Schumacher-Anwalt: Öffentlichkeit ohne Recht auf Information
Dass die Öffentlichkeit über den Gesundheitszustand seines Mandaten unterrichtet werden müsse, erkennt Felix Damm nicht und betont die Privatsphäre Schumachers
(Motorsport-Total.com) - Offizielle Informationen über den Gesundheitszustand Michael Schumachers nach seinem Skiunfall sind rar gesät - das hat gute Gründe, findet Felix Damm, Medienanwalt der Formel-1-Ikone. Wie der Frankfurter Jurist im Gespräch mit der 'dpa' erklärt, genieße die Privatsphäre seines Mandaten nach Ende seiner aktiven Karriere oberste Priorität. Obwohl er verstehen könne, dass sich die Öffentlichkeit ernsthaft für Schumachers Zustand interessiert, erkennt Damm keinen Anspruch auf Information.
Zwar räumt er ein: "Der Unfall selbst war natürlich ein zeitgeschichtliches Ereignis, darüber durfte berichtet werden." Daraus leitet sich für Damm jedoch nicht ab, dass im Anschluss über Fortschritte oder bleibende Schäden bei Schumacher jenseits offizieller Statements - etwa durch Managerin Sabine Kehm - gemutmaßt oder spekuliert werden dürfe. Wenn im Krankenhaus oder zu Hause "die Öffentlichkeit räumlich schon ausgeschlossen" werde, bestünde kein Anspruch mehr, erklärt Damm.
Immer wieder wird in den deutschen und den internationalen Medien über den Gesundheitszustand des 46-Jährigen berichtet, teilweise auf fragwürdiger Grundlage. Zuletzt hieß es im Mai von Kehm: "Wir freuen uns, dass wir sagen können, dass er weiter Fortschritte macht. Ich sage das unter der Berücksichtigung, wie schwer seine Verletzung war. Natürlich wird es ein sehr langer Kampf für alle Beteiligten werden und wir freuen uns, dass wir diesen Kampf annehmen werden", so die Managerin.