• 22. Mai 2016 · 10:17 Uhr

Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"

Er hätte ihn bestraft: Jackie Stewart gibt die Schuld am Barcelona-Crash allein Lewis Hamilton - Was er aus Stewarts Sicht noch lernen muss

(Motorsport-Total.com) - Die Schulfrage im Falle des Startunfalls zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton beim Großen Preis von Spanien wird wohl auf ewig ein Zankapfel bleiben. Nachdem sich erst gestern Jacques Villeneuve geäußert und dem WM-Führenden Rosberg die "100-prozentige" Schuld am teaminternen Mercedes-Crash gegeben hatte, behauptet nun Formel-1-Legende Jackie Stewart genau das Gegenteil. "Lewis Hamilton war schuld", sagt der dreimalige Weltmeister im Gespräch mit 'Autosport'.

"Für Fahrer mit Erfahrung ist es nicht akzeptabel, einen Unfall in der ersten Runde zu verursachen", kritisiert Stewart. "Keiner der großen Namen hat das jemals getan. Man hat es weder bei Juan Manuel Fangio noch bei Sir Stirling Moss oder Jim Clark gesehen." Auch viele Fahrer der Formel 1 2016 hätten einen solchen Angriff wie den von Hamilton nicht gestartet, ist sich Stewart sicher: "Ich denke nicht, dass das mit (Sebastian) Vettel passiert wäre, Vettel hätte diese Aktion nicht gemacht. Auch (Fernando; Anm. d. R.) Alonso nicht."

"Rosberg hätte das nicht getan", ergänzt der britische Ex-Rennfahrer. Einige Experten hatten dem Mercedes-Fahrer angelastet, seine Position zu hart verteidigt und Hamilton so ins Gras abgedrängt zu haben. Doch Stewart sieht seinen Landsmann in der Verantwortung: "Es war eine spontane Bewegung von Lewis. Wenn er im Nachhinein darüber nachdenkt, würde er es nicht noch einmal versuchen." Er habe sich zu sehr von seinen Emotionen leiten lassen - und das sei fatal in diesem Sport, betont Stewart.

"Einer der wichtigsten Vorzüge von allen großartigen Fahrer ist ihr mentales Management", weiß der Brite. "Ich habe gelernt, meine Emotionen von Kopf bis Fuß auszuschalten. Deshalb habe ich meine Rennen immer in den ersten fünf Runden gewonnen." Genau das fehle Hamilton. Doch Stewart hofft, dass der Mercedes-Pilot seine Lektion gelernt hat und seine Taktik für die ersten Rennrunden künftig überdenken wird. Dabei sollte er auch die Folgen eines Verhaltens wie in Barcelona für sein Team in Betracht ziehen.


Spanien GP: So erholt sich Mercedes von dem Crash

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"Der Schaden, der für Mercedes entstanden ist, ist der Totalausfall beider Fahrer. Sie wären sonst Erster und Zweiter geworden", erklärt Stewart und nimmt Hamilton in die Pflicht: "Er muss seine komplette Einstellung zu dem überdenken, für das er verantwortlich ist. Und das gilt für jeden Top-Fahrer." Ähnlich hatte sich auch Niki Lauda nach dem Spanien-Crash geäußert und im TV gewütet: "Lewis hätte es dort nie probieren dürfen." Die Aktion sei "vollkommen sinnlos" gewesen und das Ergebnis ein "Super-GAU" fürs Team.

An der Stelle von Mercedes hätte Stewart den Schuldigen bestraft, wie er 'Motorsport-Total.com' verriet: "Ich hätte definitiv den Fahrer bestraft, der den Fehler gemacht hat." Da Mercedes-Teamchef Toto Wolff ebenso wie der Rennkommissare jedoch keinen alleinigen Schuldigen ausmachen konnten, kommen beide Piloten mit einem blauen Auge davon. Wolff erklärte, dass Rosberg auf den ersten Metern mit einem falschen Motorensetting unterwegs gewesen sei und so "unglückliche Umstände" zum Unfall geführt hätten.

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