• 08. März 2017 · 10:16 Uhr

Trotz "maximaler" Belastung: McLaren hält an Honda fest

Rennleiter Eric Boullier gibt zu, dass die aktuellen Schwierigkeiten eine Zerreißprobe für McLaren und Honda sind, an eine Trennung denkt er aber dabei nicht

(Motorsport-Total.com) - Mit großen Erwartungen war die Partnerschaft zwischen McLaren und Honda 2015 in der Formel 1 wieder zusammengekommen. Schnell war von Siegen und Meisterschaften die Rede, und am liebsten hätte man an die erfolgreiche Zeit der 80er-Jahre angeknüpft, doch nach zwei Jahren fällt die Bilanz ernüchternd aus. Und schlimmer noch: 2017 könnte es nicht viel besser aussehen.

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Schlittert die Beziehung von McLaren und Honda auf Abwege? Zoom Download

Die bisherigen Testtage in Barcelona waren eine Katastrophe. Mehrfach mussten Honda-Motoren ausgetauscht werden und machten Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne damit zum Zuschauer. Hinter Toro Rosso fuhr man die zweitwenigsten Runden der ersten Testwoche, gestern war der Rennstall ebenfalls Vorletzter, was die Distanztabelle angeht. Und dann verzichtete Honda auf die Melbourne-Ausbaustufe seines Motors.

Als "frustrierend" hatte Rennleiter Eric Boullier die Probleme bei McLaren-Honda beschrieben. Es kriselt mal wieder in der britisch-japanischen Kombo, die einfach nicht in die Erfolgsspur finden will. Wie lang der Geduldsfaden von Fernando Alonso ist, ist für viele die Frage, doch man darf sich auch fragen, wie lang jener von McLaren ist. Boullier gibt zu, dass die Situation schwierig ist: "Maximal", antwortet er auf die Frage, wie sehr die Probleme die Beziehung zwischen McLaren und Honda belasten.

Kein Gedanke an "Scheidung"

An eine Scheidung denkt er offiziell aber noch nicht nach: "Normalerweise kommt das immer erst nach sieben Ehejahren, nicht nach drei", schmunzelt er und verweist auf einen "festen langfristigen Vertrag" mit den Japanern. "Wir denken da gar nicht drüber nach. Wir wollen auf dem Bisherigen aufbauen, auch wenn es noch nicht die besten Zeiten sind", so Boullier weiter.


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Dem Franzosen ist klar, dass zu einer Beziehung immer zwei Parteien gehören. Er selbst will sich nicht nachsagen lassen, dass McLaren geschlampt hätte: "Wir müssen ebenfalls in der Lage dazu sein, das bestmögliche Auto zu liefern", betont er. Doch was der MCL32 leisten kann, ist im Moment nur schwierig abzuschätzen. Boullier ist jedoch davon überzeugt, dass man die eigenen Hausaufgaben gemacht hat.

"Das Auto reagiert auf jede Veränderung sehr gut. In dieser Sache sind die Piloten glücklich", sagt er. Das ist erst einmal die Hauptsache, auf die man sich in der ersten Testwoche konzentriert hat. Doch der Bolide hat auch so seine Schwächen gezeigt: Beobachter wollen gesehen haben, dass der Bolide speziell in den Kurven 1, 2 und 3 schwierig zu fahren sei und gerne einmal ausbreche. Doch auch dafür hat Boullier einen Grund: der Motor natürlich!

Hoffen auf Melbourne-Update

"Man darf nicht vergessen, dass diese Motoren Hybride sind. Schon sehr früh wenn man auf dem Gas steht, hat man elektrische Power, die entweder an oder aus ist", erklärt er. Wenn ein Fahrer dann aufs Gas tritt, verliert er gerne mal das Heck - mit dem Chassis habe das wenig zu tun. "Das Auto sieht nervös aus, aber es ist nichts falsch", betont Boullier.

Und außerdem sei der Bolide ohnehin noch in der Präsentations-Spezifikation unterwegs. "Wir probieren einige Teile aus, aber das fertige Auto kommt erst in Australien", sagt er weiter. Das gilt auch für die Motorenausbaustufe von Honda, die erst in Melbourne auf den neuesten Stand gebracht wird. "Das hoffe ich", ist Boullier aber noch ein wenig skeptisch.

McLaren-Honda steht unter massivem Druck. Im dritten Jahr muss sich zumindest ein wenig Erfolg einstellen, will man nicht zur Lachnummer werden und Fernando Alonso über 2017 hinaus behalten. "Wir müssen performen", stellt der Rennleiter klar und will Honda dabei unter Druck setzen - gleichzeitig seinem Partner aber größtmögliche Unterstützung garantieren. "Wir sind in beiden Organisationen stark involviert, und jedwede Unterstützung, die wir bringen können, liefern wir auch."

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