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Williams wittert Morgenluft: Ist Red Bull doch in Reichweite?
Technikchef Lowe glaubt trotz kleineren Budgets an die Aerodynamik-Strategie und will mit richtigen Schwerpunkten für Selbstvertrauen sorgen - Massa pessimistisch
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn es im Rennen für die Williams-Mannschaft trister aussah: Das Qualifying zum Russland-Grand-Prix in Sotschi hat in den Reihen der Briten Begehrlichkeiten geweckt, zumindest mit Felipe Massa die Top-3-Teams anzugreifen - genauer gesagt Red Bull. Obwohl sich der Brasilianer auf zwei Zehntelsekunden an Daniel Ricciardo heran und vorbei an dem von Problemen gebeutelten Max Verstappen schob, tritt er aber leise und warnt: "Red Bull ist ein Team, das weiß, was es tut."
Denn Sotschi könnte eine Ausnahme gewesen sein. Der glatte Asphalt sorgte für ein Zerrbild und kaschierte die Probleme der Teams, die mit den neuen Pirelli-Reifen nicht klarkommen. "Auf den Longsruns hatten wir wenig Reifenabbau - in Bahrain war er aber noch sehr hoch", bemerkt Technikchef Paddy Lowe, der in der Strecke in Sachir den besseren Gradmesser erkennt. "Sobald der Stint länger gedauert hat, waren wir viel schlechter als sie", vergleicht er Williams mit Red Bull.
Massa glaubt zudem, dass die Österreicher mit ihrem für Spanien angekündigten neuen Chassis außer Reichweite gelangen könnten. "Sie arbeiten massiv an Verbesserungen. Wenn sie in Barcelona das B-Auto haben", dünkt Massa Übles, "wird es schwierig, es auf jeder Strecke mit ihnen aufzunehmen. Sie haben sicher mehr Abtrieb als wir." Sollte Renault in Kanada mit einer neuen Ausbaustufe bei der PS-Zahl nachlegen, könnte es für Williams unmöglich werden, etwas auszurichten.
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Lowe betont, dass das kleinere Budget seiner Truppe (mutmaßlich 120 gegenüber 250 Millionen Euro) nicht die Hauptursache wäre: "Wir sind bei den Boxenstopps die Besten", erinnert er daran, dass im vergangenen Jahr keine Mechaniker so schnell Reifen wechselten wie die von Williams. "Das zeigt, dass wir fantastische Resultate erzielen, wenn wir uns auf eine Sache konzentrieren." Das Problem ist, dass das Geld nicht reicht, um so viele Baustellen zu beackern wie die Großen.
Wer wüsste das besser als Lowe, der jahrelang bei Mercedes aus den Vollen schöpfte? Er ist der Meinung, die Lorbeeren aus Brackley könnten ihm helfen, Williams auf die Beine zu bringen, indem er für Selbstvertrauen sorgt: "Häufig geschehen gute Dinge, aber die Fortschritte sind nicht bemerkbar. Sie sind dann nicht sicher, ob sie das Richtige tun", so Lowe. "Ich muss ihnen diesen Gradmesser bieten." Was das Chassis des FW40 angeht, sieht er die Truppe auf Kurs: "Unser Aerodynamikprogramm ist ziemlich ähnlich zu denen der anderen. Wir sollten keinen Nachteil haben."