Toro-Rosso-Technikchef: Sainz disziplinierter als Verstappen

(Motorsport-Total.com) - Die Erwartungen von Toro Rosso an seine Piloten Carlos Sainz und Max Verstappen sind hoch. Nach ihrer ersten Formel-1-Saison im vergangenen Jahr müssen sich der 21- und der 18-Jährige im Red-Bull-Junioren-Programm beweisen, um sich für einen Stammplatz bei Red Bull zu qualifizieren und damit Kollegen wie Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat nachzueifern.

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Max Verstappen und Carlos Sainz fahren 2016 ihre zweite Saison bei Toro Rosso Zoom Download

Zuletzt testeten Sainz und Verstappen in Faenza das Setup für 2016 im Simulator. Toro-Rosso-Technikchef James Key zeigt sich zufrieden mit seinen Piloten: "Beide arbeiten untereinander und auch mit uns wirklich gut zusammen. Sie brennen darauf, sich zu beweisen." Key lobt ihre Motivation und Professionalität und ist begeistert von den Fortschritten, die Sainz und Verstappen machen.

"Dieses Jahr wissen wir, dass wir zwei Fahrer haben, die schnell, talentiert und sehr fokussiert und ambitioniert sind - und sie haben eine ganze Saison Erfahrung, an die wir anknüpfen können", sagt Key und deutet an, dass die Rivalität beider Jungpiloten das Team weiter nach vorn bringen soll. Dabei erkennt der Technikchef sowohl deutliche Ähnlichkeiten als auch interessante Unterschiede zwischen beiden.

James Key: Verstappen aggressiv, Sainz diszipliniert

Beim Fahrstil seien die Toro-Rosso-Fahrer normalerweise sehr ähnlich, wobei sich insbesondere im ersten Jahr Lerneffekte einstellten, die von Rennen zu Rennen zu gewissen Unterschieden führten. So urteilt Key über Verstappen: "Max ist in Rennen ziemlich aggressiv und unerschrocken. Das hat ihm viel Lob eingebracht und war exzellent anzuschauen. Sein Vertrauen in sich und das Auto lässt ihn Manöver starten, die nicht jeder riskieren würde."

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Max Verstappen: Showrun im Schnee

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Sainz habe dieses Potenzial ebenfalls gezeigt, wenn auch weniger sichtbar. "Aber er ist wesentlich disziplinierter in der Art und Weise, wie er Dinge angeht", gibt Technikchef Key zu. "Er überlegt sehr genau, was er tut, was als Nächstes kommt, und fragt sich 'Ist es richtig, jetzt zu pushen oder sollte ich warten, um die Reifen zu schonen und später zu pushen?'", so Key. Dieser längerfristige Plan im Kopf mache Sainz vielleicht etwas weniger aggressiv.

Torro Rosso mit neuem Ferrari-Antrieb in der Saison 2016

Im Qualifying seien Sainz und Verstappen bisher immer sehr nah beieinander gewesen. Der Direktvergleich zeigt: Verstappen qualifizierte sich in fünf der finalen sechs Rennen der Saison vor Sainz. Dieser landete dafür in seinem allerersten Rennen unter den Top 10, nämlich auf Platz neun in Melbourne. "Das war gut. Gegen Ende der Saison hatte er jedoch etwas Pech. Aber Vergleiche können wir in diesem Jahr vielleicht besser ziehen", findet Key.

Die WM-Wertung 2015 schloss Verstappen mit 49 Punkten klar vor Sainz ab, der aufgrund von drei Nullrunden 31 Zähler weniger für sich verbuchen konnte. In der Konstrukteurs-WM landete Toro Rosso auf Rang sieben, elf Punkte hinter Lotus. Die Unzuverlässigkeit des Renault-Antriebs hofft das italienische Team mit dem Wechsel zum Ferrari-Paket in der kommenden Saison lösen zu können.