• 05. April 2015 · 09:40 Uhr

Giancarlo Minardi bangt um Monza-Verbleib im Kalender

Ex-Teamchef Giancarlo Minardi kritisiert die Abkehr des Formel-1-Zirkus von Traditionsstrecken in Europa und fürchtet, dass Monza als nächstes geopfert wird

(Motorsport-Total.com) - Ein Blick auf den Formel-1-Kalender der Saison 1995 offenbart eine Verteilung der Rennen in Europa zu jenen in Übersee von elf zu sechs. Zwanzig Jahre später umfasst der Kalender als Ganzes zwar zwei Rennen mehr. Ein Europa wird aber nur noch achtmal gefahren. In Übersee gastiert die Königsklasse dafür inzwischen neunmal. Hinzu kommen zwei Rennen im Mittleren Osten.

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Von Formel-1-Boliden keine Spur: Gilt das ab 2017 auch für Monza? Zoom Download

Die mittlerweile im Kalender fehlenden Europa-Rennen sind der Grand Prix von Frankreich, der Grand Prix von Deutschland, der Grand Prix von Portugal, der Grand Prix von Europa und das zweite Rennen auf italienischem Boden, der Grand Prix von San Marino. Im Gegenzug zu diesen fünf Verlusten sind in Form der Grands Prix von Österreich und Russland zwei europäische Rennen in den Kalender zurückgekehrt beziehungsweise neu hinzugekommen.

Der Trend aber ist offensichtlich: Um Magny-Cours, Hockenheim, Estoril, den Nürburgring und Imola macht die moderne Formel 1 einen Bogen. "Wir sprechen hier von Rennstrecken in Ländern, die an der Spitze des Motorsports stehen, und damit meine ich nicht nur sportlich gesehen", sagt Ex-Formel-1-Teamchef Giancarlo Minardi vor allem mit Blick auf die (ehemaligen) Austragungsorte in Frankreich und Deutschland, die man im Formel-1-Kalender 2015 vergeblich sucht.

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Ex-Teamchef Giancarlo Minardi plädert für einen Erhalt des Italien-Grand-Prix Zoom Download

"Das sollte uns zu denken geben", bemerkt Minardi. Ein Ende der Entwicklung ist allerdings nicht absehbar, im Gegenteil. Die italienische Traditionspiste Monza könnte die nächste sein, die geopfert wird. Der aktuelle Vertrag mit Formel-1-Boss Ecclestone läuft im kommenden Jahr aus. Angesichts des Verschwindens anderer Traditionsstrecken ist auch eine Abkehr aus Monza nicht auszuschließen. Nicht nur dem 67-jährigen Minardi graut es schon jetzt vor dieser Vorstellung.

"Wir dürfen nicht vergessen, dass Italien für das Weltkulturerbe Nummer eins steht. Aus diesem Grund sollten wir die Formel 1 als Touristenmagnet betrachten", sagt der ehemalige Formel-1-Teamchef aus Italien und wünscht seinem Landsmann Ivan Capelli schon einmal "viel Glück für den Beginn der Verhandlungen mit Bernie Ecclestone". Eines steht für Minardi zweifelsfrei fest: "Monza ist zusammen mit Silverstone und Monte Carlo die Formel 1."

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