Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Formel-1-Regeln 2016: FIA greift bei Abkürzen härter durch
Reaktion auf die Vorkommnisse von Spa: Die FIA hält die Fahrer zukünftig dazu an, alles dafür zu tun, innerhalb der weißen Linien zu bleiben
(Motorsport-Total.com) - Seit dem die asphaltierten Auslaufzonen das Bild von Grand-Prix-Kursen prägen, erhöhten sie zwar einerseits die Sicherheit, andererseits bereiteten sie den Formel-1-Verantwortlichen zunehmend Kopfzerbrechen. Immer wieder wird in Fahrerbesprechungen diskutiert, in welcher Kurve eine weitere Auslegung der Streckenbegrenzung, und damit ein Überfahren der weißen Linie, von den Rennkommissaren geduldet würde und an welcher Stelle die Piloten genauer agieren müssten. 2016 kommt diesbezüglich im sportlichen Regelwerk der FIA eine Klarstellung zum Tragen.
Demnach muss ein Fahrer ab der kommenden Saison "jede zumutbare Anstrengung unternehmen", um sich innerhalb der Streckenbegrenzung zu bleiben, was sich auf die berüchtigten weißen Linien links und rechts der Fahrbahn bezieht. Im Notfall, wenn beispielsweise einem Hindernis oder einem anderen Fahrzeug ausgewichen werden muss, darf die Strecke dennoch verlassen werden, was das Regelwerk als "rechtfertigungsfähigen Grund" verklausuliert. Dann dürfen die asphaltierten Auslaufzonen benutzt werden.
Damit reagiert die FIA einerseits darauf, dass sich hin und wieder ein Pilot durch das Abkürzen einen Vorteil verschafft, so zum Beispiel Fernando Alonso, der beim Grand Prix von Russland in Kurve 16 nach Ansicht der Rennkommissare die Strecke zu weit auslegte und dafür nachträglich eine fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam.
Fotostrecke: Die zehn denkwürdigsten F1-Regeländerungen
#10: Fahren dürfen nur die Hinterbänkler - Sie ist der große Trumpf der Williams-Mannschaft. Doch nicht nur deshalb will die FIA der aktiven Radaufhängung beim Kanada-Grand-Prix 1993 einen Riegel vorschieben. Die fortschrittliche, aber unglaublich kostenintensive Technik wird von den Kommissaren bei der technische Abnahme als Fahrhilfe eingestuft und bei allen Teams für nicht-regelkonform befunden worden. Gleiches gilt für die Autos, die auf eine Traktionskontrolle setzten. Hintergrund: Die Systeme beeinflussen hydraulisch die Aerodynamik respektive entziehen dem Piloten teilweise die Kontrolle über den Vortrieb. Es entsteht die Drohkulisse, dass die Scuderia-Italia-Hinterbänkler Michele Alboreto und Luca Badoer die einzigen Starter in Montreal sind. Das Verbot wird bis Anfang 1994 aufgeschoben, dann aber durchgesetzt. Fotostrecke
Andererseits reagiert man damit auf die Vorkommnisse von Spa. An jenem Wochenende lösten sich sowohl bei Nico Rosberg im Freien Training als auch bei Sebastian Vettel im Rennen die Hinterreifen bei höchsten Geschwindigkeiten in Wohlgefallen auf. Als Ursache dafür machten die Streckenbetreiber von Spa das aggressive Überfahren der Randsteine aus, die Ausgangs der Hochgeschwindigkeitspassage Eau Rouge vergleichsweise scharf sind. Ein zu großzügiges Schneiden der Randsteine wird also ebenfalls früher sanktioniert werden.