• 05. Mai 2017 · 11:26 Uhr

Alonso kritisiert Formel 1 aus den USA: "Sprechen nicht viel"

Warum Fernando Alonso nur aus den Medien weiß, was seine Formel-1-Kollegen vom Engagement in Indianapolis halten, und der McLaren-Boss die Kritik nicht versteht

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonsos Indy-500-Ambitionen haben in der Formel 1 hohe Wellen geschlagen. Vor allem Teamchefs wie Toto Wolff oder Christian Horner sehen den Ausflug des McLaren-Piloten eher als Ego-Angelegenheit und sprechen ihm Siegchancen ab, Fahrer wie Lewis Hamilton halten den Spanier hingegen für den besten Fahrer im Indianapolis-Fahrerlager und verfolgen das Abenteuer gespannt. Doch wie hat der 35-Jährige selbst die Reaktionen in der Formel 1 erlebt?

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Fernando Alonso wundert sich über die Formel-1-Kultur Zoom Download

"Wir sprechen dort nicht viel, und es ist eine andere Welt", richtet er den US-amerikanischen Reportern nach seinem Test aus, dass es kaum Kommunikationen unter den Formel-1-Fahrern gibt, und sorgt für Gelächter. Die ihm bekannten Reaktionen seien nicht in direkten Gesprächen gefallen, sondern über die Medien. "Vielleicht habt ihr es auch mitbekommen, weil ich es auch nur gelesen habe: Manche freuen sich für mich und sind gespannt, wie konkurrenzfähig wir sein werden, andere können sich an gar nichts in ihrem gesamten Leben erfreuen", provoziert Alonso weiter.

Ganz anders die Reaktion der Fans, wie der McLaren-Pilot erklärt: "Bei ihnen wurde es großartig aufgenommen." Ihnen sei es bewusst, wie schwierig das Unterfangen ist, da er sich ohne Vorerfahrung auf Oval-Rennstrecken der Herausforderung stellt. "Da gibt es heute kaum vergleichbare Fälle", sagt Alonso. "Die letzten Fahrer, die so was gemacht haben, hatten mehr Erfahrung und mehrere Monate Vorbereitung. Sie sind in unterschiedlichen Ovalen gefahren. Das ist also ziemlich einzigartig, und deswegen so schwierig. Und das wissen auch die Fans."

Alonso will von Montoya lernen

Aus diesem Grund werde er sich Tipps holen. Das sei aber kein großes Problem, da er ohnehin viele alte Bekannte aus den Nachwuchs-Serien und der Formel 1 in Indianapolis treffen wird. "20 bis 25 Prozent der Fahrer kenne ich aus der Vergangenheit", meint Alonso. Ob er sich auch auf das Aufeinandertreffen mit Ex-Rivale Juan Pablo Montoya freue? "Ich weiß nicht, ob ich ihn sehen werde, wenn er hinter mir liegt", scherzt Alonso.


Fernando Alonso bei Andretti Autosport

Um gleich einige Komplimente für den Kolumbianer nachzulegen: "Für mich ist Juan Pablo einer der besten und talentiertesten Fahrer der Welt. Hoffentlich werde ich von ihm lernen. Ich schaue mir seine Onboard-Kameras an, und ich freue mich darauf, mit ihm in Indy zu sprechen und Abendessen zu gehen, denn jeder Tipp von ihm ist sehr willkommen." Auch seinen Landsmann Oriol Servia kenne er sehr gut.

Hinter dem Abenteuer Alonso steckt die Ambition, nach Legende Graham Hill als erst zweiter Pilot der Geschichte die "Triple-Crown" des Motorsports zu holen, zu der neben einem Sieg beim Indy 500 auch der Sieg in Monaco, den Alonso gleich zweimal (2006 und 2007) holte, sowie der Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans zählen.

Zak Brown: Es gibt nur Gewinner

"Das alles kommt aus einer privaten Ambition, und dahinter stehen meine eigenen Gedanken", erklärt Alonso, wie es zu dem Projekt kam. Indianapolis hält er dabei als größte Aufgabe: "Le Mans braucht vielleicht keine große Eingewöhnungszeit, weil sich die Autos ähnlich anfühlen. Formel-1-Fahrer, die in ein Le-Mans-Auto gewechselt haben, hatten keine Anpassungsschwierigkeiten. Für einen Formel-1-Fahrer ist also das Indy 500 auf jeden Fall die schwierigere Aufgabe. Die erste Gelegenheit hat sich dieses Jahr ergeben, und ich freue mich darauf."

Während viele Teamchefs meinen, sie würden ihren Fahrern ein derartiges Engagement untersagen, wenn sie dafür ein Rennen auslassen müssten, und auch Bernie Ecclestone in seiner Zeit als Formel-1-Boss keine Freude gehabt hätte, so sieht dies McLaren-Boss Zak Brown ganz anders. "Für mich ist das Projekt ein Sieg für alle im Motorsport, es gibt keine Verlierer. Jeder in den USA will sehen, wie sich ein zweimaliger Formel-1-Weltmeister im Oval schlägt. Das wird viele Fans, die McLaren und Fernando in der Formel 1 folgen, nach Indianapolis bringen." US-Fans würden hingegen durch Alonso mit der Formel 1 in Kontakt kommen.

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