• 19. Juni 2016 · 14:22 Uhr

Red Bull: Ricciardo schneller dank Verstappen und Niederlagen

Christian Horner ist begeistert, wie der Australier auf die Herausforderung durch Max Verstappen reagiert hat - Kein Teamduell wie bei Vettel und Webber erwartet

(Motorsport-Total.com) - Seit fast zwei Jahren wartet Daniel Ricciardo nun schon auf seinen vierten Sieg in der Formel 1. Im August 2014 gewann der Australier den Großen Preis von Belgien, seitdem erlebt er eine lange Durststrecke. In der Saison 2015 konnte sein Red-Bull-Team auch wegen des schwachen Renault-Antriebs nicht an der Spitze kämpfen. In diesem Jahr kosteten Ricciardo folgenschwere Fehler des Teams zwei mögliche Siege in Barcelona und in Monaco. Kein Wunder also, dass der 26-Jährige derzeit geradezu nach dem heißersehnten Triumph lechzt.

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In Barcelona musste Ricciardo Max Verstappen zum Sieg gratulieren Zoom Download

"Wir haben schon viele Möglichkeiten auf den Sieg verpasst, aber wenn wieder eine kommt, dann müssen wir sie ergreifen. Wenn ich in diesem Jahr ein Rennen gewinne, dann werde ich die Trophäe mit voller Kraft greifen, sodass sie wahrscheinlich entzweibricht", bekennt Ricciardo im englischen TV-Sender "Sky Sports F1'. Mit dem deutlich verbesserten Antrieb von Renault, den er seit dem Monaco-Rennen im Heck seines RB12 hat, darf er sich tatsächlich berechtigte Hoffnungen machen, die Mercedes-Dominanz künftig auf einigen Strecken zu durchbrechen.

Deshalb hat er - nach einigen Tagen voller Wut im Bauch - die vergebenen Chancen von Spanien und Monte Carlo nun auch endgültig abgehakt. "Es ist schade, dass wir die Momente nicht nutzen konnten. Positiv ist, dass wir in einer Position sind, in der wir um Podestplätze kämpfen können. Im vergangenen Jahr waren wir weit weg", richtet Ricciardo den Blick nach vorn. Die Aufwärtstendenz bei Red Bull stimmt den Australier zuversichtlich - und auch die Reaktionen vieler Teammitglieder nach dem Monaco-Debakel lassen ihn nun wieder ruhiger schlafen.

Niederlagen-Alptraum: Nachrichten und Anrufe vom ganzen Team

"Das Team hat sich ziemlich aufrichtig entschuldigt. Ich bekam Nachrichten und Anrufe von Mechanikern, Ingenieuren, dem Teammanager und dem Teamchef - jeder hat Kontakt aufgenommen und sich entschuldigt, aber auch betont, wie es das Team geschmerzt hat. Wir müssen weitergehen", setzt er einen Schlusspunkt unter die Spekulationen, ob die Niederlagen das Verhältnis zwischen Fahrer und Team nachhaltig beschädigt haben. Inzwischen wurde ohnehin bekannt, dass Ricciardo bis zur Saison 2018 an die Mannschaft aus Milton Keynes gebunden ist. Ein Wechsel zu Ferrari, der immer wieder ins Spiel gebracht wurde, scheint damit vorerst vom Tisch zu sein.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Europa


Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist sich sicher, dass sein Top-Pilot ohnehin gar nicht weg möchte: "Wo soll er denn hin? Mercedes ist dicht, und mit den Regeländerungen für das kommende Jahr weiß er um die Qualität unserer Leute", so Horner, der an die Loyalität seines Fahrers glaubt: "Er ist hier, weil Red Bull in ihn als Junior massiv investiert hat. Man hat ihn hierher gebracht. Jeden Erfolg hatte er unter Red Bull, und er bekam die Möglichkeit in der Formel 1."

Horner: Ricciardo ist ein anderer Charakter als Mark Webber

Während das Verhältnis zwischen Teamführung und Ricciardo also wieder unbelastet ist, hatte es zuletzt erste Irritationen mit seinem neuen Teamkollegen Max Verstappen gegeben. Der Niederländer hatte beim Großen Preis von Kanada vor einer Woche eine Teamanweisung ignoriert und Ricciardo nicht passieren lassen. Am Donnerstag vor dem Baku-Wochenende gab es deshalb ein klärendes Gespräch zwischen den beiden Piloten. Ein erbittertes Teamduell, wie es sich vor Jahren Sebastian Vettel und Mark Webber bei der englisch-österreichischen Truppe lieferten, erwartet Horner zwischen Ricciardo und Verstappen aber nicht.

"Daniel weiß, dass er schnell und in Form ist. Er genießt die Herausforderung von Max."Red-Bull-Teamchef Christian Horner
"Daniel ist ein anderer Charakter als Mark. Er besitzt die innere Zuversicht. Er weiß, dass er schnell und in Form ist. Er genießt die Herausforderung von Max", schwärmt Horner. Die Art und Weise, wie Ricciardo auf den jungen Herausforderer reagiert hat, habe ihn schwer beeindruckt, so der Brite: "Wenn ein junger Fahrer hereinkommt und schnell fährt, dann stehst du plötzlich unter Druck. Daniel hat bestmöglich geantwortet: Er hat einen Gang zugelegt", erklärt der Teamboss. Mit Ricciardo und Verstappen besäße sein Team eine der "aufregendsten Fahrerpaarungen" in der Formel 1 - und das für die kommenden Jahre.

Damit scheint aber auch klar, dass es für Toro-Rosso-Youngster Carlos Sainz in absehbarer Zeit keinen Weg ins Red-Bull-A-Team geben kann. Der Spanier scharrt bereits ungeduldig mit den Hufen - Ex-Weltmeister Alain Prost legte ihm sogar einen Wechsel zu Ferrari nahe. Doch auch diesen Spekulationen erteilt Horner eine deutliche Absage: "Carlos steht ebenfalls unter Vertrag, und seine Option wird gezogen werden", bestätigt der Brite. "Das ist nur eine Frage von Tagen. Er ist ein wertvolles Mitglied von Red Bull - warum sollten wir das weggeben wollen?" Die Zukunft für Sainz dürfte also weiterhin Toro Rosso heißen.

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