• 04. Juni 2015 · 18:43 Uhr

Reifenkrieg ab 2020? Fahrer haben Vorbehalte

Während Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve einen Reifenkrieg in der Formel 1 begrüßen würde, sehen die Piloten einen gewissen Reiz, aber auch Stolpersteine

(Motorsport-Total.com) - An einem Einstieg in die Formel 1 interessierte Reifenhersteller können sich bis Mittwoch der übernächsten Woche (17. Juni) für die Saisons 2017 bis 2019 bewerben. Michelin hat bereits Interesse bekundet, will aber nicht um jeden Preis einsteigen. Auch Pirelli, deren aktueller Vertrag als Formel-1-Reifenlieferant Ende 2016 ausläuft, wird sich für eine weitere Periode bewerben.

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Auch 2017 bis 2019 werden die Formel-1-Reifen von einer einzigen Firma kommen Zoom Download

Die Frage, die sich stellt: Gibt es künftig wieder einen Reifenkrieg, sprich einen Wettbewerb mehrerer Reifenlieferanten? Die Teamchefs sprachen sich am Rande des Grand Prix von Monaco klar gegen ein solches Szenario aus. Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve hingegen würde einen Reifenkrieg begrüßen. Zumindest im Zeitraum 2017 bis 2019 wird es keinen Reifenwettbewerb geben, da sich die aktuelle Ausschreibung der FIA für diesen Zeitraum um einen Exklusivausrüster dreht.

Wie aber stehen die Fahrer diesem Thema gegenüber? "Der Grip der Reifen war unglaublich, als es den großen Kampf zwischen den Reifenherstellern gab", erinnert sich Formel-1-Routinier Felipe Massa an den Reifenwettbewerb zwischen Bridgestone und Michelin, der in der Saison 2006 zum letzten Mal tobte.

Massa denkt gerne an Reifenwettbewerb zurück

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Felipa Massa hat gute Erinnerungen an das Duell Bridgestone vs. Michelin Zoom Download

"Die beiden Unternehmen gaben damals einfach alles", erinnert sich Massa und spannt den Bogen zur Monopolstellung von Bridgestone (2007 bis 2010) beziehungsweise Pirelli (seit 2011): "Wenn man nur ein Unternehmen hat, dann müssen alle mit den gleichen Voraussetzungen zurechtkommen. Aus finanzieller Sicht ist das sicherlich günstiger. Aus fahrerischer Sicht war es aber vorher besser, keine Frage."

"Ich bin zwar selbst nie zu Zeiten eines Reifenwettbewerbs gefahren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Technologie zu dieser Zeit stärker an die Grenzen getrieben wurde", sagt Weltmeister Lewis Hamilton, dessen Formel-1-Karriere in der Saison 2007 begann. Wettbewerb sieht der Brite als das Wesen der Formel 1: "Darum geht es doch, und zwar für alle von uns." Demzufolge würde Hamilton einen Reifenkrieg durchaus begrüßen.

Scheitert neuerlicher Reifenwettbewerb an den Kosten?

Auch Formel-1-Rookie Max Verstappen hätte nichts gegen einen zweiten Reifenhersteller im Feld: "Ich finde, es ist immer gut, wenn man ans Limit gehen kann. Das gilt auch für die Reifen. Ich fände es toll, wenn wir das eines Tages wieder erleben könnten. Vielleicht passiert es ja." Auch Sergio Perez würde einen Reifenwettbewerb "im Sinne des Sports" begrüßen.

"Jeder weiß, dass es um die Budgets in der Formel 1 derzeit nicht zum Besten steht. Diesen Punkt gilt es zu berücksichtigen."Pastor Maldonado
Massa aber glaubt nicht daran. Der Brasilianer sieht die Kosten als den größten Stolperstein auf dem Weg zu einem neuerlichen Wettbewerb auf dem Reifensektor. "Ich glaube nicht, dass es soweit kommen wird. Einfach, weil es zu teuer wäre, gerade in der heutigen Zeit", winkt der Williams-Pilot ab.

Pastor Maldonado stimmt zu. "Jeder weiß, dass es um die Budgets in der Formel 1 derzeit nicht zum Besten steht. Die wirtschaftliche Situation ist nicht gerade großartig. Diesen Punkt gilt es natürlich zu berücksichtigen", sagt der Venezolaner und glaubt daher genau wie Massa nicht an einen baldigen Reifenwettbewerb.

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