• 17. August 2015 · 10:09 Uhr

Ex-Indy-Boss: Formel 1 besser als MotoGP und NASCAR

Tony George hätte gerne wieder einen Grand Prix in Indianapolis, räumt Fehler ein und hält einen US-amerikanischen Piloten für einen Erfolgsgaranten

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 in der Steilkurve von Indianapolis ist nicht mehr als eine verblassende Erinnerung. Nach dem Aus für das Rennen im berühmten "Nudeltopf" im Jahr 2008 gilt eine Rückkehr der Königsklasse als ausgeschlossen. "Unwahrscheinlich", nennt das Vorhaben Ex-Streckenboss und IndyCar-Patron Tony George im Gespräch mit 'AutoWeek'. Der streitbare Geschäftsmann bedauert die Sache: "Ich würde mir doch wünschen, dass wir den US-Grand-Prix noch bei uns hätten", meint George weiter.

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Im "Nudeltopf" in Indianapolis wird die Formel 1 nicht wieder aufschlagen Zoom Download

Die von vielen Piloten als langweilig beschriebene Streckenführung mit dem kurvigen Infield und der Steilkurve Richtung Brickyard zum Abschluss war auch ihm ein Dorn im Auge: "Es war nicht perfekt", pflichtet George den Kritikern bei. "Aber mit mehr Zeit und Geld hätten wir es geschafft, einen interessanteren Kurs zu bauen, den die Fahrer lieber gemocht hätten. Ich hatte schon einen Plan in der Schublade." Wie genau das Vorhaben ausgesehen hätte, verschweigt er. Gleiches gilt für die Finanzierung.

Denn als besonders ertragreich galt das Rennen nie - zumindest nicht für den Promoter. "Das Event war großartig für die Stadt und finanziell lukrativ für den Bundesstaat - wenn schon nicht für uns", unterstreicht George, bekräftigt aber Widrigkeiten zum Trotz den Wunsch nach einem Gastspiel der Königsklasse, das die Motorrad-WM aktuell nicht ersetzen könnte: "MotoGP ist schön, aber nicht die Formel 1. Ein NASCAR-Wochenende lässt sich machen, aber das ist lange nicht vergleichbar", so George.

Es ist eine kleine Watsche für das Aushängeschild des US-Motorsport, dass auf vielen Ovalkursen in Nordamerika der Zuschauermagnet schlechthin ist. Von seinen Nachfolgern im texanischen Austin und dem Circuit of The Americas (CoTA) ist George begeistert: "Die Zuschauerbereiche und der Überblick auf die Strecke haben mich umgehauen. Hoffentlich steht die Veranstaltung auf sicheren Beinen", erklärt der 55-Jährige über ein Rennen, zu dem zuletzt widersprüchliche Meldungen kursierten.


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Alternativen wie Las Vegas oder langfristig wieder Long Beach klingen reizvoll, doch die Lage ist auch in den USA schwierig. Das bekamen die Verantwortlichen des New-Jersey-Projekts vor der New Yorker Skyline zu spüren, als ihr Vorhaben wegen finanzieller Turbulenzen ins Schlingern geriet. "Die Kulisse ist spektakulär", lobt George. "Am Ende braucht es aber einen finanzstarken Sponsor, so wie es in Austin der Fall gewesen ist."

Schlüssel zum Erfolg ist aus Sicht des Ex-Indy-Boss ein prominenter US-amerikanischer Pilot in der Königsklasse, wie Michael Andretti es 1993 bei McLaren hätte werden können: "Ich denke, Michael hätte es schaffen können und sollen. Meiner Meinung hat er aus seinen Möglichkeiten nicht das Optimum herausgeholt", bemerkt George, sieht die europäischen Formelklassen als Königsweg und traut Neueinsteiger Haas Formula zu, sich in der Formel 1 zu etablieren: "Es geschieht nichts über Nacht, aber vielleicht nach einiger Zeit."

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