• 07. Juni 2015 · 02:49 Uhr

Felipe Nasr: Sauber viel schwieriger zu fahren als Toro Rosso

Formel-1-Pilot Felipe Nasr ist der Ansicht, dass sein Sauber nicht das einfachste Auto im Feld ist und spricht über die Anforderungen an moderne Grand-Prix-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Sechs Rennen ist die Formel-1-Saison 2015 alt. Während an der Spitze unverändert Mercedes den Ton angibt, hat sich das Bild im Mittelfeld der Königsklasse grundlegend geändert. Mit Sauber, Force India, Lotus und Toro Rosso scheinen sich gleich vier Teams um Rang fünf in der Konstrukteurs-WM zu balgen. Angeführt wird das Quartett von Sauber mit derzeit 21 WM-Zählern. Gegenüber dem Schlusslicht jener Gruppe - Toro Rosso - hat Sauber gerade einmal sechs Zähler Vorsprung (zu den WM-Gesamtständen).

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Nasr glaubt, dass sein Sauber physisch anstrengender ist als ein Toro Rosso Zoom Download

Mit den Leistungen seiner Mannschaft ist Sauber-Pilot Felipe Nasr unterdessen mehr als zufrieden. "Ich muss sagen, dass es (der erste Saisonabschnitt; Anm. d. Red.) sehr positiv war. Ich habe viel gelernt, viele Erfahrungen über die Wochenenden gemacht. Rennen für Rennen versteht man besser, wie man mit dem Auto Fortschritte macht; bei der Entwicklung des Setups, wie man mit dem Grip auf der Strecke zurechtkommt und so weiter", findet der 22-jährige Grand-Prix-Rookie. Zuletzt habe er sich dabei immer wohler gefühlt und ist besonders zufrieden damit, im entscheidenden Moment zur Stelle gewesen zu sein.

"Wenn ich die Chance hatte zu punkten, war ich da, um sie zu ergreifen", erzählt er stolz. Doch wie schwer ist es für einen Newcomer wie Nasr, einen Formel-1-Wagen zu bewegen? Zuletzt verriet Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz, ebenfalls in seiner ersten Saison in der Königsklasse, dass der mentale Druck auf Fahrer enorm sei. 80 Prozent der Arbeitsbelastung seien Kopfsache, lediglich zwanzig Prozent seien körperliche Strapazen. "Ich denke, das variiert sehr stark", relativiert Nasr die Ausführungen seines spanischen Kollegen.

Nasr: Messlatte in allen Bereichen sehr hoch

"Wenn ich so etwas über mein Auto sagen müsste, würde ich behaupten, dass meins körperlich anstrengender ist als seines. Wenn man sich zum Beispiel Monaco anschaut: Dort war unser Auto sehr schwer zu fahren und für die Physis anstrengender als sein Auto", so Nasr, dessen Sauber vom erstarkten Ferrari-Antrieb profitiert, während dem aktuellen Toro Rosso ein vergleichsweise gut fahrbares Chassis nachgesagt wird.


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"Aber ich stimme ihm bei seinen Ausführungen um die psychischen Belastungen zu. Heutzutage gibt es viele Informationen", so Nasr über die Datenflut, mit der die Fahrer von den Kommandoständen während der Fahrt konfrontiert werden: "Ich denke, dass die Messlatte insgesamt sehr hoch ist, wenn man als Fahrer bei allem auf der Höhe sein will, ob es dabei um die Fitness, die Psyche oder das Technische geht." Wie stark dabei welche Komponente beansprucht wird, sei dabei vom Fahrer selbst als auch von jeweiligen Team abhängig: "Jedoch stimme ich einigen Sachen zu, die er sagt."

Dass die Konzentration hoch sein muss, dafür lieferte Nasr im dritten Freien Training zum Grand Prix von Kanada unfreiwillig den Beweis: Beim Aufwärmen der Reifen setzte der Brasilianer seinen Sauber C34 in die Mauer - dabei hatte er den DRS-Klappflügel geöffnet, was bei hohen Geschwindigkeiten und kühlen Pneus beim Zickzack-Fahren für zu wenig Grip sorgte: Nasr verlor die Kontrolle.

Doch hin zu einer "simpleren" Formel 1, bei der es mehr ums direkte Fahren gehen sollte, möchte der 22-Jährige nicht. "Es wäre schwierig, all das jetzt zu entfernen", spricht er die unzähligen Knöpfe am Formel-1-Lenkrad an und verweist auf neuere Entwicklungen in der Hybrid-Technologie: "Wir haben neue Systeme eingeführt und die Motoren, die sehr komplex sind. Sollen wir das nach ein oder zwei Jahren wieder zurückdrehen? Ich kann mir das schwer vorstellen. Natürlich hätten wir alle gern etwas weniger zu tun, aber auf der anderen Seite ist das für alle Fahrer gleich." So besteht für Nasr der Reiz darin, dass sich jene Fahrer als die Besten herauskristallisierten, die am ehesten damit zurechtkämen.

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