• 01. Juni 2017 · 14:58 Uhr

Force-India-Aufwind seit 2014: Windkanalreifen als Auslöser?

Was die Windkanalreifen mit dem Force-India-Aufwind seit dem Jahr 2014 zu tun haben könnten und wieso die eigens für die Simulation produzierten Reifen so wichtig sind

(Motorsport-Total.com) - Seit 2014 hat sich Force India jedes Jahr um einen Platz in der Konstrukteurs-WM vorgearbeitet. Damals stagnierte man auf Platz sechs, inzwischen ist man trotz des kleinen Budgets großartiger Vierter. Das könnte auch mit der Anfang 2015 durchgeführten Umstellung der Windkanalmodelle von 50 auf 60 Prozent der Originalgröße zu tun haben. "Damals hatten wir definitiv einen Nachteil", erinnert sich Betriebsdirektor Otmar Szafnauer auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' an die Ära vor 2015, als man noch nicht im TMG-Windkanal in Köln testete, sondern in Brackley.

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Favoritenschreck: Seit 2014 wird Force India immer stärker Zoom Download

Das Problem? Während die meisten Teams bereits mit den größeren und damit genaueren 60-Prozent-Modellen arbeiteten, machten vor allem die Windkanalreifen für das 50-Prozent-Modell Force India das Leben schwer. "Pirelli hat damals mehr Zeit investiert, den 60-Prozent-Reifen an den echten anzugleichen als den 50-Prozent-Reifen", erklärt Szafnauer. Das ist von enormer Bedeutung, weil der Reifen nicht nur die Luftführung massiv beeinflusst, sondern sein Verhalten durch die Verformung in Kurven äußerst schwer simuliert werden kann.

Seit der Umstellung leidet man nicht mehr unter diesem Nachteil. "Das Gute ist jetzt, dass alle den gleichen Reifen haben", meint Szafnauer. Dennoch bereiten die von Pirelli extra für den Windkanal angefertigten Pneus den Teams immer noch Kopfzerbrechen. Das liegt daran, dass die Reifen dieses Jahr nicht nur größer sind, sondern auch Konstruktion und Mischungen verändert wurden. Die Entwicklung beginnt also bei Null. "Wir arbeiten immer noch daran, die neuen Windkanalreifen zu verstehen", bestätigt Szafnauer.

Wie die Windkanalreifen entwickelt werden

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Für die Windkanaltests werden eigens kleinere Reifen anfgefertigt Zoom Download

Inzwischen hat Pirelli beim Prototypen der 2017er-Windkanalreifen bereits zweimal nachgebessert. Basis dafür ist laut Pirelli-Manager Mario Isola das Feedback der Teams. "Sie kommen auf uns zu und fragen an, ob wir die Seitenwände etwas steifer machen oder den Grip der Gummimischung verstärken können. Und auf Basis dessen entwickeln wir dann neue Versionen", erklärt der Italiener.

Die Zusammenarbeit gestalte sich keineswegs als einfach: "Die Teams haben unterschiedliche Windkanäle - und da gibt es viele unterschiedliche Faktoren, die die Teams nicht unbedingt preisgeben wollen, da es Teil ihres Know-hows ist." Wenn eine neue Version des Windkanalreifens freigegeben wird, bekommen ihn alle Teams zur Verfügung gestellt, ohne dafür das Jahreskontingent von zwölf Sätzen antasten zu müssen. Außerdem können sie jederzeit auf alle Spezifikationen zurückgreifen, also auch frühere Versionen anfordern.

Windkanalreifen für die Teams 2017 als harte Nuss

"Die erste Version war nicht schlecht, wenn man die große Änderung der Reifen im Vergleich zum Vorjahr in Betracht zieht", ist Isola mit den Windkanalreifen des Jahres 2017 zufrieden. "Wir mussten aber bei der Konstruktion einige Details feinabstimmen, um die Dynamik und die Verformung des Reifens zu replizieren. Allgemein sind die Teams aber recht zufrieden."

Doch ist das wirklich der Fall? "Ich glaube, dass die Entwicklung der Windkanalreifen sehr schwierig ist", gibt sich Technikchef Andy Green diplomatisch und zeigt Verständnis. "Es ist so gut wie unmöglich, dass sich ein Windkanalreifen unter allen Bedingungen so verhält wie ein echter Reifen." Da man aber die Schwächen des Produkts kenne, könne man um das Problem "herumarbeiten".

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