• 18. Dezember 2016 · 10:18 Uhr

Nach der Debütsaison 2016: Die größten Baustellen von Haas

Teamchef Günther Steiner verrät, woran Haas in der Formel-1-Saison 2017 am meisten arbeiten muss und warum die Topteams (noch) unerreichbar sind

(Motorsport-Total.com) - Mit 29 Zählern und Platz acht in der WM-Tabelle 2016 hat Haas nicht nur Renault, Sauber und Manor hinter sich gelassen, sondern auch das beste Debütjahr eines Neueinsteigers seit Beginn der 2000er hingelegt. Gleich beim Debüt in Melbourne gelang Romain Grosjean ein sechster Platz. Auch wenn die Performance danach eher schwankte und man sich gegen Ende etwas unrühmlich von Esteban Gutierrez trennte, ist Teamchef Günther Steiner zufrieden.

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Haas-Teamchef Steiner glaubt, das zweite Formel-1-Jahr wird schwieriger werden Zoom Download

"Es war keine schlechte Saison", sagt der Südtiroler im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Natürlich gebe es noch viel Luft nach oben, doch für den Anfang habe man sich gut geschlagen. "Wir haben hauptsächlich gelernt, wie man das Fahrzeug abstimmt und wie man die Mappings einstellt", erklärt Steiner weiter. Dabei sei nicht immer alles glatt gelaufen, aber "wenn man Fehler macht, lernt man immer dazu".

Ob Fehlentscheidungen bei der Strategie, Zuverlässigkeitsprobleme und die anhaltenden Bremsdefekte, die Haas immer wieder zurückwarfen: Es sind Dinge, mit denen ein Neueinsteiger nun einmal zu kämpfen habe. Zwar gibt Steiner zu: "Ja, es gab mehr Probleme, als wir es gern gehabt hätten. Aber das sind Dinge, die wir in den Griff kriegen müssen." Das gilt vor allem für besagte Bremsschwierigkeiten.

Haas hadert mit Bremsen und Reifen

"Ich weiß nicht, ob Ferrari auch Probleme hat und nur die Fahrer es nicht öffentlich sagen. Wir haben Probleme und der Fahrer sagt es", sagt Steiner mit Blick auf die enge Zusammenarbeit mit der Scuderia bei den technischen Komponenten des VF-16. Dass sich vor allem die Fahrer des Öfteren lautstark über das Auto beschwerten - Grosjean nannte es mitunter "unfahrbar" -, begrüßt der Teamchef.

"Das gehört dazu. So etwas macht den Sport doch erst interessant, wenn wir darüber reden. Es ist Teil der Show. Wenn wir die technischen Probleme totschweigen, haben wir irgendwann keine Zuschauer mehr. Wir wollen ein bisschen Leidenschaft wieder hineinbringen", findet Steiner. Die größten Baustellen für die kommende Formel-1-Saison hat der Südtiroler bereits ausgemacht. Eine davon heißt Reifenmanagement.

"Das ist noch immer ein Problem. Wir wissen, welche Komponenten am Auto dabei nicht gerade hilfreich sind. Vor allem der Hinterreifen überhitzt schnell. Deshalb sind wir unter kühleren Bedingungen stärker als unter heißen", erklärt er. Auch bei der Entwicklung des Autos wolle man sich steigern, jedoch mit budgetbedingten Einschränkungen: "Auch 2017 werden wir nicht die gleiche Anzahl an Updates haben wie die großen Teams."

Weiter enge Zusammenarbeit mit Ferrari

"Aber trotzdem versuchen wir natürlich, uns zu verbessern, und arbeiten dabei eng mit unseren Partnern zusammen. Wird es besser als in diesem Jahr? Ja. Wird es so gut sein wie Red Bull, Mercedes, Ferrari? Nein. Wir müssen erst noch wachsen, wir haben nicht das Budget und die Leute", so Steiner weiter. Über die Stränge schlagen wolle er aber trotzdem nicht, sondern weiter haushalten wir bisher.

"Unser Businessplan hat funktioniert", berichtet der Haas-Verantwortliche. "Wir haben Gene (Haas; Anm. d. R.) gesagt, was es kosten wird, und wir haben uns daran gehalten. Wenn du alle fünf Wochen um mehr Geld bittest, geht das Vertrauen verloren. Das haben wir nicht - und ich hoffe, das bleibt so." Mit der Entwicklung für 2017 habe das Team bereits früh begonnen. Eine Prognose wagt Steiner aber dennoch nicht.

Angesichts der weitreichenden Änderungen im Formel-1-Reglement sei es nahezu unmöglich, die Kräfteverhältnisse vorherzusagen: "Das Problem ist, dass ich nicht weiß, was die anderen im nächsten Jahr machen werden. Ich denke, wir erledigen unseren Job recht gut, aber das muss nicht heißen, dass es gut genug ist. Es gibt ein komplett neues Reglement, das ist für jeden gleich. Aber wir wissen nicht, was jeder daraus macht."

Für Haas wird die größte Veränderung im Bereich der Aerodynamik stattfinden. "Alles andere bleibt mehr oder weniger, wie es ist. Die Teile kommen weiterhin von Ferrari, darauf haben wir ohnehin nicht viel Einfluss. Wir machen das Chassis, da hoffen wir, uns zu verbessern", zeigt sich Steiner zuversichtlich. Damit sollen dann noch mehr Q3-Einzüge und Punkteränge möglich sein.

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