• 06. Juni 2017 · 23:52 Uhr

Gespräche mit Liberty: Portugal will die Formel 1 zurück

Statt Estoril: Die portugiesische Regierung unterstützt die Verantwortlichen des Algarve International Circuit beim Bemühen um einen Formel-1-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Fast 21 Jahre ist es her, dass die Formel 1 zum letzten Mal Station in Portugal machte: Williams-Pilot Jacques Villeneuve gewann am 22. September 1996 das Rennen in Estoril vor seinem Teamkollegen Damon Hill und sorgte dafür, dass die WM-Entscheidung zugunsten Hills erst im letzten Rennen drei Wochen später in Japan fiel. Seitdem machte die Königsklasse des Motorsports einen Bogen um das südeuropäische Land. Doch das könnte sich künftig ändern, geht es nach dem Willen der portugiesischen Regierung.

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Der 2008 errichtete Algarve International Circuit soll Formel-1-Schauplatz werden Zoom Download

Zuletzt soll es erste Gespräche zwischen den neuen Formel-1-Machern von Liberty Media und den Verantwortlichen des Algarve International Circuit gegeben haben, will 'Autosport' erfahren haben. Die 2008 fertiggestellte Strecke bei Portimao war unter anderem bereits Austragungsort für Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft, der Formel 3 und FIA-GT-Meisterschaft und würde die nötigen Voraussetzungen für einen Formel-1-Lauf erfüllen. Auf dem modernen Kurs fanden in den Jahren 2008 und 2009 unter anderem Wintertests der Königsklasse statt.

Erst in der vergangenen Woche absolvierte Nachwuchspilot Lando Norris dort einen Test in einem McLaren-MP4-26 aus dem Jahr 2011, den er als Sieger des McLaren-Autosport-Awards bekam. Nun soll die portugiesische Regierung die Verantwortlichen des Autodromo Internacional do Algarve gebeten haben, mit Liberty über die Möglichkeiten eines Formel-1-Comebacks in Portugal zu sprechen. Das Land befindet sich nach einer schweren Wirtschaftskrise wieder auf dem Weg nach oben. Für den Sporttourismus wäre ein neuerlicher Grand Prix von Portugal ein großer Gewinn, auch wenn die Regierung beträchtliche finanzielle Unterstützung leisten müsste.

Erst vor wenigen Tagen haben die neuen Formel-1-Mehrheitseigner angekündigt, ab der Saison 2019 einen Kalender haben zu wollen, der mehr als 21 Rennen umfasst. Ob es aber für einen Grand Prix von Portugal reicht, erscheint dennoch höchst fraglich - zumal mit Le Castellet in Frankreich und dem Hockenheimring ab dem kommenden Jahr zwei weitere Rennstrecken auf europäischem Boden zurückkehren. Bekanntlich schielt Liberty darüber hinaus stark auf den amerikanischen Markt, auf dem weitere Formel-1-Rennen ausgetragen werden sollen.


Fotostrecke: Estoril 1985: Ayrton Sennas erster Sieg

Insgesamt 16-mal trug die Königsklasse in ihrer Geschichte einen Großen Preis in Portugal aus. 1958 und 1960 ging es über Straßenbahnschienen und Kopfsteinpflaster durch Porto, 1959 wurde das Rennen in der Hauptstadt Lissabon ausgetragen. Ab 1984 fand 13-mal in Folge der Estoril-Grand-Prix statt. Gleich im ersten Jahr sicherte sich Niki Lauda mit einem zweiten Platz im Autodromo den Titel in der knappsten WM-Entscheidung aller Zeiten mit einem halben Punkt Vorsprung vor Alain Prost.

In der darauffolgenden Saison feierte Ayrton Senna im strömenden Regen hier seinen ersten Formel-1-Sieg. 1997 flog Estoril endgültig aus dem Kalender, weil die nötigen Umbaumaßnahmen nicht durchgeführt wurden. Nun will Portugal mit der modernen Strecke an der Algarve einen neuen Anlauf nehmen.

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