• 30. August 2015 · 15:52 Uhr

Respektloser Kindergarten: Villeneuve watscht Formel 1 ab

Twitter-Fragen an den Ex-Weltmeister und Querdenker: Was ihn an der Kultur der Königsklasse stört und wieso die jungen Fahrer einen Geschichtskurs brauchen

(Motorsport-Total.com) - Schlabbernder Übergrößen-Overall, verrückte Haarpracht und immer dafür zu haben, aus der Reihe zu tanzen: So kannten die Formel-1-Fans Jacques Villeneuve zu aktiven Zeiten. Heute ist der 44-Jährige TV-Experte im italienischen Fernsehen, bei seiner Kleiderwahl auf Polohemden und luftige Jeans umgestiegen, aber nicht verlegen, seine Meinung kundzutun. Im 'Motorsport-Total.com'-Interview geht Villeneuve mit der Königsklasse hart ins Gericht und erklärt: "Jungen Fahrern fehlt Motorsport-Kultur!"

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Jacques Villeneuve macht keinen Hehl daraus, dass ihm Dinge nicht gefallen Zoom Download

Ein Dorn im Auge ist dem Kanadier, dass der Nachwuchs in der Königsklasse weder weiß, wer Mika Häkkinen ist, noch ihn selbst kennen: "Ich hatte großen Respekt vor ihren Leistungen", sagt Villeneuve über die Sicht auf Legenden des Sports, die er zu seiner aktiven Zeit hatte. "Heute schauen mich viele an und denken: 'Wer bitte ist der Kerl?' Das ist merkwürdig und seltsam." Grund für das Desinteresse seien ein zu schneller Aufstieg durch die Formelklassen und das Paydriver-Phänomen.

Für Villeneuve ist der Jugendwahn ein Problem. Er nimmt Routiniers wie Jenson Button in Schutz, um den sich bei McLaren bereits Ablösungsgerüchte ranken. Dabei ist der 35-Jährige der wohl fitteste Pilot der Szene und unbestritten ein Könner am Volant. "Es herrscht die Meinung vor, man müsste 20 Jahre alt oder sogar jünger sein, sonst hätte man in der Formel 1 nichts zu suchen. Es gibt keinen Respekt vor der Erfahrung seitens Fans und Medien", kritisiert der Weltmeister von 1997 scharf.

Ist die Formel mittlerweile für Teenager geeignet, glaubt auch er noch daran, einen Boliden zu beherrschen. "Wieso nicht? Die Autos sind nicht schwierig zu fahren. Piloten kommen ohne jede Erfahrung, springen in das Cockpit und sind sofort schnell. Es wäre kein Problem." Im Gespräch über seine eigene Karriere schildert Villeneuve außerdem, warum er nach dem Rammstoß 1997 in Jerez Michael Schumacher sogar dankbar war, er das Abenteuer BAR nicht bereut und niemand für McLaren fahren wolle.


Das komplette mit Leserfragen an Jacques Villeneuve lesen Sie am Montagmorgen auf 'Motorsport-Total.com' und 'Formel1.de'.

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