Erst der Anfang? McLaren will in Indy und Le Mans angreifen
McLaren-Teilhaber Mansour Ojjeh schließt weitere Teilen am Indy 500 nicht aus - Auch bei den 24 Stunden von Le Mans könnte McLaren in Zukunft wieder angreifen
(Motorsport-Total.com) - Ist die Teilnahme von Fernando Alonso beim diesjährigen Indianapolis 500 möglicherweise nur der Beginn einer großen Indy-Offensive von McLaren? Teilhaber Mansour Ojjeh lässt jedenfalls durchblicken, dass das Team aus Woking für die Zukunft noch etwas im Köcher haben könnte. "Das Indy 500 wird in diesem Jahr unser einziges IndyCar-Rennen sein, aber vielleicht werden wir ein richtiges McLaren IndyCar-Programm in der Zukunft einsetzen. Wir werden es sehen", so der 64-Jährige.
Tatsächlich kann McLaren auf eine nicht unerfolgreiche Geschichte in Indianapolis zurückblicken. Drei Siege konnte das Team in den 1970er-Jahren auf dem "Brickyard" feiern. "Obwohl ich seit mehr als 30 Jahren Teilhaber und Direktor von McLaren bin, kam ich erst am Ende unserer ersten IndyCar-Ära dazu", berichtet Ojjeh, der 1981 bei McLaren einstieg. Da hatte sich das Team gerade aus Indianapolis zurückgezogen.
"Trotzdem habe ich das Indy 500 besucht und war immer beeindruckt von der Größe und der Bedeutung dieser sehr gut organisierten Veranstaltung. Dazu kommt die Begeisterung der hunderttausenden Fans", schwärmt Ojjeh und erinnert: "McLaren fuhr zum ersten Mal 1970 in Indianapolis. Wir schlugen uns nicht gut. Es war das Jahr nach dem tragischen Verlust von Bruce McLaren."
"Im darauffolgenden Jahr 1971 qualifizierte Mark Donohue den McLaren M16 auf der Pole-Position. Im nächste Jahr wurde Donohue mit einem von Roger Penske eingesetzten M16B der erste McLaren-Fahrer, der das Indy 500 gewinnen konnte. Johnny Rutherford schaffte das 1974 und 1976 in einem Werks-McLaren, der im berühmten Orange gehalten ist."
Fotostrecke: Formel-1-Stars in Indianapolis
Alberto Ascari (zweimaliger Formel-1-Weltmeister): 1952 ist das Indy 500 noch Teil der Formel-1-Weltmeisterschaft. Ascari tritt mit einem modifizierten Ferrari an. Die Räder machen aber Probleme in den Kurven, nach 40 Runden scheidet Ascari aus. Fotostrecke
Es mache ihn "stolz, dass wir 30 Jahre später gemeinsam mit Andretti und Honda eine neue IndyCar-Ära für McLaren einläuten können." Doch damit nicht genug: "Potenziell werden wir in Zukunft auch die 24 Stunden von Le Mans wieder in Angriff nehmen", stellt der 64-Jährige die Teilnahme an einem weiteren legendären Rennen in Aussicht.
1995 war McLaren mit dem F1 GTR beim Langstreckenklassiker bereits einmal erfolgreich. "Aber ich möchte klarstellen, dass es derzeit keine Pläne dafür gibt", bremst Ojjeh die Erwartungen gleich wieder ein bisschen ein. Das grundsätzliche Interesse an Le Mans bestätigte Geschäftsführer Zak Brown allerdings ebenfalls bereits.
