• 30. März 2016 · 09:49 Uhr

Renault-Chefs: Müssen nicht jedes Rennen gewinnen

Renault hat sich zwar zum Ziel gesetzt, wieder Formel-1-Rennen zu gewinnen, doch die Dominanz des Mercedes-Teams wollen die Franzosen nicht kopieren

(Motorsport-Total.com) - Seit Einführung der V6-Antriebseinheiten zur Formel-1-Saison 2014 sind 39 Rennen gefahren worden, von denen 33 an das Mercedes-Team gingen. Nur zweimal - in Österreich 2014 und Singapur 2015 - verpassten die Silberpfeile die Pole-Position. Das Renault-Werksteam hat sich zum Ziel gesetzt, dieser Dominanz mit einem Plan über drei bis fünf Jahre ein Ende zu setzen. Allerdings wollen die Franzosen keine eigene Dominanz aufbauen, wie Konzernchef Carlos Ghosn und Sportchef Cyril Abiteboul verraten.

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Cyril Abiteboul hat einen Plan für das Renault-Team Zoom Download

Stattdessen schwebt es Renault vor, eines von mehreren siegfähigen Teams zu sein. "Wir sind nicht wie andere Premiummarken - wir sind Franzosen und Kämpfer", sagt Ghosn. "Wir möchten die Dinge ein bisschen anders machen und eine spannende Geschichte kreieren. Wir wollen etwas tun, was Spaß macht und gut für den Sport ist." Renault wolle sowohl konkurrenzfähig als auch Teil der Show sein. Vorne wegzufahren bringe nicht viel. "Man muss nicht zwangsläufig jedes Rennen gewinnen, weil das nicht gut für jeden ist. Aber wir wollen ein Sieganwärter in jedem Rennen werden", fügt der 62-Jährige hinzu.

Sein Motorsportchef Cyril Abiteboul stößt ins selbe Horn: "Es ist absolut wichtig zu gewinnen. Man muss nicht jede Saison siegen, aber man muss für die Marke zur Stelle sein. Wenn eine Marke nicht die Fähigkeit beweist, siegfähig zu sein, begeistert sie niemanden." Siege seien keine schlussendliche Notwendigkeit, aber man müsse Teil des Kampfes um den Sieg sein, um ernst genommen zu werden.

Zurück zu alten Erfolgen

Renault feierte in den Jahren 2005 und 2006 zwei WM-Titel mit Fernando Alonso, konnte aber in beiden Jahren herausgefordert werden - einmal von McLaren und einmal von Ferrari. Abiteboul glaubt, dass das Team, das vom Konzern zurückgekauft worden ist, alle Zutaten habe, um an die alten Erfolge anknüpfen zu können. "Unser Ziel ist die Saison 2018", sagt der 38-Jährige. "Wir wissen, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, um auf das Podium zu kommen. Wir wissen, dass das nicht Gold bedeutet, aber das Podest wäre ein guter Anfang." Spätestens 2020 soll dann der WM-Titel her.


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Zuletzt war Renault in der Saison 2010 als Werksteam in der Formel 1 aktiv. Der Ruhm der beiden WM-Titel war zu diesem Zeitpunkt längst vom Team abgebröckelt. Verzweiflungstaten wie die "Crashgate"-Affäre beim Großen Preis von Singapur 2008 beschädigten zudem den Ruf des Rennstalls aus Enstone.

"Wir sind nicht wie andere Premiummarken - wir sind Franzosen und Kämpfer."Carlos Ghosn
Obwohl die letzte Teilnahme erst sechs Jahre her ist und die Formel 1 bereits zu jenem Zeitpunkt auf einen extrem hohen Niveau war, sei die Latte seitdem noch einmal deutlich höher gelegt worden, versichert Abiteboul: "Uns ist bewusst, welches Niveau man hinsichtlich der neuen Motoren beweisen muss, aber wir sind genauso beeindruckt von den Fortschritten beim Chassis, den alle seitdem gemacht haben. Die Leute würdigen die Formel 1 einfach generell nicht genug für die Arbeit, der dort geleistet wird."

Aus diesem Grunde gehe man das neue Abenteuer demütig an, sagt der Motorsportchef des französischen Autokonzerns. "Wir sind beeindruckt von diesem Sport und sind glücklich mit dem aktuellen Wettbewerbslevel." Zunächst einmal ist Demut auch angebracht, denn die Saison 2016 wird nach der späten Übernahme von Lotus bestenfalls zum Übergangsjahr für Renault. In Melbourne blieben Jolyon Palmer und Kevin Magnussen knapp ohne Punkte. Von einem neuen Frontflügel verspricht sich das Team in Bahrain Fortschritte.

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