Cockpitschutz-Entwickler: "Ist wie ein Scheibenwischer"
Anthony Davidson teste das Halo-System im Simulator und befindet die Sicht trotz mittiger Stützstrebe für gut - Geschlossene Kanzeln keine Alternative
(Motorsport-Total.com) - An seiner Optik scheiden sich die Geister, an seiner Sicherheit haben die meisten Experten keinen Zweifel: Wenn die Technische Arbeitsgruppe der Formel 1 am Freitag über das so genannte Halo-Konzept (alle Details und Hintergründe!) zum Schutz des Kopfes der Piloten berät, wird es viele Fürsprecher geben. Zu ihnen zählt ein Ex-Pilot, der dem Mercedes-Team bei der Entwicklung geholfen hat: Anthony Davidson. "Mit meiner gesamten Erfahrung kann ich mir nichts Besseres vorstellen", schwärmt er bei 'Sky Sports F1'.
Die Befürchtung vieler Fans, dass der Heiligenschein mit seiner in der Mitte befestigten Stützstrebe die Sicht der Fahrer einschränken könnte, teilt Davidson nicht. "Ich habe mit einer der früheren Entwicklungsstufen einige Runden im Simulator gedreht und es war gar nicht so übel", gibt der Brite Entwarnung und vergleicht den Ausblick mit seinem eigentlichen Dienstwagen, einem LMP1-Prototypen für die Langstrecken-WM (WEC): "Ich sehe noch besser als in einem geschlossenen Sportwagen."
Davidson unterstreicht: "Die zentrale Aufhängung war nur minimal irritierend. Man gewöhnt sich daran wie an einen mittigen Scheibenwischer." Auch die Kritik, die Konstruktion schütze nicht gegen den Einschlag eines umherfliegenden Kleinteils wie bei dem Felipe-Massa-Unfall 2009 in Ungarn lässt er nicht gelten: "Solche Vorfälle darf es erst gar nicht geben", sagt Davidson und spricht sich nicht nur wegen den Schwierigkeiten bei der Bergung gegen Kanzeln aus: "Totale Absicherung ist unmöglich und es gibt Dinge, die ein geschlossenes Cockpit durchschlagen können."