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Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Vettel will offenbar nicht zu Mercedes +++ Hamilton wünscht sich öfter neue Regeln +++ Kein Team will der Favorit sein +++
Hamilton will öfter neue Regeln
Lewis Hamilton begrüßt die neuen Regeln in dieser Saison ebenfalls - und wünscht sich solche "drastischen Änderungen" häufiger. "Ich kann mich nicht erinnern, wann es das letzte Mal erst nach drei Jahren Regeländerungen gab. Ich denke, sie sollten das verkürzen und die Regeln öfter ändern. Es kann immer passieren, dass ein Team dominiert - und dann ist es schwierig, aufzuholen", begründet Hamilton seine Meinung.
Er erklärt, dass man das Auto während einer Saison nur begrenzt weiterentwickeln kann. "Wenn du zu Beginn schon zurückliegst, dann ist es schwierig, diese Lücke zu schließen", so der dreimalige Weltmeister. Wirklich aufholen könne man daher nur, wenn sich die Regeln stark verändern. Auch für die Zuschauer sei das übrigens positiv. "Ich habe die Fans vor einer Saison noch nie so aufgeregt gesehen", berichtet er.
Vettel "nervös und aufgeregt"
Sebastian Vettel startet in diesem Jahr auch schon in seine zehnte komplette Formel-1-Saison. Er verrät, dass er auch nach dieser langen Zeit noch immer "nervös und aufgeregt" ist. Einen Teil dazu tragen natürlich die neuen Autos bei, denn aktuell weiß noch niemand mit Sicherheit, wie sich das Racing in diesem Jahr entwickeln wird. Vettel glaubt aber, dass die neuen Regeln ein Schritt in die richtige Richtung sind - zumindest aus Fahrersicht.
"Wir werden sehen, wie sich das auf das Racing auswirkt", erklärt er und ergänzt: "Überholen ist nicht einfacher geworden." Auf die Ferrari-Bestzeiten bei den Tests will er nicht viel geben. "Wir hatten einen ordentlichen Winter", gesteht er, aber um wirklich einzuordnen, wo jeder steht, sei es noch "zu früh". Wichtig sei es nun erst einmal, einen guten Saisonstart zu erwischen. Auf einen Vergleich mit Mercedes angesprochen erklärt er: "Wir schauen auf uns..."
Hamilton "hungriger als je zuvor"
Lewis Hamilton möchte in diesem Jahr zum vierten Mal Weltmeister werden. Er sei 2017 "hungriger als je zuvor" und erklärt: "Ich will besser als je zuvor sein - und ich denke, das kann ich auch sein." Auch Toto Wolff ist der Meinung, dass Hamilton gut in Form ist. Gegenüber 'Autocar' erklärt er: "Er ist der beste Lewis, den ich in vier Jahren im Winter gesehen habe." Seit er 2013 zu Mercedes wechselte habe er vor einer Saison noch nie so hart gearbeitet.
Seine Niederlage 2016 gegen Nico Rosberg spielt für ihn keine Rolle mehr. "Ich schaue nicht zurück", winkt er ab. Alleine an der Spitze will er 2017 aber nicht wegfahren. Er hofft auf einen "echten Kampf" gegen Ferrari. Es sei ein "großartiges Gefühl" und mache mehr Spaß, wenn man einen echten Gegner habe. Dass er die Scuderia sogar als Favorit sieht, wissen wir ja bereits...
Netter Randaspekt: Am Ende der Medienrunde merkt Hamilton an, dass einer der anwesenden Journalisten aussehe wie Schauspieler Alec Baldwin. Der Vorschlag eines Kollegen: "Du könntest eine Trump-Parodie machen!" Der Vizeweltmeister scheint relativ gut gelaunt zu sein. Baldwin machte zuletzt als Imitator des US-Präsidenten Donald Trump Schlagzeilen.
Und plötzlich ist das Auto rosa...
Force India sorgte kurz vor dem Saisonauftakt noch einmal für Aufsehen, als man einen neuen Sponsor verpflichtete - und das Auto in diesem Zusammengang einfach mal rosa färbte. Ein Schock für die Fahrer? Offenbar nicht. Esteban Ocon findet es "wirklich gut" und erinnert daran, dass der Sponsor eine Menge Geld mitbringt. Laut unseren Informationen soll Force India 18 Millionen Euro pro Jahr kassieren.
Auch Teamkollege Sergio Perez findet die neue Lackierung ziemlich cool. "Ich mag die Farbe, es sieht toll aus", erklärt er. Kurios: der Mexikaner erfuhr vom neuen Design, als er gerade eine Massage bekam. Gleichzeitig wiederholt er noch einmal das Ziel, in dieser Saison WM-Platz drei zu erreichen. Bei den Wintertests sei man zwar noch nicht auf dem Level gewesen, auf dem man sein möchte, aber durch gute Upgrades könnte man die Situation noch herumreißen.
Volles Programm
Übrigens: die Piloten haben am Donnerstag vor einem Grand Prix immer einen unheimlich vollen Terminkalender. Es gibt die Pressekonferenz beziehungsweise kleinere Medienrunden, exklusive TV-Interviews, Autogrammstunden und noch viele weitere Aktivitäten rund um die jeweilige Strecke. Von daher freuen sich die Fahrer immer ganz besonders auf den Freitag. Dann dürfen sie sich endlich ins Auto setzen und werden in dieser Zeit einmal nicht von uns Journalisten belästigt ;-) Falls Du eine Frage zur neuen Formel-1-Saison hast, kannst Du uns übrigens über das Kontaktformular erreichen!
Red Bull: Renault als Hindernis?
Red Bull startet als große Unbekannte in die Saison 2017. Bei den Testfahrten in Barcelona lag man hinter Mercedes und Ferrari. Aber wo wird man sich in Melbourne einsortieren? Die Gegner haben die Bullen auf jeden Fall auf der Rechnung, doch Max Verstappen erklärt, dass man noch immer zurückliege - zumindest beim Motor: "Ich glaube, dass wir im Vergleich zu Mercedes und Ferrari noch immer hinten sind. Das kann man deutlich sehen."
Aktuell sei es noch zu früh, um über die Chancen in der WM zu sprechen. Allerdings machen Verstappen die Regeländerungen nur bedingt Hoffnung. "Bei den Motoren gibt es noch immer große Unterschiede", erklärt er. Ein gutes Chassis alleine reiche daher nicht aus. "Ich denke nicht, dass sich die Hackordnung großartig verändern wird", erklärt er. Auch er scheint Mercedes also weiterhin als Favorit zu sehen.
Hülkenberg überschätzt?
Vor 20 Jahren gewann Jacques Villeneuve seinen ersten und einzigen WM-Titel. Nico Hülkenberg ist davon aktuell noch etwas entfernt. "Fast jeder im Fahrerlager traut ihm den Titel mit dem richtigen Auto zu. Aber wird er nicht überschätzt, frage ich mich", sagt Villeneuve gegenüber 'Auto Bild motorsport' und erinnert: "In den vergangenen beiden Jahren zog er im Teamduell bei Force India gegen Perez den Kürzeren."
"Vieles wurde mit Pech erklärt, aber auf Dauer gibt es kein Glück oder Pech in der Formel 1. Seine erste Saison bei Renault sollte Nico als Entwicklungsjahr betrachten, Podiumsplätze halte ich für völlig außer Reichweite", so der Champion von 1997. Hülkenberg selbst setzt in diesem Jahr übrigens auf Ferrari. "Der Ferrari liegt wirklich wie ein Brett, das konnte man bei den Tests in Barcelona sehen", erklärt er.
Das war's...
Damit endet die gesamte Pressekonferenz nach rund einer Stunde. Gerade im zweiten Teil haben sich die Neuigkeiten doch deutlich im überschaubaren Rahmen gehalten. Die letzte Frage ging übrigens an Stroll, der noch einmal beteuert, dass Massa nicht als sein "Trainer" sondern als normaler Fahrer verpflichtet wurde. Das hat er aber auch schon oft genug gesagt. Passt irgendwie zu dieser Runde...