Villeneuve und die McLaren-Chance: Anruf im falschen Moment

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Karriere von Jacques Villeneuve erlebte einen unüblichen Verlauf. Die größten Erfolge feierte der Weltmeister von 1997 gleich in den ersten beiden Jahren seiner Laufbahn bei Williams, bevor es für den Kanadier anschließend stark bergab ging. Als größten Fehler könnte man 1999 seinen Wechsel zum neugegründeten BAR-Team sehen. Zwar gehörte er dort zu den Großverdienern der Königsklasse, sportlich war Villeneuve allerdings nur noch Außenseiter.

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Weil er Pollock die Treue hielt, verpasste Villeneuve die McLaren-Chance Zoom Download

Dabei hätte es alles anders kommen können, wie sich der Sohn von Gilles Villeneuve erinnert. Denn kurz bevor er sich dem BAR-Team um Freund und Manager Craig Pollock anschloss, klingelte sein Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Designguru Adrian Newey, der von Williams 1997 zu McLaren gewechselt war. "Er sagte mir, dass ich nicht bei BAR unterschreiben soll", so Villeneuve gegenüber 'Autosport'.

Stattdessen wollte Newey den Kanadier überreden, zu McLaren zu wechseln, die ihn angeblich haben wollten. Villeneuves Problem war aber, dass er zu jenem Zeitpunkt beim Abendessen saß - zusammen mit Pollock. "Wir waren in einem Restaurant in Monaco. Wäre Craig nicht dort gewesen, hätte ich ein längeres Gespräch gehabt, und Adrian hätte mich vermutlich überzeugen können", schildert der Kanadier.

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Mit dem BAR 001 holte der Kanadier 1999 keinen einzigen Zähler Zoom Download

Doch zu einem ausführlichen Gespräch kam es an diesem Abend nicht. Es sollte Villeneuves einzige Chance auf das McLaren-Cockpit bleiben: "Dinge im Leben ändern sich in einer Sekunde. Es gab nur den einen Anruf, und der ging nicht weiter", erinnert er sich. Und so blieb Villeneuve bei dem Plan, in Pollocks eigenem Team zu fahren.

Die Ernüchterung folgte schnell: In den ersten elf Rennen für das Team 1999 fiel Villeneuve elfmal aus und blieb am Saisonende ohne Zähler. 2001 holte er zwar zwei Podestplätze, ansonsten dümpelte die Karriere des Ex-Weltmeisters aber nur so dahin, bis er Ende 2003 von Takuma Sato ersetzt wurde. McLaren holte hingegen 1998 und 1999 den Titel und war anschließend zumeist Titelkandidat. "Das ist schwierig zu verdauen", gibt Villeneuve heute zu.