• 01. August 2016 · 10:11 Uhr

Hamilton wieder euphorisch: An einem guten Tag unschlagbar

Wie einst im Boxring mit Vater Anthony überwand Hamilton sein Formtief - Sportchef Wolff spricht ein dickes Kompliment aus, rechnet aber noch mit Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Er hat alle Formel-1-Rennen im Juli gewonnen und sieben der jüngsten acht Grands Prix für sich entschieden: Lewis Hamilton begeht kaum Fehler und ist in Sachen Tempo das Maß der Dinge in der Königsklasse. Die dunklen Wolken, vor denen er nach seinem Stotterstart in die Saison warnte, sind strahlendem Sonnenschein gewichen. Trotz einer Brust, die breiter nicht sein könnte, bremst Hamilton auf dem Weg zum vierten Titel die Euphorie: "Ich bin nie unbesiegbar oder unschlagbar."

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Lewis Hamilton ist der Mann der Stunde und hat wieder allen Grund zum Jubeln Zoom Download

In Momenten, in denen er zu einem souveränen Sieg cruist, ist von Zweifeln nichts zu spüren. Fast nach Belieben kontrolliert er die Rennen und kann es sich leisten, den Antrieb und die Reifen über die Maßen zu schonen. "Ich habe aber dieses Gefühl, wenn ich an meinem Zenit bin", meint Hamilton über den Nimbus der Unbesiegbarkeit. Lachend, locker und ganz gelöst, nicht mehr in Selbstzweifeln versunken, einsilbig und mit dem Nuckeln an einer Kaffeetasse beschäftigt.

Was Hamilton so stark macht, ist eine Lektion, die ihm Papa Anthony in seiner Kindheit beibrachte. Nicht gerade auf die sanfte Tour: "Ich denke an die Tage, an denen ich mit meinem Vater in den Boxring gestiegen bin - und in der ersten Runde nur auf die Nase bekommen habe, weil er größer und stärker als ich war", meint er über schmerzvolle Sparringseinheiten. "Ich habe dann gesagt, ich wollte nicht wieder rein. Aber er hat mich aufgefordert, nicht aufzugeben es nochmal versuchen."

Lösung der Startprobleme wichtiges Puzzleteil des Erfolges

Der kleine Lewis fasst sich ein Herz, wie er es in dieser Saison nach vielen Rückschlägen, Pleiten, Pech und Pannen tat. So von Erfolg gekrönt war die Boxeinheit als Dreikäsehoch nicht. "Dann habe ich auch mit keinem einzigen Schlag getroffen", sagt Hamilton über die zweiten Versuche im Ring. "Aber es ging darum, die Angst zu überwinden."


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Toto Wolff glaubt seinem Schützling und verneigt sich: "Er hat großes Talent und unglaublichen Speed. An einem guten Tag ist er unschlagbar." Ist die WM-Messe für Nico Rosberg also gelesen und die dritte Niederlage im Teamduell nicht mehr abzuwenden? Der Mercedes-Sportchef bremst.

Wolff warnt davor, dass die Defekthexe jederzeit wieder zuschlagen könnte: "Es ist noch immer ein mechanischer Sport und er ist nur ein Mensch, der gute und schlechte Tage hat - deshalb gewinnt er nicht jedes einzelne Rennen. Wenn es so etwas wie die Gunst der Stunde gibt, dann muss er sie sich behalten."" Wolff glaubt an Rosberg, der die WM-Führung in Budapest nach zehn Läufen an der Spitze des Klassement wieder abgegeben hat. "Ein dickes Ja!", macht er dem Deutschen Mut.

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Denn Hamilton weiß selbst, wie schnell es gehen kann. "Irgendwie verrückt", zieht der Brite die Augenbrauen hoch, "es ist nur ein paar Wochen her, dass ich nach Barcelona 43 Punkte zurücklag." Seit Mitte Mai ist aus dem Rucksack ein 19-Zähler-Polster geworden. "Ich habe nicht aufgegeben und weiter an mich geglaubt", sagt er. Und an sich gearbeitet. Nachdem er Rosberg im Winter um seine Qualifying-Überlegenheit gebracht hatte, eliminierte er jüngst auch den Schwachpunkt Starts.

Detailarbeit mit einem auf Starts spezialisierten Ingenieur sorgte dafür, dass an der Ampel endlich Konstanz einkehrte. "Es ist nicht seine oder meine Schuld gewesen", erklärt Hamilton. "Es liegt am neuen Reglement und daran, wie empfindlich die neuen Kupplungen sind. Wir wollten bei allem genauer werden." In Hockenheim sei das gelungen, meint der Champion, und verspricht weitere Verbesserungen in der Zukunft - auch dank des Teams. "Wenn ich die Jungs nach einer Woche wiedersehe, inspiriert mich das so zu fahren wie am Sonntag. Das bin ich ihnen schuldig."

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