• 08. Dezember 2016 · 11:16 Uhr

Wie Montoya und Räikkönen McLaren in den Wahnsinn trieben

Feuer und Eis: Wieso sich die Ära mit Juan Pablo Montoya & Kimi Räikkönen in die Köpfe der McLaren-Ingenieure einbrannte und Hamilton alles ad absurdum führte

(Motorsport-Total.com) - Als Juan Pablo Montoya 2005 von Williams zu McLaren wechselte, wollte er seinen Traum vom WM-Titel umsetzen. Stattdessen erlebte er ein Ende mit Schrecken: Der kühle, pedantische Teamchef Ron Dennis und der freiheitsliebende, heißblütige Kolumbianer passten einfach nicht zusammen - 2006 kam es während der Saison zur Trennung, und Montoya flüchtete in die NASCAR-Serie.

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Aufhängungszank: Montoya und Räikkönen hatten 2005 unterschiedliche Vorlieben Zoom Download

Doch nicht nur die unterschiedlichen Mentalitäten, sondern auch das Fahrverhalten des Autos sorgte für Probleme, wie Montoya verrät. "Als ich den McLaren zum ersten Mal fuhr, da war er wirklich schwer zu fahren", sagt der siebenmalige Grand-Prix-Sieger. "Ich war schockiert, wie unterschiedlich es war."

Sein Problem? "Das Auto übersteuerte am Kurveneingang, ich mochte aber ein Auto, das in der Kurvenmitte gut einlenkt. Da passierte aber gar nichts. Kimi mochte das, ich habe es hingegen gehasst."

Sein damaliger Teamkollege Kimi Räikkönen gilt als Pilot, der eine gut liegende Vorderachse benötigt - den Rest macht er mit seinem Instinkt. Doch Montoya hatte ganz andere Vorlieben. Und so trieben die Piloten die Ingenieure in den Wahnsinn. "Wir haben viele Änderungen an der Aufhängung gemacht", erzählt Montoya. "Ich erinnere mich, dass auch unsere Testfahrer Pedro de la Rosa und Alex Wurz mit dem Auto Probleme hatten."

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Räikkönen und Montoya: Nicht nur in Sachen Mentalität gegensätzlich Zoom Download

Ex-McLaren-Chefingenieur Pat Fry, der für den MP4-20 verantwortlich zeichnete, offenbart gegenüber 'MotorSport', dass die Truppe aus Woking wegen der unterschiedlichen Wünsche der Fahrer 2005 "sieben unterschiedliche Vorderradaufhängungen" hatte.

Und auch der aktuelle Mercedes-Technikverantwortliche Paddy Lowe wird die damalige Zeit wegen der Dauerbaustelle nicht vergessen. "Die bevorzugten Abstimmungen von Kimi und Juan Pablo waren so unterschiedlich, dass wir unterschiedliche Aufhängungen bauen mussten", bestätigt er gegenüber 'Sky Sports F1'.

Während Montoya meint, dass die damalige Arbeit das Team weitergebracht habe ("Die letzte Aufhängungsvariante wurde drei Jahre lang eingesetzt"), sieht dies Lowe etwas anders: "Als Lewis Hamilton zum ersten Mal den McLaren testete, da sahen wir, dass das Auto in der Bremsphase und beim Kurveneingang wirklich sehr instabil war. So sehr, dass Kimi und Juan Pablo ordentlich genörgelt hätten. Aber Lewis sagte kein Wort. Wir haben ihn dann gelöchert, wie das Auto am Kurveneingang liegt, und für ihn war es in Ordnung."

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