pirelli mehr Daten verlangt, als man uns ursprünglich geben wollte", erklärt der Franzose laut 'auto motor und sport'. "So hatten wir von Anfang an ein gutes Verständnis der Reifen, ohne dass wir selbst ein 2015er Auto umbauen mussten."

Es heißt, dass McLaren auch beim "Wunderfahrwerk" von Red Bull den richtigen Riecher hatte und sich intensiv auf ein Verbot vorbereitete, während die Bullen noch bei den Testfahrten mit ihrer Lösung unterwegs waren. Von daher hört man Alonso und Stoffel Vandoorne auch schon lange nicht mehr über Balance-Probleme klagen - einzig die Chancenlosigkeit auf den Geraden wird immer wieder bemängelt. Zu was das Chassis des MCL32 wirklich in der Lage ist, wird wohl ein Geheimnis bleiben.

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