• 10. Januar 2016 · 09:47 Uhr

"Popometer" und Köpfchen: "Schumis" spezielle Fähigkeiten

Michael Schumacher war nicht nur ein begnadetes Talent, sondern machte vor allem mit seinen geistigen Fähigkeiten den Unterschied, meint sein Ex-Ingenieur

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 bedeutet Höchstleistung. Nicht nur die Technik muss in jedem einzelnen Moment auf der Strecke mitspielen, auch dem Fahrer wird einiges abverlangt - körperlich und mental. Wie physisch anstrengend ein Formel-1-Grand-Prix sein kann, wird häufig deutlich, wenn die Piloten völlig fertig aus ihren Autos klettern, doch die mentale Anstrengung ist für Außenstehende meist nicht zu bemerken.

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Michael Schumacher legte den Grundstein des Erfolges im Kopf Zoom Download

Dabei kann man sich allein aus den Funkkommunikationen schon herauslesen, was ein Fahrer alles gleichzeitig beachten muss. Zahlreiche Knöpfe und Hebel wollen bedient werden, Einstellungen wollen verändert werden, richtige Bremspunkte wollen gefunden werden - und dann nervt da auch noch der Ingenieur am Funk. Mit der heutigen komplizierten Technologie in der Königsklasse ist Multitasking schon eine Grundvoraussetzung geworden, doch auch ohne den ganzen Schnickschnack früher musste sich ein Pilot auf viele Sachen konzentrieren.

Einer, der das ganz besonders gut konnte, war Michael Schumacher. Der siebenmalige Weltmeister konnte sich dabei an jedes noch so kleine Detail erinnern und war der Konkurrenz damit immer eine Nasenlänge voraus, wie sich dessen Ex-Ingenieur Willem Toet erinnert. Er war beeindruckt, welch präzises Feedback der Kerpener schon zu seiner Anfangszeit bei Benetton geben konnte - und dafür brauchte es mehr als nur den berühmten "Popometer".


Fotostrecke: Schumachers Weg zum ersten WM-Titel

Schumacher konnte beim Fahren jede kleine Bewegung erfassen und im Kopf abspeichern. Zudem erfasste er zahlreiche weitere Informationen wie Drehzahlen über diverse Displays - und das über mehrere Runden. "Die Ingenieure waren am Anfang beeindruckt, dass Michael das Auto drei Runden lang fahren konnte und ihnen dabei mitteilen konnte, was das Auto am Kurveneingang, am Kurvenscheitel und am Kurvenausgang getan hat - in jeder Runde", erinnert sich Toet bei 'Fox Sports'.

"Zunächst konnten wir nicht glauben, dass er all diese Informationen so akkurat aufnehmen konnte, aber mit verbesserter Datenaufzeichnung konnten wir sehen, worüber er gesprochen hat, und verstehen, dass er wirklich in der Lage war, all diese Informationen in seinem Kopf abzuspeichern." Mit dieser Vorgehensweise war der Deutsche seiner Konkurrenz voraus.

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Zwei Titel mit Benetton: Schumacher erntete früh die Früchte seiner Arbeit Zoom Download

Das direkte Feedback des Kerpeners brachte ihm und seinem Team einen Vorteil, denn so musste man nicht erst die Daten auswerten, sondern konnte gleich direkt reagieren. "Als man gelernt hatte, ihm zu vertrauen, konnte man das Auto viel schneller einstellen, weil er die wichtigsten Informationen sofort weitergegeben hat", erzählt Toet.

"Im Auto schien er die Fähigkeit zu haben, das Auto mit seinem Fahrgehirn zu steuern und gleichzeitig noch eine große Menge an geistiger Kapazität übrig zu haben, um Extrainformationen aufzusammeln oder Strategien mit seinen Ingenieuren zu diskutieren", meint der ehemalige Ingenieur weiter und fühlt sich dabei an eine andere Größe erinnert: "In Sachen Feedback war es das gleiche, was auch Ayrton Senna hatte."

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