• 27. Januar 2017 · 16:03 Uhr

Motoren: Orientierung an Serie hat für Brawn keine Zukunft

Warum Ross Brawn der Ansicht ist, dass sich die Formel 1 bei der Antriebstechnologie von der Serie distanzieren muss und wie er mit den Herstellern eine Lösung finden will

(Motorsport-Total.com) - Die Antriebseinheiten waren in der Vergangenheit der Zankapfel zwischen dem Formel-1-Rechteinhaber und der FIA. Auch Ross Brawn, der nun für Formel-1-Besitzer Liberty Media die technische und sportliche Richtung vorgeben soll, ist mit dem Kurs von FIA-Boss Jean Todt nicht restlos glücklich. "Wenn wir sagen, dass sich die Formel 1 an den Serienautos orientieren muss, dann werden wir am Ende ein selbstfahrendes Elektroauto haben, und das will niemand in der Formel 1", stellt der Brite gegenüber 'ESPNF1' klar. "Ich weiß also nicht, wie man diesen Weg weitergehen kann."

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Doch genau mit diesem Weg wollte FIA-Boss Jean Todt dem Motorsport langfristig eine Existenzberechtigung geben und nachhaltige Technologien einführen, die die Formel 1 für die Automobilhersteller wieder attraktiver machen. Damit machte er sich Bernie Ecclestone zum Feind, der den mäßigen Sound der Antriebseinheiten als geschäftsschädigend empfand.

Ein Argument, das Brawn nachvollziehen kann. "Der Lärm sorgt für Emotionen, und eine der häufigeren Rückmeldungen, die wir bekommen, ist, dass der Lärm und die Leidenschaft verschwunden sind", erklärt er. Ob es für diese Problematik eine Lösung gibt, weiß er laut eigenen Angaben noch nicht. "Das wird in der nächsten Zeit ein sehr wichtiges Thema sein, aber wir müssen auch respektieren, wie viel die Hersteller in die Formel 1 und diese Motoren investiert haben."

Brawn glaubt aber, dass Mercedes, Ferrari, Renault und Honda möglicherweise verhandlungsbereit sind. "Ich möchte mich mit ihnen zusammensetzen, damit ich weiß, wie sie sich den Rennmotor der Zukunft vorstellen", sagt der ehemalige Mercedes-Teamchef. "Ich glaube nicht, dass einer von ihnen sagen kann, wir sollten einfach der Serientechnologie nacheifern, denn wir wissen, wo das hinführen wird." Das Argument, dass einige Hersteller in der Formel 1 sind, um diese als Entwicklungslabor zu nutzen, ergibt aber laut Brawn Sinn: "Das respektiere ich."

Auch eine Rückbesinnung auf die bei den Fans beliebte, aber veraltete Saugmotorentechnologie hält er allerdings für riskant: "Ich sage nicht, dass wir dorthin zurückgehen sollten, wo wir vor fünf Jahren waren, denn die Technologie der aktuellen Motoren ist unglaublich." Auch diesbezüglich wurden laut Brawn aber Fehler gemacht: "Wir haben schlecht verkauft, wozu sie imstande sind."

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