• 02. Januar 2017 · 16:13 Uhr

Ross Brawn: Warum die WM 2009 so besonders war

Der ehemalige Top-Ingenieur und Kopf hinter dem Weltmeisterteam BrawnGP, Ross Brawn, hebt die menschliche Seite des damaligen Erfolgs hervor

(Motorsport-Total.com) - Die Saison von BrawnGP gehört zu den Geschichten, die nur ein leidenschaftlicher Sport schreiben kann. Denn hinter den Fahrer- und Konstrukteurstiteln 2009 liegt das Drama eines gescheiterten Teams, aber auch die Stärke sportlichen Willens. Das betont der Vater des Erfolgs, Ross Brawn, sieben Jahre später.

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Hinter dem Freudentaumel 2009 steckte viel leidenschaftliche Arbeit Zoom Download

"Ich habe in meiner ganzen Formel-1-Karriere noch nie Menschen so regieren sehen, wie damals", sagt er gegenüber Sky Sports F1 über das damalige Kernteam. "Sie standen alle unmittelbar davor, ihre Jobs zu verlieren. Aber sie haben sogar noch härter gearbeitet und haben noch mehr Hingabe gezeigt, als es in der Formel 1 sowieso schon Standard ist. Das haben sie gemacht, ohne zu wissen, was passieren wird."

Rückblick: Anfang Dezember 2008 geht ein Ruck durch den Formel-1-Zirkus, als Honda verkündet, sich mit sofortiger Wirkung aus der Königsklasse zurückzuziehen. Ein gesamtes Team, inklusive der damaligen Fahrer Jenson Button und Rubens Barrichello, steht vor dem Aus. Doch bereits bei der Verkündung laufen die Vorbereitungen im Hintergrund auf Hochtouren. Nach Abwägung einiger Möglichkeiten ist die Lösung dann ganz simple: Für den symbolischen Preis von einem britischen Pfund kauft der bisherige Teamchef Brawn die Mannschaft auf, holte Mercedes an Bord und läßt im März 2009 zwei fast vollkommen weiße Boliden in die Startaufstellung stellen.

Brawn: "Das war nicht der Plan"

"Das war sicherlich nicht der Plan, als ich zu Honda gekommen bin", betont Brawn. "Und es war auch nicht der Plan, bis das alles losging mit dem Rückzug von Honda und so weiter. Das war damals eine schwierige Zeit."

Brawn hatte sich bis dahin bereits einen Namen als "Superhirn" in der Formel 1 gemacht. Er war der Top-Ingenieur hinter Michaels Schumacher Titeln bei Benetton und Ferrari. 2007 kehrte er nach einjähriger Schaffenspause als Teamchef bei Honda zurück.

Brawn: "Hätten uns schon über bloßes Überleben gefreut"

Da hatte das Team schon eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Die ehemalige Tyrrell-Truppe (1970 - 1998) hatte als BAR den Vize-Konstrukteurstitel 2004 holen könne, war ansonsten aber das typische Mittelfeldteam mit seinen Aufs und Abs. Den Spieß konnte Honda bei der Übernahme 2006 nicht umdrehen. Und die Wirtschaftskrise zwang den japanischen Hersteller schließlich dazu, den Königsklassentraum aufzugeben.

Die Teammitglieder und die Pläne für 2009 aber bleiben. Und schon bei den Tests vor der Saison zeichnete sich ab: Das war nicht einfach nur ein Team, das ums Überleben kämpfte. Button konnte sechs der ersten sieben Rennen gewinnen. Barrichello steuerte zwei weitere Siege dazu. Und mit insgesamt 172 Punkten waren schließlich beide Titel gewonnen.

"Es eine wunderbare Erfahrung", erinnert sich Brawn. "Es wäre schon toll gewesen, wenn wir einfach nur überlebt hätten. Aber wir haben sogar Titel gewonnen. Das war unglaublich." In der folgenden Saison übernahm Mercedes die Truppe als Werksteam. Der Rest ist silberne Geschichte.

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