• 23. April 2015 · 17:36 Uhr

Spungbrett Toro Rosso: Wird James Key Newey-Nachfolger?

Toro-Rosso-Technikchef James Key gelang mit dem STR10 ein guter Wurf - Der Bolide könnte sein Bewerbungsschreiben für den Aufstieg zu Red Bull sein

(Motorsport-Total.com) - Eine der Überraschungen des Saisonauftakts 2015 war der geringe Zeitunterschied zwischen Red Bull und Toro Rosso. Das A-Team und das B-Team von Red Bull verfügen zwar über die gleiche Antriebseinheit von Renault, die Budgets unterscheiden sich aber grundlegend: Die Mannschaft aus Faenza muss mit rund einem Fünftel des Geldes auskommen, das dem viermaligen Weltmeisterteam mit Sitz in Milton Keynes zur Verfügung steht.

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In Malaysia zeigte Toro Rosso dem A-Team Red Bull den Auspuff Zoom Download

Nach Melbourne argumentierte man bei Red Bull noch, dass der geringe Unterschied ausschließlich darauf zurückzuführen war, dass man durch die technischen Probleme weniger zum Fahren kam, aber auch in Malaysia und in China präsentierte sich Toro Rosso in starker Form. Zwischen den beiden Rennen lag Red Bull in der Konstrukteurs-WM sogar kurzzeitig einen WM-Punkt hinter Toro Rosso.

Verkraftet Red Bull Neweys Rückzug?

Da muss auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner zugeben: "Sie haben ein sehr gutes Auto. James Key hat mit seinem technischen Team tolle Arbeit geleistet." Dabei verfügt Red Bull mit Adrian Newey über den anerkannt besten Designer der Formel 1. Der Brite trug seit Beginn der 1990er-Jahre bei zahlreichen Weltmeisterautos die Technikverantwortung, fungiert seit dieser Saison aber nur noch als Berater des Teams.

"Er hat einen Schritt zurück gemacht, aber er war am RB11 wie bei allen früheren Autos beteiligt", erklärt Horner gegenüber 'Formula1.com', dass sich Neweys Rückzug diese Saison noch nicht so stark auswirkt. "Ab dem RB12 wird es einen Unterschied geben."

Derzeit gibt es bei Red Bull keinen klaren Technikverantwortlichen. Die Verantwortung lastet diese Saison auf den Schultern des Quartetts Rob Marshall (Chefdesigner), Dan Fallows (Chefaerodynamiker), Piere Wache (Leiter Fahrwerskdynamik) und Paul Monaghan (Chefingenieur).

Wie sich Key bei Toro Rosso etablierte

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Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost weiß, wie wichtig James Key für sein Team ist Zoom Download

Man darf aber gespannt sein, ob es sich dabei um eine langfristige Lösung handelt, denn möglicherweise hat Key mit dem gelungenen STR10 sein Bewerbungsschreiben für die Beförderung zum A-Team abgegeben. Der Brite, der davor bei Force India und Sauber immer wieder gute Autos konstruierte, folgte Mitte 2012 dem Italiener Giorgio Ascanelli als Toro-Rosso-Technikchef nach.

Keine einfache Aufgabe, denn seit 2010 muss das Team sein eigenes Chassis herstellen, während man sich davor bei Red Bull in Milton Keynes bedient hatte. Die technische Einrichtungen in Faenza sind erst jetzt auf dem Stand der Konkurrenz. Und prompt entsteht unter der Leitung von Key ein Bolide, der für eine Überraschung sorgt.

Horner verteidigt sein Team

Noch verteidigt Horner sein eigenes Team. "Sie haben uns im Qualifying noch nicht geschlagen", relativiert er die Toro-Rosso-Leistung. "Wir hatten noch kein geradliniges Wochenende. Klar müssen wir das Auto verbessern, aber wir waren beim Setup sehr eingeschränkt, weil wir uns um andere Probleme kümmern mussten. Dadurch ist man in einem Teufelskreis, man hat weniger Abtrieb, und dadurch entstehen wieder andere Probleme. Wir haben beim RB11 noch nicht das Optimum gefunden."

Die Tatsache, dass Toro Rosso Red Bull sogar kurz überholt hatte, bezeichnet er als "Schnappschuss eines kurzen Kapitels in der Saison". Eine Saison bestehe "aus 19 oder 20 Rennen und nicht nur aus einem. Es ist toll, dass sich die Youngsters so gut schlagen, aber unsere Fahrer hatten noch keine faire Chance. Sie hatten so viele Probleme, dass das Fahren beinahe zur Nebensache wurde."

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