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Button über Verstappen und Co.: "Keine 17 Jahre Formel 1"
Der McLaren-Oldie ist überzeugt, dass Einsteigern im Teenageralter die Zeit fehle, sich zu entwickeln - Er sieht sich selbst noch immer als "komplettesten Fahrer"
(Motorsport-Total.com) - Obwohl er seit über drei Jahren kein Formel-1-Rennen mehr gewonnen hat, hält sich Jenson Button nach wie vor für einen der komplettesten Fahrer in der Königsklasse. Im Gespräch mit 'Sky Sports F1' beschreibt der Weltmeister von 2009 den perfekten Piloten als ein Gesamtpaket, zu dem neben dem Können am Volant eine gute Außendarstellung gehören würde. "Das müssen die neuen Kids schnell lernen", bemerkt Button auch in Richtung des durch markige Sprüche aufgefallenen Max Verstappen.
Der Brite machte seit seinem Einstieg bei Williams im Jahre 2000 eine bemerkenswerte Wandlung durch. Er galt zunächst als Playboy, dann als Talent ohne Killerinstinkt, heute als Elder Statesman der Szene. "Ich wäre überrascht, sollte ein 18- oder 19-Jähriger, der jetzt in die Formel 1 kommt, eine 17 Saisons währende Karriere vor sich haben", so Button. "Die Welt hat sich verändert. Ich war in der Lage, über die Jahre zu wachsen." Dazu gehört offenbar auch eine Art zweite Persönlichkeit im Cockpit.
Er erklärt den Spagat zwischen Vollgastier und Liebling der Sponsoren, ohne die im Motorsport längst nichts mehr geht. "Wenn man außerhalb des Autos nicht ein anderer Mensch sein kann, dann ist das eine Schwäche", unterstreicht Button, der unter dem Helm sein typisches Understatement über Bord wirft. "Nach dem Einsteigen in das Auto bin ich eine ganz bestimmte Person. Ich gebe alles und ich habe das Gefühl, es gäbe dann auf ein Rennwochenende gesehen keinen Besseren als mich."
Fotostrecke: Die größten Playboys der Formel 1
James Hunt: "Er war der letzte bunte Hund", sagt Niki Lauda über seinen Rivalen. Der Weltmeister von 1976 gilt bis heute als größter Playboy der Formel 1. Rühmte sich selbst, er habe in seinem Leben mit 5.000 Frauen geschlafen. Auch Alkohol, Zigaretten und Drogen gegenüber war er nicht abgeneigt. Doch dieser Lebenswandel hatte seine Folgen. Hunt starb am 15. Juni 1993 im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt - einen Tag, nachdem er seiner Freundin Helen Dyson einen Heiratsantrag gemacht hatte. Fotostrecke
Doch einen so wenig smarten Typen wolle kein Unternehmen, das Produkte mit Sympathieträgern und nicht mit Egomanen an den Mann bringen will, glaubt Button und unterstreicht das finanzielle Korsett, in dem die Piloten stecken: "Wenn man aussteigt, muss man wieder eine andere Person werden. Sonst wollen die Sponsoren nicht mit einem zusammenarbeiten und es wartet eine kurze Karriere - egal, wie gut man auf der Strecke ist." Ähnliche Qualitäten unterstellt er dem McLaren-Teamkollegen.
Fernando Alonso hätte ebenfalls die richtige Mischung aus Siegertyp und Verkäufer gefunden. "Deswegen sind wir so lange dabei und die Teams wollen uns noch, obwohl wir 35 respektive 36 Jahre alt sind. Wichtig ist, dass wir topftit sind und alles beherrschen. Solange gibt es keinen Grund aufzuhören", legt Button ein mögliches Karriereende zunächst ad acta.