Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Er hätte ihn bestraft: Jackie Stewart gibt die Schuld am Barcelona-Crash allein Lewis Hamilton - Was er aus Stewarts Sicht noch lernen muss © xpbimages.com Jackie Stewart und Niki Lauda sind sich einig: Hamilton hat Schuld am Crash (Motorsport-Total.com) - Die Schulfrage im Falle des Startunfalls zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton beim Großen Preis von Spanien wird wohl auf ewig ein Zankapfel bleiben. Nachdem sich erst gestern Jacques Villeneuve geäußert und dem WM-Führenden Rosberg die "100-prozentige" Schuld am teaminternen Mercedes-Crash gegeben hatte, behauptet nun Formel-1-Legende Jackie Stewart genau das Gegenteil. "Lewis Hamilton war schuld", sagt der dreimalige Weltmeister im Gespräch mit 'Autosport'."Für Fahrer mit Erfahrung ist es nicht akzeptabel, einen Unfall in der ersten Runde zu verursachen", kritisiert Stewart. "Keiner der großen Namen hat das jemals getan. Man hat es weder bei Juan Manuel Fangio noch bei Sir Stirling Moss oder Jim Clark gesehen." Auch viele Fahrer der Formel 1 2016 hätten einen solchen Angriff wie den von Hamilton nicht gestartet, ist sich Stewart sicher: "Ich denke nicht, dass das mit (Sebastian) Vettel passiert wäre, Vettel hätte diese Aktion nicht gemacht. Auch (Fernando; Anm. d. R.) Alonso nicht.""Rosberg hätte das nicht getan", ergänzt der britische Ex-Rennfahrer. Einige Experten hatten dem Mercedes-Fahrer angelastet, seine Position zu hart verteidigt und Hamilton so ins Gras abgedrängt zu haben. Doch Stewart sieht seinen Landsmann in der Verantwortung: "Es war eine spontane Bewegung von Lewis. Wenn er im Nachhinein darüber nachdenkt, würde er es nicht noch einmal versuchen." Er habe sich zu sehr von seinen Emotionen leiten lassen - und das sei fatal in diesem Sport, betont Stewart."Einer der wichtigsten Vorzüge von allen großartigen Fahrer ist ihr mentales Management", weiß der Brite. "Ich habe gelernt, meine Emotionen von Kopf bis Fuß auszuschalten. Deshalb habe ich meine Rennen immer in den ersten fünf Runden gewonnen." Genau das fehle Hamilton. Doch Stewart hofft, dass der Mercedes-Pilot seine Lektion gelernt hat und seine Taktik für die ersten Rennrunden künftig überdenken wird. Dabei sollte er auch die Folgen eines Verhaltens wie in Barcelona für sein Team in Betracht ziehen. Spanien GP: So erholt sich Mercedes von dem Crash Nachdem sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton in Barcelona rauskegelten lassen die Silberpfeile die Fans zu Wort kommen und erklärt, wie es weiter geht Weitere Formel-1-Videos "Der Schaden, der für Mercedes entstanden ist, ist der Totalausfall beider Fahrer. Sie wären sonst Erster und Zweiter geworden", erklärt Stewart und nimmt Hamilton in die Pflicht: "Er muss seine komplette Einstellung zu dem überdenken, für das er verantwortlich ist. Und das gilt für jeden Top-Fahrer." Ähnlich hatte sich auch Niki Lauda nach dem Spanien-Crash geäußert und im TV gewütet: "Lewis hätte es dort nie probieren dürfen." Die Aktion sei "vollkommen sinnlos" gewesen und das Ergebnis ein "Super-GAU" fürs Team.An der Stelle von Mercedes hätte Stewart den Schuldigen bestraft, wie er 'Motorsport-Total.com' verriet: "Ich hätte definitiv den Fahrer bestraft, der den Fehler gemacht hat." Da Mercedes-Teamchef Toto Wolff ebenso wie der Rennkommissare jedoch keinen alleinigen Schuldigen ausmachen konnten, kommen beide Piloten mit einem blauen Auge davon. Wolff erklärte, dass Rosberg auf den ersten Metern mit einem falschen Motorensetting unterwegs gewesen sei und so "unglückliche Umstände" zum Unfall geführt hätten.
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Zuletzt geändert von Redaktion am 20.06.2016, 16:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: EXT TRIGGER
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Warum werden immer noch Leute dazu befragt? Clickbait hoch 10.
Keiner hat 100% Schuld, fertig ist. Weiter muss man darüber nicht diskutieren.
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
HühHotHühHotHühHotHühHotHühHotHühHotHühHotHühHotHühHot 

Bremsen ist Energieverschwendung!
- reiskocher_gtr_specv
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Na also, der Ville ist 100% für ROS, Jackie 100% für HAM, ausgleichende Gerechtigkeit quasi.
Die Juliane macht sie jetzt wahrscheinlich alle noch durch.
Von den Prominenteren fehlen aktuell noch Berger, Prost, Brundle.
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'25 wird meine 46. F1 Saison in Folge. Ich war auch schon mal jünger.
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Natürlich ist Hamilton der Schuldige. Der Hintermann trägt (fast) immer mehr Verantwortung. Er hat schliesslich die Übersicht über die ganze Situation. Rosberg sieht das alles nur aus dem kleinen Rückspiegel und hat dann etwas völlig normales gemacht... seine Linie verteidigt. Das nennt man Rennfahren. Hamilton hingegen... der wollte mit aller Gewalt vorbei und hat nicht eine Millisekunde nachgedacht. Sieht man ja in den ganzen Wiederholungen sehr gut. Er wär niemals vorbei gekommen. Er hätte immer aufs Gras fahren müssen. Aber da er in der ersten Kurve geschnupft wurde, hatte er ganz einfach einen dicken Hals und wollte um jeden Preis vorbei.
Einen kühlen Kopf bewahren... das hätte er mal tun sollen.
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Und deswegen mag ich Hamilton. Er probiert es. Es hat ihn natürlich schon das ein oder andere mal einen Nuller oder zumindest weniger Punkte beschert. Es hat ihm aber mindestens genauso oft mehr Punkte oder auch einen Rennsieg eingebracht.Redaktion hat geschrieben:"Ich denke nicht, dass das mit (Sebastian) Vettel passiert wäre, Vettel hätte diese Aktion nicht gemacht. Auch (Fernando; Anm. d. R.) Alonso nicht.""Rosberg hätte das nicht getan", ergänzt der britische Ex-Rennfahrer.
Wenn ich da an Monza 2007 denke oder viele andere Manöver, dann bin ich dennoch zufrieden mit Lewis.
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Nun ja, das mit dem Denken ist bei Hamilton so ne Sache...
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Also wer "A" sagt, sollte auch "B" sagen können.Calcium hat geschrieben:Nun ja, das mit dem Denken ist bei Hamilton so ne Sache...
Somit komm doch mal auf den Punkt und konkretisiere mal deine Aussage.

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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
reiskocher_gtr_specv hat geschrieben:Na also, der Ville ist 100% für ROS, Jackie 100% für HAM, ausgleichende Gerechtigkeit quasi.
Die Juliane macht sie jetzt wahrscheinlich alle noch durch.
Von den Prominenteren fehlen aktuell noch Berger, Prost, Brundle.

Man könnte ja aus Spaß mal ne Formel basteln, welche dann ergibt, wer wie viel Schuld hat,
um der Sache "Wissenschaftlichkeit" zu verleihen


Ausgehend allein von Ville und Jackie wäre es nun stark vereinfacht 50:50
Wenn man es komplexer mag könnte man nun die Expertenmeinungen nach irgendetwas gewichten,
z.B. nach WM-Titeln, GP-Siegen, etc.pp
Sieht dann aber nicht soooo gut aus für Hamilton, wenn man alleine die WM-Titel von Niki und Jackie gegen die von Ville, DC und Surer gewichtet


P.S./Sicherheitshinweis:
Bevor irgendein humorbefreiter Mensch hierauf eine ernsthafte Replik verfasst,
die kurze Info: Dieser Beitrag ist nicht ganz ernst gemeint!

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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Weil die entsprechenden Kontrahenten in der Vergangenheit immer mitgespielt haben bzw. nachgegeben haben.Arestic hat geschrieben:Und deswegen mag ich Hamilton. Er probiert es. Es hat ihn natürlich schon das ein oder andere mal einen Nuller oder zumindest weniger Punkte beschert. Es hat ihm aber mindestens genauso oft mehr Punkte oder auch einen Rennsieg eingebracht.Redaktion hat geschrieben:"Ich denke nicht, dass das mit (Sebastian) Vettel passiert wäre, Vettel hätte diese Aktion nicht gemacht. Auch (Fernando; Anm. d. R.) Alonso nicht.""Rosberg hätte das nicht getan", ergänzt der britische Ex-Rennfahrer.
Um mal einen Berliner Rapper zu zitieren:
Zeiten ändern sich.


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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Nun ja, laut Stewart spielen immer noch einige Fahrer mit. Er hat ja da ein paar Namen genannt.Danny McNamara hat geschrieben:Weil die entsprechenden Kontrahenten in der Vergangenheit immer mitgespielt haben bzw. nachgegeben haben.
Also bevor ich Rapper zitieren würde, würde ich in die Gosse ziehen. Ist das nicht auch die Quelle der Rapper Zitate?Danny McNamara hat geschrieben: Um mal einen Berliner Rapper zu zitieren:
Zeiten ändern sich.![]()
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
pilimen hat geschrieben:Nun ja, laut Stewart spielen immer noch einige Fahrer mit. Er hat ja da ein paar Namen genannt.
Rap Zitate sind manchmal garnicht so Gossenhaft wie man glauben mag. zumindest sagen manche klügeres, als so manch andere Song Artisten.Also bevor ich Rapper zitieren würde, würde ich in die Gosse ziehen. Ist das nicht auch die Quelle der Rapper Zitate?

Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Es gibt nicht nur Gangster-"Rap". Musste ich aber auch erst lernen, habe Jahre lang kein Hip Hop (mehr) gehörtpilimen hat geschrieben:Also bevor ich Rapper zitieren würde, würde ich in die Gosse ziehen. Ist das nicht auch die Quelle der Rapper Zitate?
Hier mal ein Künstler, der mit dem Klischee Gosse spielt, über Gangster-"Rap"
Wenn es rein um Lyrik geht ist Prezident die richtige Adresse, seine Texte überfordern leicht und müssen erstmal verdaut werden - Vor 100 Jahren wäre er wohl ein großer Dichter und Denker geewesen.
Passenderweise zieht er in diesem Track über diese "Rapper" her Gerade weil ich die deutsche Sprach mag war Prezident ein Segen, er brachte mich letztendlich auch zum Hip Hop zurück

Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Dass Hamilton in der vorliegenden Situation nicht gründlich nachgedacht hat - da mag Stewart Recht haben. Der hat einfach Rosberg in Schwierigkeiten gesehen und nicht lange gefackelt, wollte seine Chance nutzen und stach nach innen. Klüger wäre es gewesen, abzuwarten, oder nach einem angetäuschten Manöver nach innen nach außen zu ziehen, um sich für die Linie der scharfen Rechts-Links-Kombination bestmöglich zu positionieren.
Hinterher ist man immer schlauer - letztlich hat Rosberg ihm den Weg abgeschnitten und ihn auf die Wiese geschickt.
Ich glaube aber nicht, dass mangelndes Nachdenken oder fehlende Rennintelligenz typisch für Hamilton ist. Sicher, er reagiert manchmal zu aggressiv oder zu hitzig. Aber ich kenne zig Situationen von anderen Fahrern, in denen diese einer ähnlichen Kurzschlussreaktion nachgeben. Es liegt einfach in der Natur eines Rennfahrers, möglichst schnell am Gegner vorbeikommen zu wollen. Wer diesen Renninstinkt nicht hat, ist kein Rennfahrer. Wer ihn allzu oft im Zaum hält, verpasst gute Gelegenheiten. Wir wollen das doch sehen: Dass ein Fahrer es im Zweifel einfach mal probiert. Von daher gibt es an Hamiltons Fahrstil eigentlich wenig auszusetzen. Schließlich hat man doch immer gesagt, dass es Rosberg ist, der sich in Sachen Aggressivität eine Scheibe von seinem Teamkollegen abschneiden müsste, damit er im Duell die Oberhand gewinnen kann - was er ja auch in diesem Jahr sehr eindrucksvoll in die Tat umsetzt.
Um ehrlich zu sein, spricht aus Stewarts Aussagen einfach auch ein Stück weit das hohe Alter. Ich habe gigantischen Respekt vor Sir Jackie, aber die aktuelle Formel ist eben ein anderes Pflaster als der damalige Motorsport. Dass sein Draht zur heutigen Szene etwas abgerissen ist, erkennt man, wenn er als Beispiele für Fahrer mit hoher Rennintelligenz Fangio, Clark und Moss heranzieht. Und wenn er sich selbst als beispielhaft anführt und erläutert, wie er seine Emotionen im Rennen ausgeschaltet hat. Ja, selbstverständlich geht es nicht ohne Fokussierung. Aber der direkte Vergleich der Formel 1 von damals, ein Drahtseilakt, bei dem die Frage der Konzentration eine Frage von Leben oder Tod war, mit der heutigen Formel 1 ist halt nicht so ganz adäquat.
Zugegeben: Von einem Alonso sieht man tatsächlich so gut wie keine Fahrfehler. Da ist der Spanier aber auch ein ganz besonderer Fahrer, der seine Herangehensweise über die Jahre hinweg verändert und optimiert hat. Gleichwohl ist er nicht der einzige Topfahrer, und es wäre ja traurig, wenn sich alle Topfahrer in ihrer Herangehensweise wie ein Ei dem anderen ähneln würden. Ein Pauschalurteil über Hamilton, seines Zeichens immerhin dreifacher Weltmeister (wie Stewart) finde ich deshalb ungerecht.
Hinterher ist man immer schlauer - letztlich hat Rosberg ihm den Weg abgeschnitten und ihn auf die Wiese geschickt.
Ich glaube aber nicht, dass mangelndes Nachdenken oder fehlende Rennintelligenz typisch für Hamilton ist. Sicher, er reagiert manchmal zu aggressiv oder zu hitzig. Aber ich kenne zig Situationen von anderen Fahrern, in denen diese einer ähnlichen Kurzschlussreaktion nachgeben. Es liegt einfach in der Natur eines Rennfahrers, möglichst schnell am Gegner vorbeikommen zu wollen. Wer diesen Renninstinkt nicht hat, ist kein Rennfahrer. Wer ihn allzu oft im Zaum hält, verpasst gute Gelegenheiten. Wir wollen das doch sehen: Dass ein Fahrer es im Zweifel einfach mal probiert. Von daher gibt es an Hamiltons Fahrstil eigentlich wenig auszusetzen. Schließlich hat man doch immer gesagt, dass es Rosberg ist, der sich in Sachen Aggressivität eine Scheibe von seinem Teamkollegen abschneiden müsste, damit er im Duell die Oberhand gewinnen kann - was er ja auch in diesem Jahr sehr eindrucksvoll in die Tat umsetzt.
Um ehrlich zu sein, spricht aus Stewarts Aussagen einfach auch ein Stück weit das hohe Alter. Ich habe gigantischen Respekt vor Sir Jackie, aber die aktuelle Formel ist eben ein anderes Pflaster als der damalige Motorsport. Dass sein Draht zur heutigen Szene etwas abgerissen ist, erkennt man, wenn er als Beispiele für Fahrer mit hoher Rennintelligenz Fangio, Clark und Moss heranzieht. Und wenn er sich selbst als beispielhaft anführt und erläutert, wie er seine Emotionen im Rennen ausgeschaltet hat. Ja, selbstverständlich geht es nicht ohne Fokussierung. Aber der direkte Vergleich der Formel 1 von damals, ein Drahtseilakt, bei dem die Frage der Konzentration eine Frage von Leben oder Tod war, mit der heutigen Formel 1 ist halt nicht so ganz adäquat.
Zugegeben: Von einem Alonso sieht man tatsächlich so gut wie keine Fahrfehler. Da ist der Spanier aber auch ein ganz besonderer Fahrer, der seine Herangehensweise über die Jahre hinweg verändert und optimiert hat. Gleichwohl ist er nicht der einzige Topfahrer, und es wäre ja traurig, wenn sich alle Topfahrer in ihrer Herangehensweise wie ein Ei dem anderen ähneln würden. Ein Pauschalurteil über Hamilton, seines Zeichens immerhin dreifacher Weltmeister (wie Stewart) finde ich deshalb ungerecht.
Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite?
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Re: Jackie Stewart: "Lewis Hamilton denkt zu wenig nach"
Deinem restlichem Beitrag stimme ich größtenteils zu, dieser eine Satz aber stößt mir sauer auf. Rosberg hatte im Grunde gar keine Chance den Weg für Ham frei zu machen. Wenn man sich die Kameraaufnahme von Hamiltons Sicht im "Bild für Bild Modus" anschaut sieht man, das Hamilton, von dem Moment an wo er so weit nach rechts gezogen ist das er vorbei fahren hätte können (also noch bevor er mit dem Frontflügel auf höhe Rosbergs war), einerseits keine Zehntel Sekunde später schon mit einem Reifen auf der Wiese war. Also selbst wenn Rosberg zu diesem Zeitpunkt aufgemacht hätte, hätte dies schon allein aufgrund der Reaktionszeiten beider Fahrer und der Trägheit der Autos nicht dazu geführt, das Hamilton ohne auf die Wiese zu fahren vorbei gekommen wäre. Und andererseits war Rosberg zu dem Zeitpunkt mit seiner Vorderachse schon so weit außen, das da Hamilton schon nicht mehr vorbei gepasst hätte.Plauze hat geschrieben: letztlich hat Rosberg ihm den Weg abgeschnitten und ihn auf die Wiese geschickt.
Man kann Rosberg zwar vorwerfen, das er zu dem Zeitpunkt als Hamilton auf "gleicher Höhe" war nicht aufgemacht hat, jedoch hätte dies an Hamlitons Situation nur wenig geändert. Hamilton wäre auch in dem Fall auf der Wiese gelandet, jedoch wäre es fraglich gewesen ob es einen Ausfall, bzw. Doppelausfall gegeben hätte oder nicht. Und auch genau bei diesem Punkt gebe ich Rosberg eine Teilschuld, aber nicht dafür das Hamilton auf der Wiese gelandet ist.
Efficut Daemones, ut quae non sunt, sic tamen quasi sint,
conspicienda hominibus exhibeant.
– Lactantius
conspicienda hominibus exhibeant.
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