• 06. April 2015 · 14:18 Uhr

Van der Garde und Sauber: Plötzlich haben sie mich ignoriert

Giedo van der Garde hofft, dass sein erfolgreicher Gerichtsprozess gegen das Sauber-Team die Formel 1 für zukünftige Fahrer nachhaltig verändern wird

(Motorsport-Total.com) - Giedo van der Garde hat seinen Traum von einem Grand-Prix-Cockpit zwar für immer ad acta gelegt, doch er glaubt, dass sein erfolgreicher Gerichtsprozess gegen das Sauber-Team die Formel 1 für immer verändern wird. Bekanntlich erhält er ein "Schmerzensgeld" von 15 Millionen Euro dafür, dass er trotz eines bestehenden Vertrags 2015 keine Rennen fahren darf.

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Giedo van der Garde fühlte sich wie ein Fremdkörper in der Sauber-Box Zoom Download

"Alles in allem war die Sache gut", wird van der Garde von der niederländischen Fachzeitschrift 'Formule 1' zitiert. "Sicher, ich habe den Sitz verloren, mein Traum ist geplatzt, aber ich denke, dass das die Formel 1 verändern könnte. Ich habe mit Alexander Wurz gesprochen, dem Vorsitzenden der GPDA (Fahrergewerkschaft; Anm. d. Red.). Er findet auch, dass es mehr Fairness in der Formel 1 geben muss. Ich hoffe, dass er damit Erfolg hat, denn so etwas darf nie wieder passieren."

Van der Gardes Schwiegervater Marcel Boekhoorn hatte Anfang 2014 mehrere Millionen an Sauber überwiesen, um für den Lebensgefährten seiner Tochter zunächst einen Test- und ab 2015 einen Rennvertrag zu vereinbaren. Sauber wurde jedoch vertragsbrüchig, streifte das Geld ein, vergab die Renncockpits aber an Marcus Ericsson und Felipe Nasr, die noch einmal frisches Geld mitbrachten. Das Gericht enttarnte dies aber als vertragsbrüchiges Verhalten.

Van der Garde klagte sich vor Melbourne erfolgreich ins Cockpit, ehe er freiwillig auf ein Antreten verzichtete. "Das hat sich sehr eigenartig angefühlt", sagt er im Nachhinein. "Ich hätte zum Team kommen und sagen sollen: 'Hallo, ich bin hier, um zu fahren.' Aber als ich im Motorhome ankam, sagte niemand was zu mir. All die Leute, die davor für mich gearbeitet haben, ignorierten mich plötzlich. Niemand schaute mich an. Da dachte ich mir schon: 'Was soll das?'"


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"Ich bin zu Beat (Zehnder, Teammanager; Anm. d. Red.) gegangen. Er zeigte mir einen Rennoverall und gab mir Schuhe und sagte: 'Hier hast du.' Ich zog mich in der Garage für die Sitzanpassung um, aber die Pedale waren für Ericsson eingestellt. Nichts konnte geändert werden. Sie passten nicht einmal den Schaum an, nichts. Bis auf zwei Mechaniker wurden alle weggeschickt. Das war sehr merkwürdig, denn normalerweise sind alle da und arbeiten", sagt er.

Sauer stößt van der Garde auf, dass sein Schwiegervater es war, der mit seinen Millionen die Jobs dieser Mitarbeiter gerettet hat. "Auf einmal waren wir deren Feinde", wundert er sich. "Ich verstehe ja, dass sie besorgt waren, als ihre Jobs gefährdet waren, aber ich finde, wir hätten ein bisschen mehr Anerkennung verdient." Nur die Ingenieure hätten ihn normal behandelt: "Es war schön, diesen Respekt zu erfahren, auch von anderen Fahrern und Teamchefs."

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