Jean-Eric Vergne: Formel-1-Rückkehr bei Haas?

(Motorsport-Total.com) - Einen Rekord hat Jean-Eric Vergne sicher: Kein anderer überlebte 58-Grand-Prix-Einsätze bei der "Red-Bull-Fahrschule" Toro Rosso, ohne danach zu Red Bull selbst oder in den Formel-1-Vorruhestand geschickt zu werden. In der Formel E fuhr der Franzose zuletzt auf Rang sieben der Gesamtwertung. Nach einem Jahr Zwangspause scheint es ihn wieder in die Königsklasse zu locken: Bei Neueinsteiger Haas. Die Amerikaner haben sich bei der Fahrersuche offenbar zehn Kandidaten ausgeguckt, unter denen neben Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg und Ferrari-Testfahrer Esteban Gutierrez auch der Name Vergne auftaucht.

© FIA Formula E

Derzeit kämpft Jean-Eric Vergne in der Formel E um Podestplätze Zoom Download

Ebenso wie Gutierrez, so ist auch Vergne Testfahrer bei den Roten. "Ich denke, das ist ein Vorteil", schildert Vergne gegenüber 'motorsport.com'. Das Wissen über die Teamphilosophie bei Ferrari, Wochenendeinsätze im Simulator und das daraus resultierende Insider-Wissen bei deren Setup-Änderungen - das alles seien Punkte, die ihm und Gutierrez eine komfortable Situation verschafften, zumal die Scuderia Haas ab 2016 mit Motoren beliefert. Zuletzt wurde es zwar ruhiger um die Fahreraktie Hülkenberg, doch der Emmericher steht bei Haas auf der Liste angeblich ganz oben.

"Da gibt es drei von uns - für zwei Plätze", räumt Vergne ein: "Sagen wir, dass die Chancen gut sind, dass ich am Ende bei Haas bin." Dabei stellt Vergne noch weiteres Merkmal heraus, das seiner Einschätzung nach für ihn spricht: "Ich habe mit einem sehr großen Team wie Red Bull zusammengearbeitet. Zu einer Zeit, als sie wirklich alles gewonnen haben, war ich Ersatz- und Simulatorfahrer. Ich habe viel von ihnen gelernt. Dann kamen die drei Jahre bei Toro Rosso, wo ich am Steuer viel bewiesen habe. Ich kann die Performance gegenüber Daniel Ricciardo nicht leugnen: Im ersten Jahr habe ich in geschlagen, im zweiten war es wirklich eng - heute gewinnt er Grand Prix."

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Fotostrecke: Top 10: One-Hit-Wonder der Formel 1

Platz 10 - Vittorio Brambilla: Der Italiener stand in seiner Formel-1-Karriere nur einmal auf dem Podium, dann allerdings gleich auf der höchsten Stufe. 1975 gewann er mit March das Regenrennen auf dem Österreichring. Vor lauter Freude darüber crashte Brambilla sein Auto nach der Zieldurchfahrt. Fotostrecke

Anfang 2016 gibt es mit der Formel E (zu unserer Rubrik Formelsport) einige Terminüberschneidungen, doch das sollte Vergnes Vorhaben, wieder in der Formel 1 zu fahren, keinen Abbruch tun. Viel eher könnte gegen ihn sprechen, dass Gutierrez mit mexikanischen Sponsormillionen gut eingedeckt ist, die ein kleines Formel-1-Team immer gut gebrauchen kann. Aber wer weiß: Sollte Hülkenberg sich gegen einen Einstieg bei Haas entscheiden, wenn dieser dadurch nicht genügend sportliche Perspektiven für sich sieht, wären plötzlich zwei Cockpits frei.