Susie Wolff am Scheideweg: Kein Renncockpit in Sicht
Wenn Susie Wolff wieder Rennen fahren will, muss sie sich wahrscheinlich außerhalb der Formel 1 umsehen - Ehemann Toto sieht sie "am Scheideweg"
(Motorsport-Total.com) - Zwar hat Susie Wolff am Freitag in Barcelona einen weiteren Trainingseinsatz im Rahmen eines Formel-1-Wochenendes absolviert, doch von einem Grand-Prix-Stammcockpit ist sie unverändert weit entfernt. Denn bei Williams wurde ihr Adrian Sutil als Ersatzfahrer vorgezogen, falls einer der Stammpiloten ausfallen sollte, und auch sonst gehen derzeit keine Türen auf.
"Susie steht auf dem Scheideweg", bestätigt ihr Ehemann Toto Wolff, Sportchef bei Mercedes und immer noch Kleinaktionär bei Williams, gegenüber den 'Salzburger Nachrichten'. "Sie muss nun wählen, ob sie weiter die Formel-1-Ersatzbank drücken oder etwas anderes machen will." Dass sich bei Williams keine Chance auf Renneinsätze ergeben werden, gilt als sicher. Also wäre eines der anderen Mercedes-Kundenteams theoretisch eine Variante.
Doch bei Force India würde Mercedes wohl am ehesten den hauseigenen Junior Pascal Wehrlein platzieren (zumindest wenn sich das Team sportlich erholt), sodass nur noch Lotus übrig bliebe. Dort weiß die PR-Abteilung um den Werbewert von hübschen Frauen, wie das (von vielen Seiten belächelte) Engagement von Carmen Jorda als Kaderfahrerin beweist. Jorda wird von Lotus geschickt in Szene gesetzt, obwohl sie das Formel-1-Auto noch nie getestet hat.
Fotostrecke: Frauen erobern die Formel 1
Mit ihr fing alles an: Maria Teresa de Filippis war 1958 in Monaco die erste Frau, die versuchte, sich für ein Formel-1-Rennen zu qualifizieren. Das gelang ihr aber erst später in jenem Jahr, als sie in Spa-Francorchamps Zehnte wurde. Als Teenager noch vom Reitsport begeistert, begann sie ihre Karriere als Rennfahrerin, nachdem ihre Brüder gewettet hatten, dass sie am Steuer eines Sportwagens keine Chance haben würde. De Filippis gewann aber gleich ihr erstes Autorennen in einem FIAT 500. Kleine Randnotiz: Bei ihrer Formel-1-Premiere in Monaco 1958 scheiterte auch ein gewisser Bernard Charles Ecclestone an der Qualifikation. Fotostrecke
Allerdings ist Pastor Maldonado dort zumindest so lange gesetzt, wie seine venezolanischen Erdöl-Millionen sprudeln und das Budget des Teams sanieren, und Romain Grosjean (der seinerseits vom Mineralölkonzern Total unterstützt wird) liefert sportlich keine Gründe für einen Fahrerwechsel. Und bei Manor-Marussia, wo früher schon Maria de Villota als Testfahrerin unter Vertrag stand, sieht Wolff laut 'Salzburger Nachrichten' keine seriöse Perspektive für sich.