• 06. Juni 2015 · 11:56 Uhr

Strategiegruppe im Fokus: Haut die EU dazwischen?

Die Machenschaften der Formel-1-Strategiegruppe im Fokus der Wettbewerbshüter: Die EU schaut womöglich bald ganz genau hin - Neue Strukturen könnten folgen

(Motorsport-Total.com) - Die Arbeit der Formel-1-Strategiegruppe steht derzeit arg in der Kritik. In dem Gremium, das Entscheidungen für die Formel-1-Kommission und im letzten Schritt somit für die Abstimmung im Weltrat der FIA vorbereitet, sind nicht alle Teams der Grand-Prix-Szene vertreten. Manor-Marussia, Sauber, Toro Rosso und Lotus haben in der Gruppe nichts zu melden. Die Zukunft der Formel 1 liegt somit in vielen Belangen in den Händen der großen Topteams, die unter ganz anderen Voraussetzungen arbeiten wie die kleinen.

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Die Kleinen müssen draußen bleiben: Die Topteams planen die Zukunft der Formel 1 Zoom Download

Dieses Vorgehen schaut sich nun die EU genauer an. Nach Informationen der 'Financial Times' ist die Wettbewerbs-Kommissarin Margarethe Vastager Ende vergangenen Jahres im Zuge der Pleite von Caterham und dem drohenden Untergang von Marussia auf das Thema aufmerksam geworden. Wie es heißt, wandte sich damals die britische EU-Abgeordnete Anneliese Dodds mit entsprechenden Vorbehalten an die Wettbewerbshüterin aus Dänemark.

Grundlage für eine genaue Überprüfung des Vorgehens in der Formel 1 ist eine formelle Beschwerde bei der EU. Diese soll laut 'Financial Times' in naher Zukunft erfolgen. Nicht von Sauber, Lotus oder einem anderen kleinen Team, sondern offenbar von anderer Stelle. Möglicherweise hat Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone - selbst ein Gegner der Strategiegruppe - einen ehemaligen Weggefährten aus der Grand-Prix-Szene auf einen solchen Schritt angesetzt.

Sollte eine entsprechende Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission eingehen, dann werden die Verantwortlichen aus Brüssel die Formel 1 gleich in mehreren Punkten auf den Prüfstein stellen. Einerseits stellt sich die Frage, ob die Formel 1 ihre dominante Marktposition in einer Form ausnutzt, die kleinen Teams keine realistische Chance auf den Gewinn der Weltmeisterschaft gibt - indem nahezu alle richtungweisenden Entscheidungen von den Topteams und der FIA getroffen werden.

Im Falle einer formellen Beschwerde soll auch geprüft werden, inwiefern sich das bisherige Modell zur Ausschüttung der Vermarktungserlöse rechtfertigen lässt. In den jährlichen Zahlungen aus dem großen FOM-Einnahmentopf kassieren Teams wie beispielsweise Ferrari hohe Sonderzuwendungen. Außerdem stellt sich die EU dann die Frage, welche Auswirkungen die Chancenlosigkeit einiger Teams auf die gesamte Business-Struktur der Formel 1 und auf die Entwicklung von Zuschauerzahlen und Fans hat.

Sollte die EU-Wettbewerbshüterin nachhaltige Indizien für ein Fehlverhalten finden, würde in Brüssel ein offizielles Verfahren eröffnet. Solche Prozesse haben in den vergangenen Jahren oftmals hohe Geldbussen für Unternehmen nach sich gezogen, denen eine Ausnutzung der Marktposition nachgewiesen werden konnten. Die EU könnte eine Strafzahlung von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes (2014: 1,65 Milliarden US-Dollar) und eine neue Struktur in der Formel 1 nach sich ziehen.

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